Sonja Eichwede (MdB, SPD) und Uwe Adler (MdL, SPD) zu Gast bei der Karina Hauskrankenpflege GmbH
Werder (Havel), 21. August 2023 – Dort, wo für gewöhnlich Kinder lautstark kleine und große Abenteuer erleben, ist es an diesem sonnigen Augustdienstag ganz still. Lediglich im Garten wird etwas gewerkelt. „Die Kita Abenteuerland befindet sich gerade in den Sommerferien“, erklärt uns Kitaleiterin Dajana Hinzmann. Gemeinsam mit ihrem Bruder Rico Eggert (Geschäftsführer der Karina Hauskrankenpflege GmbH) erwartet sie am 15. August ganz besonderen Besuch.
Angemeldet haben sich die Bundestagsabgeordnete Sonja Eichwede und der Landtagsabgeordnete Uwe Adler. „Der Sommer ist meist dafür da, um herauszufinden, wo der Schuh drückt – deshalb sind wir heute hier, um zuzuhören“, verrät die 35-jährige Politikerin. Und Uwe Adler ergänzt: „Wir stehen dem Dienstleistungsgedanken sehr nahe und möchten deshalb gerne Ideen, Wünsche und Anregungen in Erfahrung bringen, wie wir Sie im Landtag besser vertreten können.“
Rico Eggert muss nicht lange überlegen: „Das größte Problem ist der Kräftemangel, und hier sind nicht nur Fachkräfte, sondern auch Hilfskräfte gemeint. Hier muss die Politik mehr Anreize schaffen, um vor allem Langzeitarbeitslose wieder in die Arbeitswelt zu integrieren.“ Dajana Hinzmann ergänzt: „Die Arbeitseinstellung hat sich geändert und die Motivation fehlt. Besonders im sozialen Bereich – ob im Kindergarten oder in der Pflege – ist das Herz entscheidend. Wenn das fehlt, leiden die Kinder oder die Menschen, die Pflege benötigen.“
Die Karina Hauskrankenpflege GmbH versorgt insgesamt über 300 Klienten in den Wohngemeinschaften und in der mobilen Hauskrankenpflege. Hierfür stehen dem Unternehmen knapp 80 Mitarbeiter zur Verfügung. „Unsere Mitarbeiter kommen von überall her“, erklärt Personalleiter Stefan Schröder. „Wir können noch gut fünf neue Mitarbeiter gebrauchen, um alle Anfragen bedienen zu können.“ Hierfür ist es jedoch entscheidend, dass vor allem die Anerkennung ausländischer Pflegekräfte unbedingt beschleunigt werden muss.
Neben dem Arbeitskräftemangel kommt auch der Bürokratieabbau zur Sprache. Hier ist sich vor allem die Externe Qualitätsbeauftragte Miriam Kobela sicher: „Die Pflegedokumentation muss verschlankt werden! Die Dokumentationen rauben Zeit, die eigentlich am Patienten notwendig ist. Ich bin seit 30 Jahren dabei und seitdem hat es eigentlich nur Rückschritte gegeben. Es ist alles so komplex geworden, dieses Knäuel können Sie in der Politik gar nicht entwirren.“
Und auch das Ansehen der Pflege müsse sich in der Gesellschaft wandeln. Hierfür schlägt Miriam Kobela einen „Tag der Pflege“ vor, an dem sich Pflegekräfte, Unternehmen und Interessierte untereinander vernetzen können – Uwe Adler verspricht, sich dies persönlich auf die Fahne zu schreiben.
„Wir geben immer das Versprechen ab, uns auf den Weg zu machen – wohin dieser Weg am Ende führt, ist jedoch ungewiss“ – Mit diesen Worten verabschieden sich Sonja Eichwede und Uwe Adler. (wsw)
