Kurz & knackig
Name: Annett Rothkehl-Wendt
Alter: 51
Wohnort: Werder
Wie lange leben sie schon in Werder? Seit fast 24 Jahren
Haben sie Kinder? Ja, ich habe eine erwachsene Tochter.
Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)
Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Werder ist unbeschreiblich. Man sollte den Reiz der Stadt, ihrer Bewohner und die umgebende Natur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder vom Wasser aus selbst entdecken. Eine Reduzierung auf Baumblüte und Insel wird unserer Stadt nicht gerecht.
Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Ich arbeite in Brandenburg als Lehrerin mit Kindern, die es bisher in ihrem kurzen Leben nicht leicht hatten. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und es ist schön, die Kinder ein Stück ihres Weges begleiten zu dürfen und ihnen die eine oder andere Hilfestellung für ihr künftiges Leben geben zu können.
Was würden Sie lieber machen?
Das kann ich gar nicht so sagen, denn ich liebe meinen Beruf und möchte ihn noch lange ausüben. Manchmal wünschte ich mir aber, mehr Zeit für mein Hobby – die Weberei – zu haben.
Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns wo?
Nein, keinen bestimmten … aber viele schöne Stellen an den Ufern der Seen in und um Werder herum.
Wo muss ein Gast unserer Stadt unbedingt gewesen sein?
Ein Gast sollte neben der Insel und unserem Weinberg in der Stadt auch unbedingt die Havelauen, eines der schönsten Wohngebiete im Umland von Berlin, mit der Havel- Therme (wenn sie denn fertig ist) und der Promenade besuchen … und natürlich mich in meiner Webwerkstatt in den Havelauen (Zum Havelstrand 15) 🙂
Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Muckergarten natürlich! Den Rummel brauche ich nicht, aber ich liebe die Gemütlichkeit in den Obstgärten, besonders, wenn die Bäume noch blühen.
Und welchen Obstwein bevorzugen Sie?
Schwarze Johannisbeere … lecker
Sie – ganz speziell
Seit wann weben Sie und wie sind sie dazu gekommen?
Durch eine Webmeisterin aus Jena kam ich vor über 13 Jahren zu dieser schönen alten Handwerkskunst. Es faszinierte mich, wie man auf großen, alten Webstühlen so feine Stoffe weben kann. So entschied ich mich schließlich, dieses Handwerk von der Pike auf zu lernen und machte eine vierjährige Gesellenausbildung und eine dreijährige Meisterausbildung zur Handweberin und Textilgestalterin.
Ist es für Sie noch ein Ausgleich zum normalen Alltag?
Nein, es ist für mich viel mehr als nur ein Ausgleich zum normalen Alltag. Ich liebe es, Zeit in meiner Werkstatt mit dem Entwerfen und dem Herstellen von verschiedensten Stoffen zu verbringen.
Kann jeder weben?
Ja, das kann jeder lernen, der etwas Geduld hat.
Wie und wann geben Sie Kurse?
Es macht mir sehr viel Freude, dieses schöne alte Handwerk weiterzugeben und dabei gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit mal etwas zu entschleunigen. Denn beim Weben braucht es Geduld und nicht wenige Arbeitsschritte, bis ein Stoff entsteht. Wer dieses alte Handwerk näher kennenlernen oder mal ausprobieren möchte, den lade ich recht herzlich dazu in meine Webwerkstatt ein. Seit einigen Jahren biete ich Einsteiger- und Fortgeschrittenenkurse an mehreren Wochenenden im Jahr an (ab Januar www.orphee-werder.de)
Im Laufe der Zeit hat sich eine kleine Gemeinschaft von Frauen gebildet, die dieses alte Handwerk mit mir gemeinsam pflegen. Die Frauen verwirklichen an den Webstühlen ihre persönlichen Web-Projekte vom Entwurf bis zum fertigen Stück. Dabei stehe ich ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die einzelnen Projekte Form annehmen und selbstentworfene Wolldecken, Bettwäsche, Gardinen, Teppiche, Tischdecken, Geschirrtücher u.a. entstehen.
Was wir sonst noch wissen wollen …
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
Gesundheit, mehr Zeit für alle schönen Dinge des Lebens und …
Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Naja, einen berühmten Namen kann ich da nicht nennen. Aber es gibt eine sehr alte Webtechnik – die IKAT-Weberei. Nur noch wenige Frauen auf der Welt beherrschen diese spezielle Webtechnik. In diesem Sommer durfte ich in Indonesien einigen dieser Frauen beim IKAT-Weben über die Schulter schauen. Das war für mich ein großartiges Erlebnis, welches ich gern wiederholen und intensivieren würde und unter Anleitung selbst mal tun.
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachtisch?
„Eine Farm in Afrika / Wer stehend stirbt, lebt länger“ von Hardy Krüger Senior lese ich gerade zum zweiten Mal.
Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Nein, eigentlich nicht
Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie?
„Lion – der lange Weg nach Hause“ von Garth Davis ist ein Film, der mich sehr berührt hat.
Haben Sie ein verborgenes Talent?
Vielleicht … dann habe ich es aber noch nicht entdeckt. Ich bin zwar kreativ und arbeite gern und auch geschickt mit den Händen, aber Talent würde ich das nicht nennen.
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Ja. Ich bin mit Haustieren aufgewachsen. Ich möchte unseren Schmusekater Milos auch nicht missen, der gehört zur Familie.