Wie wird der Jugendbeirat in Werder aussehen? 40 Kinder und Jugendliche haben über die gemeinsame Arbeitsbasis entschieden.
Werder (Havel), 9. Mai 2023 – Die Stadt Werder (Havel) wird zur Interessenvertretung von jungen Menschen einen Kinder- und Jugendbeirat einrichten. Das ist das Ergebnis eines Prozesses, der im Januar angestoßen worden war. Insgesamt haben sich 40 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 21 Jahren aus allen Ortsteilen mit ihren Ideen, Zielen und Vorstellungen für ein eigenes Gremium dabei eingebracht.
Intensiv haben sie bei zwei Treffen im Jugendclub über die Basis ihres Gremiums diskutiert. Sie lernten die Unterschiede zwischen Beiräten, Parlamenten und anderen Formen kennen, steckten sich Ziele, sprachen über wichtige Themen für die Zielgruppe und einigten sich auf eine Struktur. Ein großes Ziel der jungen Menschen ist es, die Interessen Gleichaltriger zu vertreten und in den politischen Diskurs einzubringen.
„Die Kinder und Jugendlichen von Anfang an in den Prozess einzubinden, war definitiv die richtige Entscheidung. Sie sollen sich in ihrem Gremium wohlfühlen und gut darin arbeiten können. Wir freuen uns auf die kommende Zeit und darauf, ihre Sichtweisen kennenzulernen“, sagt Bürgermeisterin Manuela Saß.
Beratend und ideenbringend wollen die jungen Werderanerinnen und Werderaner in den Fachausschüssen der Stadtverordnetenversammlung vertreten sein und mit Politik und der Stadtverwaltung zusammenarbeiten. Am 15. April 2023 fand dazu ein erstes konstruktives Austauschtreffen der Jugendlichen mit Vertretern der Fraktionen und Ausschüsse statt.
Dabei präsentierten die jungen Menschen den Stadtpolitikern einerseits ihre Ideen und die Struktur für ihren Beirat. Andererseits wurden erste Vereinbarungen zur künftigen Zusammenarbeit getroffen. Verabredet wurde unter anderem ein weiteres Treffen mit den Beteiligten von „Jugend trifft Politik“. Bis zur offiziellen Gründung werden sich die Kinder und Jugendlichen bereits mit ihren künftigen Aufgaben vertraut machen.
Fachliche Unterstützung für die Gestaltung des gesamten Prozesses hat sich die Stadt Werder (Havel) vom Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg eingeholt. Die Fachstelle unterstützt die Blütenstadt bereits seit der Einrichtung des Zukunftshaushaltes und konnte in den neuen Prozess wichtige Erfahrungswerte aus der Arbeit mit vielen der 45 Kinder- und Jugendgremien in ganz Brandenburg einbringen. (wh)
„Unser Weg zum Jugendbeirat“ von Ralitza Doldzheva
Schon lange sehnten sich Jugendliche in Werder nach mehr Mitbestimmung in ihrer Blütenstadt. Mit jedem Zusammensein im Jugendgremium kamen wir diesem Wunsch einen Schritt näher, besonders beim Austausch mit den Politiker*innen Werders.
Als die Information, dass demnächst ein Workshop zur Planung eines Jugendgremiums stattfindet, die Schülerschaft Werders erreichte, stand für viele Kinder und Jugendliche fest: „Ich möchte dabei sein!“ Voller Begeisterung und Erwartung betraten die Schüler*innen aus den Schulen der verschiedensten Ortsteile Werders das „Haus am See“. Schon damals wussten wir, dass wir eine spannende Zeit gemeinsam haben werden.
Während den ersten beiden Workshops sammelten wir mithilfe von Luise Fröhlich, Julia Krüger und Juliana Barg sowie Anna-Elisabeth Lehmann Intuitionen und Gedanken, wie ein mögliches Jugendgremium aussehen könnte und was dafür benötigt wird. Ebenfalls beim ersten Workshop anwesend waren Mitglieder*innen des Dachverbands Jugendgremien Brandenburg. Sie erzählten uns von ihren eigenen Erfahrungen beim Gründen eines Jugendgremiums.
Schließlich beschlossen wir, einen Jugendbeirat zu gründen. Um diesen Prozess jedoch durchführen zu können, wird die Unterstützung der Politik benötigt. Daher stellten wir unsere bisherigen Ergebnisse Vertreter*innen aus den verschiedenen Ausschüssen und Parteien bei einem Treffen vor sowie Frau Saß. Im Verlauf einer Diskussion zwischen Politik und Jugend, in der Fragen bezüglich unseres möglichen Vorgehens beantwortet worden sind, kamen wir zu gemeinsamen Lösungen.
Relevante Themen für das Jugendgremium werden unter anderem Bildung, Freizeit, die Mobilität in Werder sowie verschiedene Veranstaltungen sein. Unser Ziel ist es, Werder mitzugestalten und dabei besonders auf die Wünsche der jungen Generation einzugehen. Somit wollen wir unsere Blütenstadt attraktiver für Kinder und Jugendliche machen. (r.d.)