
Werder (Havel), 6. Dezember 2017 – “Das Projekt „Romeo und Julia“ ist schwer zu toppen – aber wir schaffen das“ – Uwe Mütz, der stellvertretende Schulleiter der Carl-von-Ossietzky-Oberschule mit angegliederter Primarstufe (CvO), erinnerte gestern an den großen Erfolg aus dem Jahr 2014, bei dem Schüler und Schülerinnen der CvO gemeinsam mit tschechischen Schülern und Schülerinnen Shakespeares „Romeo und Julia“ aufführten. Die erfolgreiche Aufführung, die in Werder und ein halbes Jahr später auch in der tschechischen Partnerschule mit stürmischen Beifall bedacht wurde, war der Höhepunkt des damaligen Projektes. Gefördert von der Europäischen Union wird nun erneut ein Projekt der Partnerschulen.
Schulsozialarbeiterin und Projektleiterin Jördis Freiwald ist stolz darauf, dass die CvO bereits zum dritten Mal den Zuschlag für ein von der EU gefördertes Projekt erhalten hat. Gestern wurde dazu vom Schulhausmeister Bodo Nickel ein Schild neben der hofseitigen Schuleingangstür angebracht. Es verkündet die neue “Erasmus+ Strategische Schulpartnerschaft“ bis 2019.
„Unsere Heimat, unser Leben, unsere Zukunft“ ist der Titel des neuen Projektes. Im April des kommenden Jahres werden sich zehn Schüler und zwei Lehrer aus Tschechien und zehn Schüler der CvO begegnen. Die Schüler aus Chotebor werden in Werder bei Gastfamilien wohnen und am Leben teilnehmen. Das vorherigen Kennenlernen wird per Steckbrief und Videokonferenzen erfolgen. „Ziel ist das gegenseitige Kennenlernen in der jeweiligen Heimat, der Lebensinhalte, Familientraditionen, Vorstellungen und Zukunftsträumen“, erläutert Jördis Freiwald. “Am Ende hat jeder Teilnehmer nicht nur neue Freunde und ein anderes Land kennengelernt, sondern auch ein Podcast mit Bildern und Video über sich selbst erstellt“, kündigt sie an. Während des Schüleraustausches wird fotografiert und gefilmt. Die Ergebnisse werden auf der Homepage der Schule und einer Facebookseite veröffentlicht. Im nächsten Schuljahr fahren die zehn Werderaner Schülerinnen und Schüler dann nach Tschechien und lernen die Heimat der Gastschüler kennen.
Nicht nur Uwe Mütz ist überzeugt davon, dass auch dieses Schulpartnerschaftsprojekt gelingen wird. Bei der Vorstellung des Projektes gestern im Schulclub im Keller der CvO waren auch die anderen Beteiligten voller Vorfreude auf die erneute Zusammenarbeit mit der Partnereinrichtung, dem Gymnasium Chotebor in Tschechien. CvO-Schulleiterin Ines Lenius sagte, sie freue sich sehr, dass die Schule auch für dieses Projekt den Förder-Zuschlag erhalten habe. „Zwei Länder, zwei Städte, viele Schüler und Lehrer – aber alle haben eine Vision. Europa wächst zusammen. Und mit unseren Aktionen haben wir schon so viel bewirkt – und damit die Welt ein kleines Stück friedlicher gemacht“, ist Ines Lenius überzeugt von der Wirkung der inzwischen vierten Zusammenarbeit. Der Direktor des tschechischen Gymnasiums, Vladislav Smejkal, war sichtlich erfreut, seine Freunde in Werder wieder zu treffen. „Wenn die Schüler Berlin oder London besuchen wollen, dann veranstalten wir eine Exkursion. Aber dann sehen sie nur die Sehenswürdigkeiten – nicht das Leben. Und mit unserem Projekt ermöglichen wir eben, dass sich die Kinder kennenlernen und Freunde werden“, betonte er die erweiterten Möglichkeiten dieser Partnerschaft, die bereits seit 2007 besteht.
Petra Amelung, Primarstufenleiterin der CvO, hatte bereits das „Romeo und Julia“-Projekt begleitet und will auch das neue Projekt unterstützen. „Ich war so emotional bewegt nach ‚Romeo und Julia‘, erinnert sie sich und freut sich darauf, dass erneut „die Jugendlichen miteinander reden sowie von- und miteinander lernen“.
Auch wenn es anfangs nicht so leicht war, zehn Schülerinnen oder Schüler zu überzeugen, einen tschechischen Schüler aufzunehmen, soll gerade dieses Projekt dabei helfen, Vorurteile abzubauen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. „Die Schüler werden das packen“, ist Jördis Freiwald überzeugt. Sie freut sich besonders über das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer: „Sie sind bereit, über das Projekt hinaus das Material und die Instrumente für einen innovativen Unterricht zu nutzen“. Neu sei auch, das sich Lehrerinnen und Lehrer aus Tschechien und Deutschland treffen, um gemeinsam den Inhalt des Schüleraustauschs zu planen und durchzuführen.
Wirsindwerder.de wird natürlich im April 2018 den Schüleraustausch begleiten und wir freuen uns auf spannende Berichte. (wsw)