Grundsteinlegung am Gymnasium

Werder (Havel), 27.Januar 2023- Es wird ein imposanter, lichtdurchfluteter Bau, für den am 26. Januar um 15.15 Uhr der Grundstein gelegt wurde. Bereits zu Beginn des Schuljahres im Spätsommer 2022 haben die ersten Bauarbeiten begonnen. Das Erdreich wurde vorbereitet und die Baustelle schließlich eingerichtet. Seither läuft alles reibungslos, erzählt uns Schulleiter Martin Erdmann, der seit Februar 2018 die Geschicke des Ernst-Haeckel-Gymnasiums leitet.

„Wir freuen uns schon sehr auf die Erweiterung, die ein breites Spektrum an Möglichkeiten für unsere Klassen ermöglicht“, erklärt er. Die neue Aula für rund 750 Personen bildet dabei das Herzstück des Gebäudes und soll vielseitig genutzt werden. Eine Bühne bietet den perfekten Rahmen für Theatergruppen, interne Aufführungen, landesweite Wettbewerbe, wie zum Beispiel „Jugend debattiert“ und natürlich auch Abiturfeiern, die dann direkt in der Schule stattfinden können. „Es ist schön, dass wir gerade mit der Bühnensituation die künstlerischen Darbietungen unserer Schülerinnen und Schüler in einem solch tollen Rahmen würdigen können“, so Erdmann weiter. Selbstverständlich werden hier auch zukünftig Klausuren geschrieben. Ein in den Boden integriertes Kühlsystem sorgt dafür, dass die Absolventen an sommerlichen Tagen lediglich wegen der Aufgabenstellung ins Schwitzen geraten und nicht aufgrund der hohen Temperaturen. In einem zweiten Teil des Gebäudes befinden sich Räumlichkeiten auf insgesamt drei Etagen, die dann zum Teil den Leistungs- und Begabtenklassen zur Verfügung stehen werden. Außerdem wird es zwei große Kunsträume und einen Musikraum geben. Im dritten Stock ist ein großer Werkstattraum geplant, in dem zukünftig eine Druckerpresse stehen und zum Beispiel Fotografiearbeiten entwickelt werden sollen.

Das Konzept der Räume ist dabei so gestaltet, dass sich mehrere Einheiten miteinander verbinden lassen, um beispielsweise ein jahrgangsübergreifendes Lernen zu ermöglichen. Selbstverständlich wird das gesamte Gebäude modern ausgestattet. In Bodentanks befindliche Steckdosen für die digitale Arbeit und lichtdurchflutete Räume mit Foyer sorgen für eine angenehmen Arbeitsatmosphäre. „Wir haben unglaublich viel Zulauf, aktuell haben wir sogar fünf siebte Klassen. Wir freuen uns einfach darauf, einen noch interessanteren Schulalltag in den neuen Räumlichkeiten gestalten zu können“, sind sich Martin Erdmann und das Kollegium einig.

Zu einer ordentlichen Grundsteinlegung gehört natürlich auch eine Zeitkapsel. Aber was kommt hinein? Welche Botschaft möchte man in die Zukunft senden? Mit dieser Fragestellung haben sich in den letzten Tagen alle 670 Schüler befasst. Jede Klasse hat ein Reagenzglas bekommen und dieses mit Sprüchen, Bildern und allerhand anderen kleinen Dingen gefüllt. Auch die Rede von Bürgermeisterin Manuela Saß fand neben einer 700-Jahr-Münze der Stadt ihren Weg in gedruckter Form in die Zeitkapsel.

„Was ist das für eine Geschichte: Wir hatten uns für den Erweiterungsbau des Gymnasiums 5,6 Millionen Euro Fördermittel erhofft, 744.000 Euro haben wir bekommen. Wir sind von 7,2 Millionen Euro Baukosten ausgegangen und werden bei voraussichtlich fast 9 Millionen landen. Dieser Erweiterungsbau hätte ein Symbol für die Krise werden können, in der wir uns befinden. Aber wir machen daraus einen Erfolg. Wir haben seit Oktober 2022 den kompletten Haushalt auf den Kopf gestellt, um dieses wichtige und schöne Projekt zu stemmen. Und das war alles andere als lustig. Aber an einem Tag wie heute sehen wir, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben. Aktuell ist der Erweiterungsbau des EHG das größte, wichtigste und in meinen Augen schönste Projekt unserer Stadt. Wir bauen hier nicht nur die erforderlichen zusätzlichen Klassenräume. Wir beschränken uns nicht auf zwingende Aufgaben der Daseinsvorsorge. Nein, wir haben tatsächlich alle Wünsche, die es gab, erfüllt. Das ist heute ein bisschen wie Weihnachten und Geburtstag zusammen“, freut sich Bürgermeisterin Manuela Saß.

Anfang dieses Jahres hat die Stadtverordnetenversammlung den Nachtragshaushalt für das Jahr 2023 beschlossen. Frühere Planungen mussten vor dem Hintergrund rasant steigen der Baukosten und ausbleibender Fördermittel korrigiert werden. Besonders betroffen davon waren der geplante Bau der Aula für das Ernst-Haeckel-Gymnasium und der Erweiterungsbau der Grundschule Karl-Hagemeister. Um diese Projekte zu sichern, war ein Nachtragshauhalt erforderlich. Insgesamt sieht der Nachtrag eine Kreditfinanzierung in Höhe von 14 Millionen Euro vor, verteilt auf 2023 und 2024. Damit können die beiden Schulbauprojekte im Jahr 2024 abgeschlossen werden.

Nachdem auch der stellvertretende Schülersprecher und natürlich Schulleiter Erdmann ihre Reden beendet hatten, fand neben den vielen Reagenzgläschen schließlich auch noch eine Ausgabe der Wirsindwerder-Zeitung ihren Platz in der Zeitkapsel. Das erfüllt uns natürlich mit großem Stolz! Wir stellen uns vor, wie irgendwann in 200 Jahren jemand die Zeitung findet, aufschlägt und darüber lacht, dass es einmal Nachrichten auf Papier gedruckt gegeben hat. (wsw)

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