Werder (Havel), 16. Dezember 2021 – Die neun Schülerinnen und Schüler der Karl-Hagemeister-Grundschule konnten es am gestrigen Mittwoch gar nicht erwarten, die zehn Meter lange und zwei Meter hohe Graffitiwand beim Jugend- und Familienzentrum „Haus am See“ einzuweihen. Eifrig schüttelten sie die bereitgestellten Spraydosen und unterhielten sich schon angeregt über farbenfrohe Motive, die die graue Wand schmücken sollen.
Doch ehe die Kids zur Tat schreiten konnten, wurden zwei neue Eingangsschilder feierlich enthüllt, die nun deutlich sichtbar machen, was sich auf dem Grundstück in der Adolf-Damaschke-Straße befindet. Denn das Gelände, das vielen noch als ZAW – Zur Alten Weberei – bekannt ist, wird nicht nur von Werderaner Sportvereinen genutzt, sondern beherbergt mit dem „Haus am See“ auch das Familienzentrum sowie den Jugendclub der Blütenstadt. Neben Mitarbeitern des Jugendclubs und des Familienzentrums sowie der Fachabteilung des Rathauses nahm auch der Vorsitzende des Stadtsportbundes, Klaus-Dieter Bartsch, an der Enthüllung teil.
Bürgermeisterin Manuela Saß nutzte die Gelegenheit, sich bei den Mitarbeitern des Familienzentrums und des Jugendclubs für den erfolgreichen Start unter Pandemie-Bedingungen zu bedanken, die an dem neuen attraktiven Standort an der Havel in Nachbarschaft der Vereine im Oktober 2020 aufgenommen worden war.
Und dann waren endlich die Schüler*innen an der Reihe. Die Mädchen und Jungen gehören der Projektgruppe „Jugendclub“ von der Karl-Hagemeister-Grundschule an, die alle zwei Wochen immer Mittwochnachmittag den Weg zum „Haus am See“ findet. Mit Maske und Handschuhen so gut es geht vor Dämpfen und Farbspritzern geschützt, machten sie sich eifrig ans Werk und besprühten die graue Wand mit bunten Bildern.
Die Graffitiwand ist ein Projekt des Zukunftshaushaltes der Stadt – ein Bürgerhaushalt, über dessen Gewinner Kinder und Jugendliche in Werderaner Schulen entschieden haben. Das Aufstellen der Wand hatte es bei der Abstimmung zum Zukunftshaushalt auf den ersten Platz geschafft. In den Osterferien soll es hier einen Graffiti-Workshop des Jugendclubs geben, auch das wurde gewünscht. Weitere Projekte des Zukunftshaushaltes sind bereits umgesetzt – oder die Umsetzung wird vorbereitet.
So hat im Oktober an der Kreisvolkshochschule ein „Labor für digitales Gestalten“ für Kinder und Jugendliche stattgefunden. Am Plantagenplatz und am Ufer der Regattastrecke wurden Mülleimer durch größere Mülleimer ersetzt.
Ein weiterer Wunsch der Kinder und Jugendlichen war es, im Stadtgebiet mehr Sitzgelegenheiten zu schaffen. 14 Bänke wurden bestellt, sie werden (oder wurden bereits) am Rundweg am Plessower See, in den Havelauen und am Sacrow-Paretzer Kanal aufgestellt.
Projekte wie der Outdoor-Fitnesspark, eine Calisthenics-Sportanlage, ein E-Sports-Turnier oder der Wasserzugang in der Luisenstraße sind in der Vorbereitung. Die Zukunftshaushalts-Projekte im Kontext zum Stadtwald sollen mit den Gestaltungsideen für den Stadtwald aus einem Einwohnerbeteiligungsverfahren abgestimmt und umgesetzt werden. Insgesamt 200.000 Euro stehen für den Zukunftshaushalt zur Verfügung, das Wahlverfahren findet alle zwei Jahre statt.
Der Jugendclub hat täglich von 13-20 Uhr geöffnet und bietet neben der neuen Graffitiwand eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten. Wenn am kommenden Montag die vorgezogenen Weihnachtsferien beginnen, öffnet der Jugendclub sogar schon um 11 Uhr seine Türen. Und für Mittwoch, den 22. Dezember, ist ein geselliges Zusammensein am Lagerfeuer geplant. (wsw)