Grillfest für den guten Zweck

Die sieben Feuerwehren der Stadt Werder (Havel) sind seit 1. Juli als First Responder unterwegs.

Werder (Havel), 3. Juli 2023 – Als eine der größten Feuerwehren im Landkreis Potsdam-Mittelmark hat die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Werder (Havel) zum 1. Juli das First Responder System als zusätzliche freiwillige Aufgabe unterstützend für den Rettungsdienst des Landkreises Potsdam-Mittelmark eingeführt.

Bei einem Notfall können Minuten über Leben und Tod entscheiden. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes können diese wichtigen Minuten schon verstrichen sein. Als zusätzliches Glied in der Rettungskette können die First Responder – die qualifizierten Ersthelfer – überlebenswichtige Hilfe leisten. So soll das therapiefreie Intervall bei bewusstlosen Personen und im Zuge einer Reanimation verkürzt werden.

„Die Erfahrung zeigt, dass selbst bei mittlerweile drei in Werder stationierten Rettungswagen diese bereits im Einsatz sein können. Insbesondere zu Corona-Zeiten kam es zusätzlich teils zu langen Transportzeiten in aufnahmebereite Krankenhäuser und ggf. zu langen Wartezeiten an den Krankenhäusern. Dadurch waren die RTW blockiert. Und genau diese Zeiten können wir bei Bewusstlosigkeit und Reanimation überbrücken“, erklärt der Werderaner Stadtwehrführer Stephan Kranig im Interview.

Bei einem Notfall, der über die Notrufnummer 112 gemeldet wird, werden neben Rettungsdienst und Notarzt parallel die First Responder über Funk alarmiert. Durch die Orstnähe ist so eine Versorgung des Patienten innerhalb weniger Minuten möglich. 

Der jetzige Impuls zur Teilnahme am First Responder System kam – aufgrund von bereits in der Vergangenheit erfolgten Alarmierungen – von den Kameradinnen und Kameraden selbst. „Dies ist nicht hoch genug einzuschätzen und wird zum weiteren Schutz der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Werder (Havel) beitragen. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Werder (Havel) bewältigt im Jahr durchschnittlich zwischen 300 und 400 Einsätze“, so Stephan Kranig. 

Und weiter: „Ich möchte an dieser Stelle klarstellen, dass sich unsere weiterhin ehrenamtliche Tätigkeit auf lebenserhaltende Maßnahmen bezieht. Die Alarmierung für z.B. einen Knochenbruch oder eine Schürfwunde zählt ausdrücklich nicht dazu. Auch die Stadt Werder (Havel) hat ihre Unterstützung bei der Kostenübernahme im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zugesagt. Ohne wäre es nicht möglich gewesen.“

Besonders wichtig für die First Responder sind Defibrillatoren. Sie stellen eine technische Möglichkeit und Unterstützung bei der Wiederbelebung dar und können neben der Herzdruckmassage elektrische Impulse bei einer Wiederbelebung geben und damit zu lebenserhaltenden Maßnahmen beitragen. 

Bisher gibt es bei den sieben Ortswehren der Stadt jedoch nur zwei Defibrillatoren – fünf dieser Lebensretter werden noch gebraucht. 

Das BNI-Chapter Otto Lilienthal aus Werder veranstaltet daher ein Charity-Event: Am 13. Juli, ab 19 Uhr. Auf dem Gelände des Musterhauses Town & Country, Am Mühlenberg 2 in Geltow. Für Würstchen und Getränke wird gesorgt – der Eintritt von 25 Euro fließt direkt in den Spendentopf der Freiwilligen Feuerwehr Werder.

Rund 7.000 Euro werden für die Defibrillatoren benötigt. „Für jede Finanzspritze gibt’s auch eine Spendenquittung“, so Stephan Gramlich, Ortsfeuerwehr Phöben. Am 22. Juni stellte er sein Anliegen dem Unternehmernetzwerk BNI Werder vor. „Wir haben nicht lang überlegt“, so Sabrina Völkel, die seit zwei Jahren Teil des Teams ist. 

„Wir Otto Lilienthals sind da ganz egoistisch“, sagt sie weiter – „wenn’s uns erwischt, wollen wir gerettet werden.“ Dann muss es einfach schnell gehen, daher die spontane Entscheidung zu diesem Charity-Event. Wer spannende Unternehmer der Region kennenlernen und gleichzeitig etwas Gutes tun möchte, ist hier genau richtig. Die freiwillige Feuerwehr ist auch vor Ort, um alle Fragen zu beantworten. (wsw, sabrina völkel)

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