Werder (Havel), 2. September 2021 – Wie viel Müll sammelt sich bei Ihnen zu Hause so an? Laut statista.com hat jeder Einwohner Deutschlands im Jahr 2019 durchschnittlich 457 Kilogramm Haushaltsabfall produziert. Hierzu gehören Hausmüll, Sperrmüll, getrennt erfasste organische Abfälle, getrennt gesammelte Wertstoffe sowie sonstige Abfälle.
Prognosen sagen voraus, dass sich die Abfallmenge weltweit bis zum Jahr 2050 um rund 70 Prozent steigern wird. Zur Zeit werden weltweit jedes Jahr etwa zwei Milliarden Tonnen Hausmüll produziert – der Industriemüll ist hier noch gar nicht mitgerechnet. In 2050 werden es bereits rund 3,4 Milliarden Tonnen Müll sein. (Quelle: sensoneo.com)
Um ein Zeichen gegen Müll zu setzen, wurde am dritten September 2018 der erste World Cleanup Day als weltweiter Aktionstag veranstaltet – die größte Bottom-Up-Bürgerbewegung der Welt zur Beseitigung von Umweltverschmutzung und Plastikmüll.
2020 beteiligten sich 11 Millionen Menschen weltweit in über 160 Ländern am World Cleanup Day und setzten durch ihre Cleanups (Müllsammelaktionen) ein starkes Zeichen für eine saubere, gesunde und plastikmüllfreie Umwelt.
Und auch Werder (Havel) beteiligt sich an dem weltweiten Aktionstag, da die Stadt über ein zunehmendes Müllproblem klagt. Zwar nimmt der Wertstoffhof in den Havelauen viele Abfallarten gebührenfrei entgegen. Sperrmüll und Elektroschrott wird sogar von der APM von der Haustür abgeholt. Dennoch gibt es Menschen, die in der Stadt, den Ortsteilen und der schönen Havellandschaft, die die Region ausmacht, immer wieder ihren Müll abladen.
Mit der Teilnahme am World Cleanup Day will die Stadt ein Zeichen gegen diese Umweltverschmutzung setzen. Am Samstag, den 18. September, ist unter dem Motto „Unsere Stadt bleibt sauber“ an mehreren Standorten in Werder und vier Werderaner Ortsteilen Großreinemachen angesagt.
Auf Beschluss der Stadtverordneten hat sich die Stadt in diesem Jahr am Cleanup Day angemeldet. Bislang wurden solche Aktionen in Werder dezentral organisiert. Es gibt gute Gründe, die Anstrengungen zu erhöhen: Seit Herbst 2020 haben illegale Ablagerungen im Stadtgebiet zugenommen.
„Ein Teil des illegalen Mülls wird durch den Bauhof der Stadtverwaltung eingesammelt, es sind wöchentlich mittlerweile unglaubliche zehn Kubikmeter illegaler Abfall“, sagt Werders Bürgermeisterin Manuela Saß. „Das ist so viel wie 100 Umzugskartons.“ Überwiegend handele es sich um Hausmüll. „Es gibt aber auch eine erhebliche Anzahl von Bauschuttablagerungen“, informiert die Bürgermeisterin.
Alle Stadtbereiche und Ortsteile seien betroffen, wobei der Müll oft an den gleichen Stellen immer wieder auftaucht, beispielsweise auf der Strecke Werder / Kemnitz (Dicke Eiche), am Töplitzer Ortseingang (von der Autobahn kommend) oder am Parkplatz Grelle im Ortsteil Petzow. Die Stadt Werder unterstützt die an sich zuständige Abfallbehörde des Landkreises bei der Müllbeseitigung im Sinne der Orts- und Landschaftsbilder und meldet nur massive Ablagerungen weiter.
Immer wieder gibt es auch Ecken, die vom Bauhof nicht so schnell erreicht werden. „Schon in den vergangenen Jahren haben deshalb Werderaner mit Müllsammelaktionen dabei mitgeholfen, unser besonderes Landschaftsbild zu bewahren“, so die Bürgermeisterin. „Am 18. September sind alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände und lokale Gruppen aufgerufen, beim Cleanup Day mitzumachen.“
In Rücksprache mit den Ortsbeiräten oder Beauftragten wurden folgende Orte zur Teilnahme angemeldet:
- Phöben – Plattenweg Am Phöbener Bruch, Havel-Radweg, Phöbener Wald (Treffpunkt um 10 Uhr am Anglerheim, Phöbener Havelweg 5)
- Töplitz – verschiedene Stellen auf der Insel (Treffpunkt um 10 Uhr am Inselzentrum, Dorfplatz 12)
- Plötzin – Obstpanoramaweg (Treffpunkt um 10 Uhr am Tannenhof, Lehniner Chaussee 19)
- Kemnitz – verschiedene Stellen im Ort (Treffpunkt um 10 Uhr am Gemeindezentrum, Kemnitzer Dorfstraße 27 B)
- Bolzplatz und Volleyballplatz in den Havelauen in Werder (Havel) (Treffpunkt vor Ort neben der Otto-Lilienthal-Straße 7)
Die Stadt stellt Müllsäcke und Container zur Verfügung. Vor Ort erfolgt die Begrüßung und die Einweisung durch die jeweiligen Ortsvorsteher oder Beauftragten. Für alle Aktionen wurde eine Zeit von 10 bis 15 Uhr gemeldet.
An weiteren Standorten der Kernstadt sowie in den übrigen Ortsteilen wird es nach jetziger Planung zusätzliche Reinigungsaktionen im Charakter eines Frühjahrsputz geben. Teilweise wurden die Aktionen dort schon in den Vorjahren im Frühjahr durchgeführt. (wsw, wh)