
Kurz & Knackig
Name: Doreen Bendler
Alter: 46
Wohnort: Im ruhigeren Ortsteil Glindow
Haben Sie Kinder? Ich habe zwei Töchter
Ăśber unsere BlĂĽtenstadt Werder (Havel)
Wie wĂĽrden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Werder ist eine Perle, eine Stadt mit vielen Gesichtern. Neben geschichtsträchtigen Ecken, die leise ihre Erlebnisse preisgeben, findet man auch viele junge und dynamische Winkel, die neugierig machen.Â
Doch auch die umliegenden Ortsteile sollten unbedingt erkundet werden!
Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Als Mitarbeiterin des Zuckerbaum e.V. darf ich das tun, was mir die größte Freude bereitet: Kinder glücklich machen. Zwischen der Organisation von Veranstaltungen und der Betreuung unserer Bildungspatenschaften ergeben sich viele Gespräche und Treffen mit sehr interessanten kleinen und großen Menschen.
Was wĂĽrden Sie lieber machen?
Scherzen Sie? Es gibt keinen Job, der mich mehr berĂĽhrt, mich lachen und weinen lässt und mir immer wieder zeigt, was wichtig im Leben ist.Â
Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns wo?
In Petzow einst aufgewachsen, zieht es mich immer wieder an den Haussee und auf den Turm der Schinkelkirche. Diese Aussicht sollte man zu jeder Jahreszeit mindestens einmal genieĂźen.
Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der BaumblĂĽte?
Am Panoramaweg liegt die Zuckerbaumwiese, mein idyllischer Arbeitsplatz. Eine alte Streuobstwiese mit knorrigen Bäumen und einer großartigen Weite. Während der Baumblüte ein wunderbarer Ort für ein solches Fest. Wenn ich nicht gerade zu dieser Zeit dort arbeiten würde, könnte ich mir einen Platz in der blauen Hängematte hinten links gut vorstellen. Also unbedingt Muckergarten!
Und welchen Obstwein bevorzugen Sie?
Das frage ich mich jedes Jahr nach einigen Kostproben wieder.Â
Sie – ganz speziell
Wie sind Sie zur Vereinsarbeit gekommen? Nach einigen Jahren in der Immobilienbranche ist diese Aufgabe doch etwas ganz anderes.
Zunächst wollte ich mir etwas „private Zeit“ verschaffen – nur für mich. Schnell war klar, dass es unbedingt etwas mit Kindern sein sollte. Über eine Freundin wurde ich auf die Björn-Schulz-Stiftung in Berlin aufmerksam, die Familien mit einem schwerst erkrankten oder gar unheilbar erkrankten Kind betreut. Ich war tief berührt von den persönlichen Geschichten, die diese Familien hatten und wollte helfen, diesen kräftezehrenden Alltag etwas leichter zu gestalten. Ich absolvierte die Ausbildung zur Familienbegleiterin und konnte somit ehrenamtlich den gesunden Geschwistern Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Zeit, die oftmals im Alltag mit einem kranken Kind knapp ist.
Einige Jahre später hörte ich vom Zuckerbaum e.V., der quasi vor meiner HaustĂĽr in Glindow genau diese Kinder unterstĂĽtzt. Nach einem kurzen Kennenlernen war ich plötzlich mittendrin und bin dort immer noch – leidenschaftlich gern.
Als Mutter zweier Kinder sicherlich bei den Schicksalen dieser Familien nicht immer einfach. Wie schafft man es, nicht traurig zu werden?
Wir haben gar nicht so viele traurige Momente, denn wir wollen uns ganz viele lustige und stärkende Zeiten schaffen. Das herzliche Miteinander, das Verständnis und die Achtsamkeit sind der Zauber des Ganzen. Kinder wollen alle nur das eine: gesehen, gehört und geliebt werden… und Quatsch machen, sich ausprobieren und laut lachen.
Es ist bald Weihnachten. Überall wuselt es und es gibt noch unzählige Sachen zu erledigen. Wie ist Ihre Stimmung?
Gewiss laufen meine Vorbereitungen auf Hochtouren, zumindest im Kopf und auf unglaublich vielen fliegenden Zetteln. Auch bei uns zu Hause wird gebacken, gesungen, gebastelt und gewĂĽnscht. Doch längst nicht voller Konsumgedanken.Â
Wie werden Sie ganz privat ihre Festtage verbringen?
Ohne Termine (!), mit einem Gang in die Glindower Kirche und mit guten Essen. Wir freuen uns auf einen Besuch des Patenkindes, junger Menschen aus Gambia und lieben Freunden. Es wird quirlig und bunt und besonders.
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten – welche wären das?
Gesundheit, Frieden und Verständnis füreinander.
Was wir sonst noch wissen wollen…
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
„Auf Paulas Spuren“ von Jürgen Teumer und „Die denkwürdige Geschichte der Kirschkernspuckerbande“ von Gernot Gricksch
Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Nein. Vielmehr sind es Denkanstöße, die sich aus Gesprächen ergeben, die mich lange beschäftigen und mir zeigen, wie wichtig ein Miteinander voller Akzeptanz, Ehrlichkeit und Unterstützung ist.
Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie?
Nein.
Haben Sie ein verborgenes Talent?
Ich reiche dies nach, wenn ich ihm begegnet bin. Bitte lassen Sie den Punkt bis dahin offen.
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Die eigenwillige HĂĽndin, die bei uns einzog, ist schon irgendwie lustig.Â
Der Zuckerbaum e.V. schenkt gesunden Kindern, die im Schatten ihrer kranken Geschwister leben, mit seinen Aktivitäten Freude und Aufmerksamkeit. Unsere Patenschaften fördern Kompetenzen und stärken das Selbstwertgefühl der Schattenkinder. All unsere Maßnahmen und Projekte sind langfristig angesetzt und zielen darauf hin, einen nachhaltigen Effekt bei den betroffenen Kindern zu erzielen. Dabei versuchen wir eine langfristige Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen aufzubauen, indem wir sie immer wieder in die Projekte integrieren. Die positive Resonanz der Familien und unserer Kooperationspartner zeigt uns, wie wichtig und nachhaltig unsere Arbeit für die betroffenen Kinder ist. Wir vom Zuckerbaum schaffen das aber nicht allein. Wir benötigen Ihre Unterstützung!
Alle Informationen finden Sie unter www.zuckerbaum.org