Werder(Havel), 08.Juli 2022- am Oberstufenzentrum Werder (Havel) hielten vor kurzem die ersten dreizehn frisch gebackenen Erzieher*innen ihre Ausbildungsurkunden in den Händen. Die tätigkeitsbegleitende Ausbildung gliedert sich in einen Theorie und einen Praxisteil, der jeweils mit zwei beziehungsweise drei Wochentagen für einen guten Ausgleich innerhalb der Ausbildung sorgt. Mit Beendigung der dreijährigen Ausbildung erhalten die Absolventen dann sogar drei Abschlüsse. Sie dürfen sich nun staatlich anerkannte Erzieher*in nennen und haben gleichzeitig mit dieser Qualifikation auch den Fachschulabschluss im Sozialwesen in der Tasche. Erst im vergangenen Jahr wurde zudem beschlossen, dass diese beiden Titel außerdem durch einen „Bachelor Professional im Sozialwesen“ ergänzt werden. Also drei auf einen Streich. Unter den Auszubildenden be- fanden sich erstmalig auch drei Erzieherinnen, die den praktischen Teil an städtischen Einrichtungen absolviert haben. Das Programm, das vor drei Jahren aufgelegt wurde, trägt damit nun die ersten Früchte. Das Besondere daran – die Azubis sind bei der Stadt angestellt und werden für 20 Stunden nach TvöD vergütet.
In den Einrichtungen, in denen sie während der drei Jahre rotieren, werden sie nicht dem Betreuungsschlüssel zugerechnet und kümmern sich als zusätzliche Betreuer um die lieben Kleinen. Das ist nur möglich, weil die Stadt diese Kosten übernimmt und sich die Ausbildung nicht, wie die meisten anderen Kommunen, vom Land fördern lässt.
„Mit diesem Konzept nimmt Werder ganz klar eine Vorreiterrolle ein“ erklärt der verantwortliche Abteilungsleiter des OSZ Ralf Schönbrunn. Jährlich werden nun fünf weitere Erzieher*innen nach diesem Modell ausgebildet.
„Die personelle Besetzung ist für unsere Einrichtungen eine Herausforderung geworden. Da brauchte es gute Ideen. Wir freuen uns sehr, dass wir die ersten drei Auszubildenden in unsere eigenen Häuser übernehmen konnten und wünschen ihnen einen guten Start“, sagt Bürgermeisterin Manuela Saß.
Wer sich für die am Oberstufenzentrum angebotene Ausbildung interessiert, muss sich zum einen bis Ende Februar um einen Schulplatz am OSZ bewerben und sich außerdem um einen praktischen Ausbildungsplatz bemühen. Dies kann die Stadt Werder (Havel) selbst oder eine Kita in freier Trägerschaft sein.(wsw)