Anfang Juli fand auf der Zuckerbaumwiese ein tolles Projekt für die Geschwisterkinder von schwer erkrankten Kindern statt
Werder (Havel) OT Glindow, 14. September 2023 – Bei schönstem Wetter ging unter strahlend blauem Himmel Anfang Juli das Malprojekt „Ich habe den Hut auf“ auf der Zuckerbaumwiese in die Startrunde. „Sobald die ersten erwartungsvollen Gesichter der Geschwisterkinder auf der Wiese zu sehen sind, wissen wir wieder einmal, dass sich all die Vorbereitungen mehr als gelohnt haben“, freuten sich die Verantwortlichen vom Zuckerbaum e.V.
Und bei dem einen Wochenende im Juli wird es nicht bleiben: Dank der „Christian Lell Stiftung für Mukoviszidose e.V.“ und der „Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam“ werden in diesem und im nächsten Jahr noch weitere Maltreffen folgen.
„Hier passiert ja so viel mehr als einfach ’nur Malen‘. Wer einmal dabei war, weiß sofort, wovon wir sprechen, aber auch die Fotos verraten auch schon ein bisschen von der Magie, die an diesem schönen Ort entstehen kann“, so die Sozialpädagogin und Künstlerin Esther Urban.
Auch dieses Mal war sie wieder da: Die anfängliche Schüchternheit verfliegt bei den meisten Kindern schnell im Vertrauen spendenden Zuckerbaumkreis. Hier dürfen die Geschwisterkinder erst einmal auf der Wiese ankommen und sich untereinander ein bisschen kennenlernen und austauschen. So manch ein Kind erzählt gleich offen von sich, seiner Familie und seinem erkrankten Geschwisterkind, andere möchten noch nicht viel erzählen und hören lieber zu.
Genau dafür sind diese Runden und das Projekt da. Ein offener, auffangender Raum, in dem vom Herzen weg erzählt werden darf, was einen gerade beschäftigt, in dem aber gewiss niemand gezwungen ist, etwas preiszugeben, das lieber noch nicht erzählt werden möchte. Einfach nur zu hören, wie es anderen geht, zu entdecken, dass es ihnen vielleicht ähnlich geht, was sie beschäftigt und wie sie damit umgehen, kann schon Berge versetzen und Mut für das eigene Leben geben.
Voller Lebensfreude und Tatendrang ging es dann los, die Kinder stürzten sich auf die Malkittel, schnappten sich die Pinsel und hauchten den Leinwänden mit leuchtenden Acrylfarben neues Leben ein. Jedes Kind hatte seine eigenen Vorstellungen, Ideen und Herangehensweisen, wie man in den zahlreichen unterschiedlichen Bildern am Sonntagnachmittag, bei der abschließenden Ausstellung und Präsentation vor den Eltern und Geschwisterkindern sehen konnte.
So viel Ausdruck, Mut, Freude, Ideenreichtum, Kreativität, Hingabe, Geduld und Raum für Kunst und Austausch, ließ die schöne Obstwiese leuchten. Zwischen den grünen Blättern und Halmen, bunten Blumen, summenden Insekten und der strahlenden Sonne gab es an diesem Wochenende nun auch wilde farbenfrohe Bilder, lautes Lachen aber auch vertrauliche zweisame Gespräche, erholsame Momente in der Hängematte, volle Bäuche vom leckeren Essen, Eintauchen in Abenteuerwelten sowie Abkühlung unter dem Rasensprenger.
„Nach diesen schönen Tagen wunderte es niemanden, dass wir alle gerne noch länger geblieben wären. Aber wir dürfen uns zum Glück ja bereits jetzt auf das nächste Mal freuen.
An dieser Stelle möchten wir nicht nur den bereits genannten großzügigen Menschen danken, die das Projekt finanziell tragen, sondern auch an all die anderen Wunderbaren ein großes Dankeschön aussprechen, die dieses Projekt möglich machen: dem Leo-Club Potsdam, den lieben anderen ehrenamtlichen Helfern, dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Glindow mit ihrem großen Zelt, der Fleischerei Bothe für den Gaumenschmaus – Danke, dass ihr euch so offenen Herzens und tatkräftig auf diese Mal- und Abenteuerreise einlasst“, heißt es abschließend vom Zuckerbaum e.V. (Esther Urban, wsw)

