Mein Werder (110): Tom Radziwill

Der Werderaner Astro-Physikstudent Tom Radziwill. Alle Fotot: privat

Kurz & knackig

Name: Tom Radziwill
Alter: 24
Wohnort: Werder (Havel)

Seit wann sind Sie in Werder zu Hause?
Seit 1998, also nun seit genau 20 Jahren.

Haben Sie Kinder oder möchten Sie gerne welche haben?
Ich habe keine Kinder. Das Thema ist für mich noch Zukunftsmusik.

Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)

Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Werder ist eine schöne Stadt, gelegen in einer ruhigen und traumhaften Wasserlandschaft  mit gleichzeitig guter Anbindung an die Städte Potsdam und Berlin.

Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Hauptsächlich studiere ich Astrophysik (im Master) an der Universität Potsdam und fotografiere nebenbei leidenschaftlich gerne.

Was würden Sie lieber machen?
Ich wüsste nicht, was ich lieber machen wollen würde.

Haben Sie einen Lieblingsort in Werder? Wo und warum?
Am liebsten halte ich mich in Werder am Wasser auf, sei es an der Havel, am Großen Zernsee oder am Plessower See. An diesen Orten kann ich am besten entspannen und die Natur genießen.

Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Sowohl als auch. Die Mischung macht’s.

Und welchen Obstwein bevorzugen Sie?
Erdbeere und schwarze Johannisbeere

Sie – ganz speziell

Sie haben Physik studiert – ein eher seltenes Fach, oder? Wie kam es dazu?
Der Grundstein wurde eigentlich mit dem frühen Interesse am Sternenhimmel bereits in der Kindheit bzw. Jugend gelegt. Als ich dann das erste Teleskop mein Eigen nennen durfte, entwickelte sich das Interesse zu einer Leidenschaft, sowohl praktisch als auch theoretisch. Und als ich nach dem Abitur in Erfahrung brachte, dass das Physikstudium an der Uni Potsdam auch einen Schwerpunkt in der Astronomie/Astrophysik hat (inkl. mögliche Abschlussarbeit in dem Bereich), war die Entscheidung dafür gefallen.

Wie kamen Sie zur Fotografie? Dazu gehört ja mehr als „Sonne lacht, Blende 8“.
Als ich immer öfter mit dem Teleskop beobachtet hatte, kam irgendwann der Wunsch hinzu, das Gesehene auch festhalten zu wollen. Und da bot sich die Spiegelreflexkamera meiner Schwester an. Nachdem ich diese aber immer öfter ausgeliehen hatte und somit schon häufiger nutzte als meine Schwester selbst, kaufte ich ihr diese ab.

Canon oder Nikon oder Leica – welchen Kameratyp bevorzugen Sie? Fotografieren Sie auch noch analog? Und wie viele Objektive schleppen Sie mit sich herum?
Da die Kamera meiner Schwester eine Canon war und ich seitdem mit dieser Canon unterwegs bin, bevorzuge ich Canon. Wenn es damals eine Nikon gewesen wäre, würde ich jetzt wohl Nikon bevorzugen.
Das analoge Zeitalter der Fotografie ist an mir komplett vorbeigegangen. Vielleicht werde ich mich in Zukunft (oder als Rentner) damit mal näher beschäftigen, um zu wissen, wie das damals so war.
Tatsächlich nutze ich aktiv lediglich zwei Objektive (eins für Sternenhimmel und Landschaft, eins für Porträts). Beim dritten Objektiv handelt es sich um das Standardobjektiv, welches von Anfang an dabei war. Dieses habe ich allerdings nur noch als Backup in der Kameratasche.

Wie viele Stunden pro Tag haben Sie Ihre Kamera in der Hand?
Das ist komplett verschieden. Es gibt Tage, da lege ich sie gefühlt gar nicht aus der Hand (vor allem auf Reisen) und es vergehen auch mal mehrere Tage hintereinander, an denen ich sie keines Blickes würdige.

In Ihren vier Wänden hängen eigene Bilder?
Ja. Zurzeit Landschaftsaufnahmen aus Bayern, Norwegen, Fuerteventura und San Francisco.

Verschenken Sie auch Fotos? Und wo kann man Ihre Bilder und Kalender kaufen? Gibt es schon Planungen für den neuen Kalender?
In der Tat finde ich, dass eigene Fotos ein sehr persönliches Geschenk darstellen. Aus diesem Grund verschenke ich auch gerne welche an Freunde und Verwandte. Sei es eine Landschaft als großes Wandbild für die eigenen vier Wände oder auch einfach klassisch in einer kleinen Sammlung mit mehreren 10x15cm Bildern vom letzten Strand-Shooting. Generell kann man meine Werke über meine Webseite bzw. meinen Shop (www.radziwill-fotografie.com) käuflich erwerben. Dort wird es dann auch ab Herbst diesen Jahres einen Monatskalender mit Motiven allein aus Werder geben. Einige Aufnahmen dafür sind auch bereits im Kasten.

Ein großes Teleskop steht bei Ihnen im Zimmer – wie oft und wohin begleitet Sie das auf Ihren Touren?
Das Teleskop begleitet mich fast immer auf meinen Ausflügen in die nächtliche Dunkelheit des Sternenparks Westhavelland.

Der Blog, Facebook, Instagram, Youtube – das macht doch alles eine Menge Arbeit – wie schaffen Sie das neben dem sicher anspruchsvollen Studium? Ist die Masterarbeit schon fertig?
Das passiert alles parallel neben dem Studium und ist in der Tat ziemlich zeitfressend. Da dies aber hauptsächlich auch Hobby ist, stelle ich dafür meine Freizeit gerne zur Verfügung.
Die Masterarbeit wird Ende 2018/Anfang 2019 geschrieben.

Wohin soll Sie das Physikstudium bringen – was wäre Ihr Traumjob?
Mein Traumjob würde so aussehen: Auf einer Sternwarte über den Wolken irgendwo auf der Welt zu arbeiten und dabei jede Nacht eine klare Sicht auf die Sterne zu haben.

Thema: Lichtverschmutzung. Erzählen Sie doch ein wenig vom Sternenpark Westhavelland, in dem Sie häufig unterwegs sind.
Der Sternenpark liegt ca. 70 km westlich von Berlin und umfasst dabei den Naturpark Westhavelland. Nachts ist es dort aufgrund der dünnen Besiedlung und der damit verbundenen kaum vorhandenen nächtlichen Beleuchtung eine der dunkelsten Gegenden Deutschlands und damit perfekt für einen ungetrübten Blick in den Nachthimmel. Denn aufgrund der zunehmenden Lichtverschmutzung in den Städten und Ballungsräumen wird es immer schwieriger, den Nachthimmel noch so zu erleben, wie es unsere Vorfahren getan hatten. Aus diesem Grund wurde 2014 das Gebiet auch zum ersten Sternenpark Deutschlands ernannt. Seitdem wird im Sternenpark Westhavelland dafür gesorgt, dass mit künstlichem Licht verantwortungsvoll umgegangen wird. Denn Lichtverschmutzung hat ebenso negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen und auf die Lebensräume nachtaktiver Tiere.

Ist das auch für „Normalos“ ein lohnenswertes Ausflugsziel?
Auf jeden Fall. Wenn die Sonne aufgeht, wird aus dem Sternenpark ein Naturpark. Die Natur erwacht in tollen unberührten Landschaften entlang der Havelgewässer. Auch unter Ornithologen ist das Westhavelland bekannt, da sich hier mit dem Gülper See einer der größten Zugvogel-Rastplätze in ganz Europa befindet. Immer wieder ein tolles Spektakel besonders im Frühjahr und Herbst.

Auch sonst sind Sie mit wachen Augen unterwegs, in Werder fotografieren Sie auch viel – gibt es da einen Lieblingsort?
Ja. Wie auch sonst bin ich zum Fotografieren bevorzugt am Wasser unterwegs und auf der Insel.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten – welche wären das?
Einfach mehr Zeit zu haben, für alles. Um das Leben noch mehr auf diesem tollen Planeten genießen zu können. Daher auch mein Motto: Carpe Diem!
Und natürlich, dass der Tunnelbau am Bahnübergang möglichst schnell voranschreitet. 😉 Den dritten Wunsch verschenke ich.

Was wir sonst noch wissen wollen …

Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Einen jener Apollo-Astronauten, die den Mond betreten haben.

Welche Fragen würden Sie ihm stellen?
Gerne würde ich fragen, wie es sich angefühlt hatte, auf den Blauen Planeten zurückzublicken und was er über die ganzen Verschwörungstheoretiker denkt, die ja behaupten, die Mondlandung wäre erfunden oder die Erde gar eine Scheibe.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Zurzeit liegt “Der Stoff aus dem der Kosmos ist” von Brian Greene neben meinem Bett. Aber das wechselt des Öfteren.

Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Mir fallen keine klassischen Vorbilder ein. Eher lasse ich mich von verschiedenen Menschen inspirieren.

Haben Sie einen Lieblingsfilm oder –Serie? Warum?
Als Lieblingsfilm würde ich “Apollo 13” mit Tom Hanks (gleichzeitig Lieblingsschauspieler) nennen. Keinen Film habe ich wohl bisher so oft gesehen wie diesen. Als Serie favorisiere ich “Breaking Bad”.

Haben Sie ein verborgenes Talent?
Vielleicht. Das kann ich sagen, wenn dieses Talent den Status von “verborgen” in “sichtbar” geändert hat. 😉 Vielleicht war ja die Fotografie ein ehemals verborgenes Talent.

Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Bei der Wahl zwischen Katze oder Hund, würde ich eine Katze bevorzugen.

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