Kurz & Knackig
Name: Carolin Sommerkorn und Nils Sahlmann
Alter: 32 und 52
Wohnort:
C: Werder (Havel)
N: Potsdam
Wie lange leben Sie schon in Werder?
C: Ich lebe seit 2014 in Werder (Havel).
N: Noch nie …
Haben Sie Kinder?
C: Ich habe keine Kinder.
N: Ich habe zwei Jungs, 8 und 27 Jahre.
Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)
Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
C: Ein Sonntagsspaziergang auf der Insel mit Fischbrötchen und Eis ist wie ein Kurzurlaub am Meer!
N: Ein schöner Ort an der Havel, besonders die Inselstadt hat so viele reizvolle Orte.
Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
C: Ich bin Mitarbeiterin der Stiftung JOB und im Jugendclub Werder tätig.
N: Ich bin seit 13 Jahren als Sozialarbeiter im Jugendclub Werder tätig.
Was würden Sie lieber machen?
C: Momentan stehen wir kurz vor der Eröffnung des neuen Jugend- und Familienzentrums, sind dort am Möbel aufbauen, einrichten und Kisten auspacken. Natürlich würde ich lieber mit unseren Besuchern in unseren neuen Clubräumlichkeiten arbeiten. Aber die Zeit bis dahin ist ja überschaubar.
N: Eigentlich bin ich sehr zufrieden mit dem, was ich tue… aber eine lange Reise mit dem Fahrrad wäre so ein kleiner Traum von mir.
Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns wo?
C: Die Insel ist wunderschön. Auch einen Spaziergang durch den Stadtwald mache ich gerne.
N: Ich mag die Inselstadt, gerade wenn es blüht, sieht es hier wunderschön aus.
Wo muss ein Gast unserer Stadt unbedingt gewesen sein?
C: Ich mache mit allen meinen Gästen einen Rundgang über die Insel.
N: Auf der Insel
Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
C: Privat bevorzuge ich die Gärten im Hohen Weg. Einmal Rummel und Insel gehören für mich aber auch dazu.
N: Privat mag ich es eher ruhiger, aber seit unserer Unterstützung der Stadt bei der Baumblüte 2019 als Jugendschutzteams, fand ich die Partystimmung an vielen Orten, wie z.B. an der Regattastrecke und dem Marktplatz, cool.
Und welchen Obstwein bevorzugen Sie?
C: Ich habe mich in diesem Jahr durch einige Sorten von Schultz´ens Siedlerhof probiert und finde die alle ziemlich gut.
N: Äh… trockenen Weißwein!
Sie – ganz speziell
Zur Zeit entsteht auf dem Gelände der Alten Weberei in der Adolf-Damaschke-Straße ein neues Jugend- und Familienzentrum. Die Umbauarbeiten sind noch in vollem Gange, doch vielleicht können Sie uns ja trotzdem schon verraten, worauf sich die Jugendlichen in Zukunft freuen dürfen?
Es wird ein wirklich schöner Jugendclub mit einem sehr schönen Außengelände direkt am Ufer der Havel. Wir werden an sechs Tagen in der Woche unsere Türen öffnen. Die Ideen und Wünsche der Jugendlichen spielen eine große Rolle im Alltag, diese dann gemeinsam zu planen und umzusetzen, wird den Club dann erst richtig zum Leben erwecken. Die Rahmenbedingungen auf dem Gelände der Alten Weberei stimmen auf jeden Fall.
Welche Angebote gibt bzw. gab es bisher im Jugendhaus „Club 01“ und wird das Angebot durch den Umzug noch ergänzt?
Wir haben die klassischen Jugendclubangebote wie Billard, eine mobile Tischtennisplatte, diverse Gesellschaftsspiele, einen Kicker, eine Playstation und eine Wii. Auf dem großen Außengelände sind verschiedene Sportvereine angesiedelt, wie z.B. Beachvolleyball, Tennis, Angeln, Kegeln. Wir hoffen auf gelingende Kooperationen mit diesen. Unsere Besucher können sich mit all ihren Ideen und Gedanken einbringen, gemeinsam gucken wir dann, wie diese umsetzbar sind. Das erweitert die Angebotsvielfalt dann enorm. Durch die gemeinsamen Räumlichkeiten mit unserem Familienzentrum ergeben sich auch hier neue Möglichkeiten, wie z.B. Nähkurse und Yoga.
Die Corona-Pandemie war vor allem für Kinder und Jugendliche schwer, sie durften ihre Freunde nicht mehr sehen, hatten keinen geregelten Alltag mehr durch Schule oder Kita. Wie haben Sie in der vergangenen Zeit den Kontakt zu den Kindern/Jugendlichen gehalten und haben Sie vielleicht Tipps für Eltern, die evtl. antriebslose Teens zu Hause haben?
Die Corona-Krise stellt natürlich auch uns vor neue Herausforderungen. Durch die Kontaktbeschränkungen sind wir – noch mehr als vorher – in den sozialen Medien unterwegs. Dort haben wir uns sehr breit aufgestellt, von spaßigen Videos, die die Zeit vertreiben sollen, bis hin zur Beratung via Videochat. Wir können allen Eltern nur empfehlen, sich und die Kids nicht unnötig zu stressen, genau hinzuhören, mal ein Auge mehr zuzudrücken und den Teenager dann am meisten lieb zu haben, wenn er es am wenigsten „verdient“ hat.
Leider gibt es Kinder, die zu Hause nicht die liebevolle Erziehung bekommen, die ihnen zusteht, oder die vielleicht Sorgen und Probleme haben, die sie ihren Eltern nicht anvertrauen können/wollen. Wie können sich die Kinder und Jugendlichen an Sie wenden?
Wir sind wie folgt erreichbar:
Handy: 0176 100 498 23
Mail: jh.werder@stiftung-job.de
Instagram: jugendclub_werder
Facebook: Jugendclub Werder
Wir sind normalerweise von Montag bis Freitag von 11 Uhr bis 20 Uhr zu erreichen. In der aktuellen Situation guckt man doch auch außerhalb der regulären Zeiten und an den Wochenenden einmal mehr aufs Diensthandy.
Vor allem in den sozialen Medien wird gerne über „die Jugend“ geschimpft: Sie hat keine Manieren mehr, keinen Respekt vor Älteren, sie macht nur, was sie will etc. Wie ist Ihr Blick auf „die Jugend“?
Wenn es „die Jugend“ geben sollte, müsste es auch „die Erwachsenen“ oder „die Kinder“ geben. „Die Jugend“ ist eine Schublade in unseren Köpfen, der wir uns unbewusst bedienen, um uns unser Leben leichter zu machen. Wenn man wie wir täglich mit jungen Menschen arbeitet, funktioniert dieses Schubladendenken nicht, da wir immer mit den einzelnen Individuen und uns mit den dahinteer stehenden Geschichten auseinandersetzen. Wir sehen nicht nur eine Gruppe Jugendlicher und ihr Handeln, sondern sehen von vielen einzelnen die eigentlich dahinterstehenden Bedürfnisse. Diese Hintergründe werden auch nicht gleich im ersten Gespräch offenbart, dazu bedarf es kontinuierliche Beziehungsarbeit, wofür der Jugendclub einen guten Rahmen schafft.
Was wir sonst noch wissen wollen …
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
C: Ich wünsche mir eine offenere und tolerantere Gesellschaft, in der die Menschen wieder mehr auf ihr Gegenüber zugehen und miteinander reden.
N: Ich wünsche mir, dass unser neuer Jugendclub den Jugendlichen aus Werder gefällt und sie uns zahlreich besuchen kommen.
Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft toleranter gegenüber ihren Minderheiten, wie z.B. den Flüchtlingen, wird.
Ich wünsche mir, dass die vielen rechten populistischen Meinungsmacher der heutigen Zeit kein Gehör mehr finden.
Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
C: Freddie Mercury, aber das geht ja leider nicht mehr.
N: Rio Reiser.
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
C: Kein Buch, aber eine regelmäßig erscheinende Zeitschrift – Stern Crime.
N: Kein Buch, ich höre z.Z. viele Hörbücher, z.B. Klaus-Peter Wolf.
Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
C: Nein, ich habe keine Vorbilder.
N: Gandhi, die Art wie er den gewaltfreien Wiederstand gelebt hat, faziniert mich.
Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie?
C: Da gibt es eine Menge Serien, die ich sehr mag, z.B. Breaking Bad, Dexter, Peaky Blinders, The Sinner, Hannibal, The Mandalorian…
Außerdem ist der sonntägliche Tatort zu Hause ein Muss.
N: Ich sehe kaum Filme oder Serien.
Haben Sie ein verborgenes Talent?
C: Ja, aber wenn ich das hier sage, ist es ja nicht mehr verborgen!
N: Natürlich!!!
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
C: Ich habe zwei Katzen, die sind mein Ein und Alles und es dürfen gerne noch mehr werden. Irgendwann zieht sicher auch mal ein Hund bei uns zu Hause ein.
N: Beides, momentan gibt es einen Hund bei uns, aber demnächst kommen auch noch Katzen dazu.