In einem leuchtenden Orange hängen die reifen Sanddornbeeren an den Sträuchern und sie sind prall gefüllt mit Kraft und Power. Am 9. September findet zu Ehren der kleinen Superfrucht bereits zum 20. Mal das beliebte Sanddorn-Erntefest in Petzow statt – und in diesem Jahr wird gleich doppelt gefeiert!
Werder (Havel) OT Petzow, 7. September 2023 – Nirgendwo sonst in Brandenburg ist die Anbaufläche für Sanddorn so groß wie hier in Potsdam-Mittelmark in unserem schönen Werder (Havel) und Umgebung.
Seit Anfang der 1990er Jahre wird auf 150 Hektar, verteilt auf Plantagen in Werder, Glindow und Umgebung, Sanddorn im großen Stil angebaut. Verdanken ist dies Unternehmensgründerin Christine Berger und ihrem Mann Dr. Andreas Berger. Aus einem Ein-Frau-Unternehmen ist mit der Zeit ein erfolgreicher Familienbetrieb geworden. Was mit Sandokan, dem reinen Sanddornsaft, begann, ist heute zu einem riesigen Angebot feinster Spezialitäten rund um die kleine Power-Beere gewachsen.
Neben Bonbons, Limonade, Fruchtaufstrichen, Weinen, Likören, veganen Kreationen und Ölen gibt es auch verschiedene Sanddorn-Kosmetika im Angebot. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Ideen, mit denen wir unsere Kunden überraschen können. Die Sanddorn-Beere ist sehr vielseitig und nicht nur sauer”, erklärt uns Dorothee Berger, die Geschäftsführerin des Sanddorn-Garten in Petzow, und Tochter der Gründerin Christine Berger.
Von der Ernte über die Produktion bis hin zum fertigen Produkt findet alles hier in der Region in einer Hand statt. Die Ernte der Sanddornbeeren erfolgt im Ernte-Schnitt-Verfahren. Hierbei schneiden die Mitarbeiter mit elektrischen Scheren die fruchttragenden Zweige von Hand ab. Diese werden dann bei Minus 36 Grad schockgefrostet und in Holzkisten gelagert. Erst im Anschluss werden die gefrorenen Beeren vom Ast abgerüttelt. Es wird jedoch nicht alles vom Strauch abgeschnitten, der Rest, der stehen bleibt, dient zur Regeneration der Pflanze. Die an den Zweigen verbleibende Beere ist eine willkommene Nahrung für die Vögel im Winter. Dadurch hat sich auf den Feldern eine bunte Vogelwelt entwickelt.
„Die Sanddorn-Beere ist sehr empfindlich und oxidiert schnell. Das Schockfrosten ist die schonendste Art der Ernte, bei der auch alle wichtigen Inhaltsstoffe der orangenen Superfrucht erhalten bleiben”, erklärt uns die Geschäftsführerin. Bereits zu DDR-Zeiten wurde diese Art der Ernte von Spezialisten an der Humboldt Universität zu Berlin entwickelt und hat sich seitdem bewährt. Die Beeren werden dann in der hauseigenen Produktionsstätte weiterverarbeitet, in den Hofläden zum Verkauf angeboten oder in die ganze Welt verschickt. „Wir wissen genau, welche Beere in welchem Glas steckt”, verrät Dorothee Berger schmunzelnd.
Insgesamt beläuft sich die Ernte auf 100-120 Tonnen im Jahr. Die Sträucher benötigen etwa ein bis zwei Jahre zur Regeneration, um wieder neue fruchttragende Zweige auszubilden. Nachhaltigkeit steht bei dem Familienunternehmen an erster Stelle. Von Dorothee Berger erfahren wir: „Wir benutzen keinen Dünger und keine Pflanzenschutzmittel. Sanddorn ist eine Wildpflanze und wir lassen sie so wachsen, wie sie ist. Der gesamte Anbau ist Bio-zertifiziert.”
Um die kleine Power-Beere gebührend zu ehren, findet am 9. September das Erntefest im Sanddorn-Garten in Petzow statt. Ein unvergesslicher Tag des Feierns, Entdeckens und Genießens erwartet die Besucher. Denn in diesem Jahr geben gleich zwei Jubiläen Anlass für das Event-Highlight in Brandenburg: Zum einen findet das Sanddorn-Erntefest zum 20. Mal statt. Zum anderen feiert das Familienunternehmen dahinter – die Christine Berger GmbH – ihr 30-jähriges Bestehen. Zwei gute Gründe, um den Besuchern ein ganz besonderes Fest mit vielen Angeboten, Attraktionen und einem reichen Rahmenprogramm zu bieten.
Mit einem besonderen Highlight wird das von Radio Potsdam präsentierte Event im Sanddorn-Garten Petzow dann auch eingeläutet. Eröffnet wird das Fest auf dem Gelände direkt am Glindower See mit dem Anschnitt einer ganz speziellen Jubiläumstorte: Einer handgemachten Seifen-Torte der Firma Sauberkunst. Die ersten Gäste bekommen ein Stück davon geschenkt.
Anschließend werden die Besucher in die faszinierende Welt des Sanddorns entführt: Sie erfahren, warum Sanddornöl auch als „rotes Gold“ bezeichnet wird, warum bereits Dschingis Khan Sanddornöl in seiner Satteltasche mit sich führte, und sie lernen die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Sanddorns kennen: ob als pflegenden Bestandteil von Kosmetik, als kulinarisches Highlight oder als wertvollen Bio-Genuss.
Und Genuss ist hier auch das passende Stichwort, denn dieser wird beim Erntefest großgeschrieben. Die Besucher können die vielen Sanddorn-Spezialitäten vor Ort natürlich auch verkosten. Das Angebot reicht von leckeren Sanddorn-Saft-Getränken wie Sanddorn- Federweißer über Sanddorn-Marmelade und Sanddorn-Grillsoße bis zur Sanddorn-Bratwurst.
Gut gestärkt können sich die Besucher beim großen Jubiläumsfest über Attraktionen für die ganze Familie freuen, so warten auf die kleinen Gäste z.B. Kinderschminken und mehrere Hüpfburgen. Ein Handwerker- und Kreativmarkt überrascht mit regionalen Erzeugnissen, am „Glücksrad“ gibt es spannende Preise zu gewinnen und Führungen durch die „Gläserne Manufaktur“ und durch die Sanddorn-Weinproduktion erlauben spannende Einblicke hinter die Kulissen. Ein weiteres Highlight sind kostenfreie Ausflugsfahrten zu den Bio-Sanddornfeldern mit einem historischen Bus.
Bei einem gelungenen Fest darf die Musik natürlich nicht fehlen. Auf der Bühne erwartet die Besucher zunächst ein Shanty-Chor mit stimmungsvollen Liedern. Es folgen Show-Einlagen von Cheerleader- und Line-Dance-Formationen und nachmittags rockt dann Singer-Songwriter Alex Nikols mit eigenen Kompositionen und Cover-Versionen großer Hits die Bühne.
Das 20. Sanddorn-Erntefest findet am 9. September von 11-18 Uhr im Sanddorngarten in der Fercher Straße 60 in Petzow statt. Der Eintritt ist frei, es wird eine Anreise mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen.
„Wir freuen uns auf ein tolles Sanddorn-Erntefest und auf viele Besucher”, schließt Dorothee Berger ab. (wsw)