Mein Werder (214): Alexander Christian Mai

Kurz und knackig

Name: Alexander Christian Mai
Alter: 37
Wohnort: Werder
Wie lange leben Sie schon in Werder? Ich lebe seit 36 Jahren in Werder.
Haben Sie Kinder? Ich habe zwei Töchter, ein und fünf Jahre alt.

Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)

Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Werder ist mit seiner wunderschönen Altstadt eine wahre Perle im Havelland. Mir gefällt besonders, dass Werder „klein“ genug ist, um viele Menschen hier zu kennen, aber auch „groß“ genug, um anonym zu bleiben.

Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Ich bin Fischwirt. Jetzt im Winter bin ich hauptsächlich damit beschäftigt, Netze zu reparieren und vorzubereiten. Ich repariere die Käne, räuchere Fische und verarbeite sie. Im Frühling stellen wir dann die Netze und im Sommer fangen wir die Fische, und wir betreiben natürlich auch noch unseren Hofladen hier auf der Insel. Es gibt immer ziemlich viel zu tun, aber die Tage, an denen man in den frühen Morgenstunden raus aufs Wasser gefahren ist und erst spät wieder nach Hause kam, sind trotzdem vorbei.

Was würden Sie lieber machen?
Zur Zeit würde ich nichts lieber machen. Auch wenn ich mir manchmal mehr Zeit für meine Familie wünschen würde. Ich habe eine abwechslungsreiche Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht, bin an der frischen Luft und treffe auf interessante Menschen. Eigentlich wollte ich ursprünglich zur Marine gehen, aber daraus ist nicht geworden. Jetzt habe ich hauptberuflich ja auch mit dem Wasser zu tun, auch wenn es nicht salzig ist 🙂

Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns wo?
Ich gehe sehr gern auf der Friedrichshöhe spazieren und genieße dort die Aussicht über die Stadt.

Wo muss ein Gast unserer Stadt unbedingt gewesen sein?
Auf der Insel.

Rummel oder Muckergarten? Wo ist ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Um ehrlich zu sein, bin ich zur Baumblüte noch nie weiter gekommen als bis zur Insel. Ich habe schon immer in unserem Familienbetrieb mit angepackt, so fehlte mir die Zeit, in die Muckergärten zu gehen. Mit den Kindern gehen wir aber auch mal auf den Rummel.

Und welchen Obstwein bevorzugen Sie?
Ich trinke am liebsten Schwarze Johannisbeere aus unserer eigenen Herstellung.

Sie – ganz speziell

Seit nunmehr sechs Generationen gibt es den Familienbetrieb der Fischerei Mai schon. Seit wann sind Sie selbst aktiv dabei?
Ich war der erste ausgebildete Fischwirt in unserer Familienfirma. Das war vor 18 Jahren. Doch mitgeholfen habe ich schon als kleines Kind.

Im Jahr 2002 sagten Sie, dass die Fischbestände zurückgehen. Hat sich dieser Zustand bis heute geändert?
So langsam haben sich die Bestände wieder eingepegelt, das Wasser hat sich auch verändert. Wir stellen weniger Reusen als noch vor zehn oder 12 Jahren und verzichten auf die Zugnetzfischerei. Wir haben uns umorientiert. Zudem gibt es auch mehr Aalbesatz. Das Problem ist, dass die wenigsten Leute den wirklich heimischen Fisch essen, sie wollen lieber Lachs oder Forelle. Zu den heimischen Fischarten zählen zum Beispiel Barsch, Karpfen, Zander und Hecht.

Zeigen Ihre Töchter schon Interesse an Ihrer Arbeit und würden Sie sich wünschen, dass Sie die Familientradition fortführen?
Meine große Tochter war schon zweimal mit auf dem Wasser zum Fischen und es hat ihr sichtlich Spaß gemacht. Sie sortiert auch gerne Fische und Krebse. Das Fischen erfordert viel Geduld, dafür ist meine kleine Tochter noch zu jung. Wenn die beiden größer sind, können sie natürlich gerne in meine Fußstapfen treten, aber nur, wenn sie das auch wirklich möchten. Ich würde sie niemals in eine bestimmte Richtung drängen. Ich kenne ja die Arbeit als Fischwirt. Man arbeitet meist dann, wenn andere frei haben. Dafür braucht man einen verständnisvollen Partner. Ein besonderer Dank gilt deshalb auch meiner Familie und vor allem meiner Frau. Ich danke ihr sehr für ihre Unterstützung und dafür, dass sie so verständnisvoll ist und immer für mich da ist.

Haben Sie einen Lieblingsfisch?
Ich persönlich bevorzuge ja Krustentiere wie Krebse. Aber zu Hause kommen meist Fischstäbchen auf den Tisch, die essen die Kinder einfach am liebsten.

Mai’s Fischerstübchen in der Torstraße auf der Insel ist auch immer eine Adresse für tolle Veranstaltungen. Gibt es hier schon Pläne für dieses Jahr? 
Wir haben wieder viele tolle Events im Veranstaltungskalender. Als nächstes sind wir beim 19. Kneipenfest am 14. März wieder mit dabei. Bei uns wird die LEO COBER BAND mit Oldies, Rock, Pop und Rock’n’Roll den Gästen ordentlich einheizen. Unser traditionelles Osterfeuer findet natürlich auch wieder statt und wie in jedem Jahr sind zur Zeit des Baumblütenfestes die Freunde des Frohsinns sowie Village 19 bei uns zu Gast. Abends gibt es dann natürlich auch wieder eine kleine Disco.

Sie sind in der zweiten Legislaturperiode Stadtverordneter in Werder (Havel). Erzählen Sie uns davon?
Ich bin vor einigen Jahren als Nachrücker in die SVV gerutscht, in der letzten Wahlperiode wurde ich direkt gewählt. Ich finde die ehrenamtliche Arbeit als Stadtverordneter unglaublich spannend, ich lerne viele Leute kennen. Aber sie ist auch sehr zeitintensiv und mühselig. Die Mühlen der Demokratie mahlen langsam. Ich habe damals lange überlegt, ob ich diesen Schritt in die Kommunalpolitik wirklich gehen soll. Ich habe es seitdem nicht bereut, obwohl es nicht einfacher wird.

Was würden Sie am liebsten sofort ändern?
Der Berufsverkehr stört mich in Werder am meisten, aber der wird sich wohl nicht in Luft auflösen lassen. Von daher würde ich sofort die Schranken abschaffen und dafür einen Tunnel bauen.

Was wir sonst noch wissen wollten…

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
Ausreichend Arbeit und damit gutes Einkommen
Gesundheit bzw. nicht mal Gesundheit für mich, sondern für die Kinder
Mehr Zeit mit der Familie

Welche berühmte Person würden Sie gerne einmal treffen?
Den Gründer von Amazon, Jeff Bezos, um mich einfach mal mit ihm zu unterhalten und ihn zu fragen, wie er es in so kurzer Zeit so weit geschafft hat.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
„Hirnzellen lieben Blinde Kuh: Was die Hirnforschung über starke Kinder weiß“ von Anette Prehn.

Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Mein Vater ist mein Vorbild, weil er sich immer um die Familie gekümmert hat. Er hat immer gearbeitet, war stets emsig und strebsam. Diese Lebensarbeitsleistung imponiert mir sehr. Ich finde ihn bewundernswert und bodenständig.

Haben Sie einen Lieblingsfilm oder eine Lieblingsserie? Warum?
Ich bin ein Fan von Klassikern, zum Beispiel von „Der Pate 1-3“. An den Filmen mag ich besonders die Handlung. Die Filme spielen zwar in der Vergangenheit, sind aber dennoch auch in die Gegenwart zu übertragen.

Haben Sie ein verborgenes Talent?
Ich glaube ich kann ganz gut kochen.

Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Ich bin grundsätzlich ein Hundemensch, obwohl wir zurzeit eine Katze haben. Ich finde Katzen aber zu divenhaft, sie sind mir suspekt.

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