Kurz & knackig
Name: Oma Schmitz alias Wolfgang Sistig
Alter: 55, gefühlt manchmal 45 und manchmal 75
Wohnort: Potsdam und Glindow
Seit wann sind Sie in Werder zu Hause? 2015
Haben Sie Kinder oder möchten Sie gerne welche haben?
2 erwachsene Kinder: eine angehende Französich & Politik-Lehrerin und einen Theaterregisseur. Und eine Enkeltochter, die bald mit im Beiwagen fahren darf!
Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)
Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Die Insel – mediterran liebenswertes Flair mit brandenburgischem Charme. Und Werder mit allen Ortsteilen – eine zauberhafte Verbindung von traumhaft abwechslungsreicher Landschaft mit historischen Plätzen, Dutzende Möglichkeiten aktiv zu sein oder auch zu faulenzen und das ganze einen Katzensprung entfernt von der einst preussischen Metropole Potsdam und der heute bunt-quirligen Metropole Berlin.
Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Oh, erstmal wach werden mit nem starken Kaffee (grins) – den Hotelgästen ein leckeres und vielseitiges Frühstück zaubern. Anreisen und Abreisen koordinieren, mit den Zimmerfeen des Apfelhotels die täglichen Aufgaben besprechen, Speisekarten kreieren und mit dem Küchenteam abstimmen, die nötigen Einkäufe erledigen…eine von 10 verschiedenen Marmeladen kochen….und ein bischen Buchhaltung darfs auch noch sein…wenn nicht gerade auch Reparaturen und Instandhaltungen zu erledigen sind.
Ja – und dann gibts für Familien- oder Firmenfeiern Vor-Ort-Gespräche, individuelles Angebote sind zu erstellen…eventuell nochmal anzupassen…und wenn der Termin vor der Nase ist: da geht Oma Schmitz höchstselbst in die Küche für die Vorbereitungen, später für das Anrichten undundund
Was würden Sie lieber machen?
Ich kann nix Anderes (Schmunzeln) – oder doch, Gaststättendesign; Kreieren von neuen Gasthauskonzepten, und gern weiterhin Gasthäuser rund um die Welt anschauen, ein bischen überall dazu lernen und von meinen Erfahrungenn abgeben…
Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Kein Nachdenken: die wunderbaren Plantagen am Panoramaweg: überall herzliches Willkommen, gemütliche Atmosphäre – es sind die Nachbarn – und: die Plantagen liegen vor der Tür (ein Koch läuft schon genug mit schweren Töppen…da muss es in der wenigen Freizeit komfortabel sein) und außerdem wird die Oma Schmitz auch nicht jünger
Und welchen Obstwein bevorzugen Sie? Apfel-Quitte (Schleichwerbung: von Nachbar Lorenz)
Sie – ganz speziell
Woher kommt der Name Oma Schmitz und was verbinden Sie damit?
Ursprünglich war es „Der Grüne Baum“, dann war da vom Vorgänger ein grüner Apfel im Logo. Und es gibt nur einen grünen Apfel, eben den Granny Smith. Außerdem ein Hinweis auf die Küche: eine anspruchvolle Oma-Küche, Traditonelles zeitgemäß interpretiert und zubereitet. Und wie hat früher die Oma gekocht? Richtig: saisonal, regional und frisch; genau das ist das Motto des Gasthauses. Deshalb sind unsere Speisekarten auch überschaubar und meist wöchentllich überarbeitet.
Die aktuellste Speisekarte findet sich übrigens immer auf unserer Webseite. Hinzu kommen 3-oder 4gängige Festmenüs an Feiertagen wie Weihnachten oder Silvester.
Seid wann gehört Oma Schmitz zu deinem Leben und wie kam es dazu?
Ich stamme aus einer alten Hotellerie- & Gastronomenfamilie, mein Leben ist bestimmt von Restaurants. Eifel, München, London, Schweiz, Berlin, Potsdam – mal Hilton, mal kosmopolitische Küche und mal spanische Küche – und nun zurück zum Ursprung, eben zu Oma Schmitz.
Dass die Oma in Werder gelandet ist, hat schon was mit der Region zu tun. Und: ein Gasthaus mit Hotel hat gerade in der heutigen Zeit natürlich auch wirtschaftliche Vorteile.
Jetzt mal unter uns hat Oma Schmitz eine ganz besonderes Rezept was jeder Werderaner kennen sollte?
„Fischeressen“ als deftige Beilage z.B. zum Zander, goldgelb auf der Haut gebraten.
Also Fischeressen (sprich: Fischer-essen) sind Stampfkartoffeln – mit gebrutzelten Schinkenwürfelchen und Sauerkraut. Gibt Energie, schmeckt lecker und ist gesund! Übrigens: bei uns werden alle Kartoffeln noch im Haus und mit der Hand geschält, die Stampfkartoffeln sind nicht aus der Tüte, genausowenig wie unsere Soßen…die köcheln nämlich tagelang in Riesenpötten auf dem Herd.
Wir haben gehört Oma Schmitz hat noch ein großes Hobby Motoräder mit und ohne Beiwagen, dir Reisen reichten von Südamerika bis Alaska, erzählen Sie uns ein wenig davon?!
Die Oma konnte schon Motorradfahren, bevor sie laufen und kochen konnte. Nein, Spaß beiseite. Nicht ganz so früh, doch sehr früh. Von Mutter und Großmutter das Kochen, vom Vater das Motorradfahren. Zu Hause in der Eifel, in Belgien, Frankreich, Österreich, Schweiz….und so habe ich die Kreise immer größer gezogen.
Wenn du nur 24 Tage Urlaub hast wird es eng, da wurde dann eben auch mal eine Stelle gekündigt – um mehrere Monate auf Reisen zu gehen. Danach fängst du halt eine neue Stelle an, auch das immer wieder eine neue Herausforderung. Schwierig ist es, wenn du selbstständig bist. Dann braucht es vertrauensvolle Partner und Vertretungen, um mal 3 oder 4 Wochen am Stück auf Toure zu gehen.
Ich reise immer allein los, habe meine Routen und Pläne im Kopf und (klassisch notiert) und freue mich, unterwes Gleichgesinnte zu treffen und ein Stück gemeinsam zu fahren. Aber nie ganze Touren, bin da eher der Eremit, der einsame Nomade. Wunderbar zum Abschalten und sich auf anderes zu konzentrieren. Ich möchte anhalten, wo es mir gerade gefällt, mein Zelt aufschlagen und in die Sterne gucken, ein Stück Fleisch überm Feuer braten… Skandinavien, Marokko, Island waren ja relativ nahebei. Von Südamerika bis Alaska – Monate voller Pisten, an die du nicht glaubst, dass es sie gibt (oder dass sie befahrbar wären), Monate voller atemberaubender Eindrücke. Da muss man auch mal mit dem schwer beladenen Motorrad Eisenbahnschienen überqueren, da muss in Sekunden entschieden werden eine selbstgebaute Straßensperre bei vollem Tempo zu durchqueren und doch letztlich mit einer Gang sich durch die Bars trinken zu müssen, um heil weiter ziehen zu dürfen. Und wenn es keine sichere Garage in the middle of nowhere gibt, da muss das Motorrad eben auch mal in die erste Etage der einzigen Herberge gefahren werden (dass das wacklige Treppenstufen waren, sei nur am Rande erwähnt). Ganz anders wird das Naturerlebnis in Alaska, wenn die anderen im Hostel dich im Schnarchen absolut übertönen und du das kleinere Übel wählst: entweder bei den Schnarchern drinnen kein Auge zu tun – oder aber draußen zu schlafen mit dem Wissen, dass es da auch schon mal Bären gibt.
Also, es gäbe viele Geschichtchen zu erzählen. Und das macht die Oma gern, wie alle Omas, aber nicht vor vollen Kinosälen und Leinwänden über die deine Impressionen flackern, sondern eher in kleinen Runden und im Geplänkle am Gasthaustresen.
Was ist das besondere am Gasthaus Granny Smith ?
Die Kombination aus rustikaler Atmosphäre und richtig guter Küche, dem charmanten Ambiente eines gemütlichen Wohnzimmers -gespickt mit bodenständiger Gastlichkeit.
Richten Sie auch komplette Feiern aus?
Aber natürlich, allerdings nur für Feiern bis etwa 50 Gäste. Die Räumlichkeiten sind begrenzt und es soll ja noch eine gemütliche Atmosphäre erhalten bleiben. Gedränge an Büffets, am Tresen oder auf dem Klo (!) sind eher unangenehme Erscheinungen, die wir vermeiden. Werderaner, Potsdamer, Berliner, und – durch das Hotel sind wir ein beliebter Treffpunkt für Familien, die aus allen Regionen Deutschlands/Europas zusammen kommen, um ein schönes entspanntes und genussreiches Wochenende zu verbringen. Jede Feier ist anders und wird mit den Gastgebern teilweise Monate im Voraus besprochen: das Essen als Menü oder Büffet oder bei kleineren Feiern auch als Tischbüffet, Vorlieben und Einschränkungen bei den Speisen (z.B. Gäste mit Intoleranzen), Getränke, Tischanordnungen und -dekorationen. Wenn die Gastgeber ihre eigne Musik mitbringen, oder den eigenen DJ, oder Livemusik ist das immer am besten: weil über Geschmack läßt sich bekanntlich trefflich streiten. Da wir einen großen TV mit USB-Anschluss und DVD-Player anbieten, können da auch gern familieninterne Fotoshows und Filme gezeigt werden.
Bleibt da noch Zeit für Familie und Freunde?
Kaum, das ist ein 24-Stunden-Job. Sorry, kein Job – eine Berufung. Entweder du hörst gleich nach der Lehre wieder auf – oder du hängst dein Leben lang darin fest. Familie und Freunde sind wichtig; die Beziehungen werden aber anders gepflegt, als bei Menschen mit nem 5-Tage-8-17-Uhr-Job und geregelten Urlaubszeiten.
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten – welche wären das?
Nein, ich habe kein Wünsche. Plakative Antworten wären hier fehl am Platz.
Was wir sonst noch wissen wollen …
Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Ted Simon (Jahrgang 31, Journalist und Abenteurer, umrundete zweimal mit seinem Motorrad die Welt – mit 41 und mit 70)
Welche Fragen würden Sie ihm stellen?
Hast du Lust mit mir ein Bier zu trinken?
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
„Vom Glück an alten Motorrädern zu schrauben“ und „Per Anhalter durch die Galaxis“
Haben Sie ein verborgenes Talent?
Ich suche seit Jahrzehnten danach….
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Ich bin auf dem Land aufgewachsen, da gehörten Tiere immer dazu….und auch das Ausmisten des Karnickelstalls frühmorgens noch vor der Schule. Viele Jahre war eine Hündin treue Begleiterin. Wer aber gern auf reisen geht und seine Wohnorte wechselt für neue Restaurants…, der sollte keine Haustiere haben.