Mein Werder (210): Madeleine Rouvel

Kurz & knackig

Name: Madeleine Rouvel
Alter: 40
Wohnort: Werder
Wie lange leben Sie schon in Werder? Seit 14 Jahren
Haben Sie Kinder? Ja, zwei liebenswerte Pubertiere. Eine Tochter (14) und einen Sohn (18).

Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)

Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Werder ist ein Ort, an dem andere Urlaub machen, und einfach ein Zuhause. Eine Stadt, die alles bietet: Wasser, Natur, jede Menge Sportvereine und alles unweit von Potsdam und Berlin.

Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Ich bin selbstständig mit einem Haushalts- und Büroservice. Nebenbei jobbe ich als Servicekraft im Restaurant von Märker Bowling und bin ehrenamtlich Trainerin beim HV Grün-Weiß Werder.

Was würden Sie lieber machen?
Nichts, ich lebe und liebe meine Jobs und meinen Alltag.

Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns wo?
Es klingt etwas außergewöhnlich, aber ich liebe eine leere Turnhalle früh am Morgen mit einer Tasse Kaffee, bevor der Trubel losgeht. Ich bin aber auch gerne im Strandbad Werder und genieße einen Spaziergang über die Insel.

Wo muss ein Gast unserer Stadt unbedingt gewesen sein?
Im Café Jacob, das Frühstück dort ist einfach immer ein gelungener Start in den Tag und nachmittags kann man die leckeren selbstgebackenen Torten und Kuchen bei einem Kaffee genießen. Und eine Runde um den Plessower See beim Sonnenuntergang ist immer wie Urlaub.

Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
In den Gärten mit Freunden bei Wein und tollen Gesprächen die gemeinsame Zeit genießen.

Und welchen Obstwein bevorzugen Sie?
Schwarze Johannisbeere

Sie – ganz speziell

Seit acht Jahren sind Sie als zuverlässige Unterstützung im Haushalt in Werder, Caputh und Potsdam unterwegs. Welche Leistungen bieten Sie mit Ihrem Haushalts- und Büroservice?
Ich biete alles rund um den Hausputz an. Von Fensterputzen bis Bügeln und alles Alltägliche an Hausarbeit, wie Staub wischen, Bäder, Küche, saugen, wischen … Zudem verwalte ich zwei Ferienwohnungen direkt am Inselufer. Ich begrüße die Gäste und bringe diesen Werder näher. Wir haben viele Stammgäste, die Werder lieben gelernt haben. Als gelernte Kauffrau für Bürokommunikation habe ich auf Kundennachfrage noch einen Büroservice mit dazu genommen, mit dem ich von der Buchhaltung über die Reisekostenabrechnung bis hin zum Diktatschreiben oder Korrekturlesen alles abdecke.

Sie haben viele ältere Menschen in Ihrem Kundenkreis.
Mir ist es bei meinem Job wichtig, dass ich gebraucht werde. Die Älteren haben ihr ganzes Leben gearbeitet und es fällt den meisten extrem schwer, sich Hilfe zu holen und Fremde ins Haus zu lassen. Ich breche sehr schnell das Eis durch meine sympathische kommunikative Art. Viele ältere Menschen sind einfach einsam und freuen sich, wenn ich komme und ihnen unter die Arme greife, Abwechslung mitbringe und sie einfach mal ein Wort loswerden können.
Wir sollten einfach alle mal gucken, wo wir helfen können. Das fängt bei unseren Nachbarn an. Die einsame Dame freut sich über ein gemeinsames Kaffeetrinken. Mehr miteinander, statt jeder nur für sich. Ich wünsche mir da ein Umdenken.

Gab es schon einmal kuriose/lustige Begegnungen während eines Arbeitseinsatzes?
Oh ja, … 😊 es hat sich mal ein sehr junger Mann bei mir beworben. Mit Anzug, sehr gepflegt. Auf meine Frage, ob sauber machen wirklich sein Traum sei, bejahte er dies. Kaum zu glauben, ließ ich den jungen Mann mit mir zusammen in einer Ferienwohnung Probe arbeiten. Aufgabe war, die Betten neu zu beziehen. Dann ging jeder an seine Arbeit. Als er dann fertig war, staunte ich nicht schlecht, denn die Betten waren bezogen, aber leider nicht vorher abgezogen. Er hat die neue Bettwäsche auf die alte Bettwäsche gezogen. Freunde sagen ja, ich habe ihm die falsche Arbeitsanweisung gegeben. Aber es ist ein körperlich anstrengender Job, bei dem Mitdenken erwünscht ist.

Vertrauen spielt in Ihrem Beruf eine besonders große Rolle. Wie können Sie die anfängliche Skepsis schnell aus dem Weg schaffen?
Ich biete immer einen Kennenlerntermin an. Denn dieser Job ist absolutes Vertrauen, weil ich in die Privatsphäre einer jeden Familie komme. Sympathie und Empathie sind auf beiden Seiten unabdingbar. Wenn das auf beiden Seiten vorhanden ist, gibt es ein Probeputzen. Da können die Kunden gucken, ob sie mit meinem Service zufrieden sind und ich gucke, ob der Haushalt zu mir passt. Erzählen kann man immer viel, aber die Umsetzung muss da sein. Man muss mich erleben, dann weiß man, dass diese positive und sympathische auf Menschen zugehende Art und sich für sie interessieren meine Geheimwaffe sind.

Als zweifache Mama und selbstständige Geschäftsführerin haben Sie bestimmt immer viel zu tun. Worin finden Sie Ihren persönlichen Ausgleich?
Ich bin ehrenamtliche Handballtrainerin von zwei E-Jugend-Mannschaften. Ich gehe mit meinen beiden Kindern dreimal die Woche ins Fitnessstudio in Potsdam. Das ist für uns gemeinsame Familienzeit. Ansonsten gehe ich gern auf Konzerte, weil man mit Musik so viel ausdrücken kann. Gemeinsame Zeit mit Freunden runden meine Auszeit ab. Die meistgestellte Frage von Freunden und Familie ist, hat dein Tag mehr als 24 Stunden oder wann schläfst du eigentlich? 😊

Welche Vorteile haben Ihre Kunden, wenn Sie sich für Ihren Service entscheiden?
Es kommt nicht ständig ein anderer Mitarbeiter. Zuverlässig wissen die Kunden, wer zu ihnen kommt und was ich leiste. Eben eine vertraute Person. Ich habe Kunden, die mir seit Gründungsdatum die Treue halten und das trotz längerem Ausfall durch Bandscheiben OP. Das spricht für sich.

Erzählen Sie uns mehr über Ihr Ehrenamt?
Werder bietet sportlich eine unglaubliche Entfaltung an Sportvereinen an. Hier kann jeder für sich das passende finden. Mein Herz schlägt für den HV Grün-Weiß Werder. Was als Co-Trainer begann, weil Organisation meine Berufung ist, und aus Vertretung wurde eine Kinderhandballtrainerin mit Leib und Seele. Mittlerweile ist die ganze Familie davon infiziert. Wir sind immer als Familiendreierpack in der Halle anzutreffen. Jedes Kind, was Sport macht, ist weg vom Computer. Zweimal die Woche haben wir 32 Kinder, denen wir Handball näherbringen. Wir lassen uns immer neue Sachen einfallen. Wichtig ist bei uns das Miteinander sowohl unser Slogan „Die Kraft liegt im TEAM“, als auch dass wir die Eltern aktiv mit einbeziehen. Unsere „Eltern gegen Kind“-Spiele sind heiß begehrt und wir können immer auf die Unterstützung zählen.

Gibt es für 2020 Ziele?
Wir sind mit der E 1 in der Hinrunde Tabellenzweiter geworden. Das ist eine super Leistung. Für die Meisterrunde visieren wie einen Platz unter den TOP 5 an. Mit der E 2 sind wir leider Tabellenletzter geworden. Jedoch ist jetzt mit vielen neuen Handballern am Start, schon eine Steigerung zu erkennen. Ziel ist es, den ersten Sieg zu feiern.

Steht in diesem Jahr nicht auch ein ganz besonderes handballerisches Highlight an?
Im Juni findet der erste Werderaner Blütencup der E-Jugend statt. Eines der größten Turniere in ganz Deutschland. Wir erwarten 14 Mannschaften aus verschiedenen Bundesländern. Wir organisieren gerade auf Hochtouren, damit es ein gelungenes Sportereignis für Werder wird. Wir freuen uns über jede Spende und Unterstützung.

Was wir sonst noch wissen wollen …

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
Den Mann fürs gemeinsame Altwerden zu finden.
Dass meine Kinder auch ihren Traum-Beruf finden.
Dass keiner allein einsam alt werden muss.

Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Da gibt es keine. Gerne würde ich in den Himmel, um meinen Opa einfach nochmal zu umarmen und ihm sagen, wie sehr wir ihn vermissen.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Mehrere … „The Chain“ von Adrian McKinty, empfohlen von meinem Lieblingsautor Sebastian Fitzek.
„Freut euch nicht zu spät“ von Janice Jakait … Warum das zweite Leben beginnt, wenn man begreift, dass man nur eines hat.
„Der Fund“ von Bernhard Aichner.

Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Keine speziellen. Für mich sind Vorbilder Menschen, die echt sind und die wissen, was Selbstreflexion ist.

Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie?
Ich bin ein bekennender Netflix-Gucker.

Haben Sie ein verborgenes Talent?
Im nächsten Leben eröffne ich ein kleines Kaffee. Man sagt, dass meine Backkünste ganz gut sind. Meine Großeltern waren Bäcker.

Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Ich finde beide super. Wir haben zwei Katzen. Ich hätte gern einen Hund, aber meine Zeit reicht dafür einfach nicht. Wenn ich Rentner bin, dann bestimmt.

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