Mein Werder (278): Petra Lüdtke

Kurz & Knackig

Name: Petra Lüdtke
Alter: 52
Wohnort: Schmergow
Welche Verbindung haben Sie zu Werder? Ich habe einige Jahre in Werder in einer Hauskrankenpflege gearbeitet. Da ich dadurch viel herum kam, entdeckte ich immer wieder schöne Gegenden, was dazu führte, dass ich mich voll und ganz in Werder „verliebt“ habe.
Haben Sie Kinder? Ja, ich habe zwei inzwischen erwachsene Töchter

Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)

Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Werder ist eine wunderschöne Stadt mit einer absolut schönen Insel, mit ihren kleinen Gassen, der tollen Architektur und im Frühling überall diese herrlich blühenden Bäume, die die Ränder der Straßen säumen. Werder ist umgeben von der Havel, dessen Ufer immer wieder zum Verweilen einladen.

Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Ich bin größtenteils, besonders im Sommer, in meiner Backküche und designe dort Torten auf Bestellung.

Was würden Sie lieber machen?
Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und kann mir nichts schöneres vorstellen, da ich bei der Tortenabgabe immer in glückliche Augen sehen darf. Das ist das Besondere an meiner Arbeit und ich möchte nicht mehr mit etwas anderem tauschen.

Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns wo?
So ganz kann ich das nicht sagen, da es so viele Orte gibt. Natürlich die Insel, aber auch die Bismarkhöhe oder einfach nur die Brücke zur Insel, wo man aufs Wasser schauen und die Enten beobachten kann.

Wo muss ein Gast unserer Stadt unbedingt gewesen sein?
Auf der Insel und in den Havelauen sowie im Resort Schwielowsee auf der Terrasse im Sommer zum Frühstück.

Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Der Rummel muss nicht sein. Ich bevorzuge dann schon gern die Gärten, wo es doch alles etwas persönlicher ist.

Und welchen Obstwein bevorzugen Sie?
Oh, eigentlich liebe ich alles, was es gibt. Aber ich glaube Quitte ist mein Favorit… oder doch Erdbeere?

Sie – ganz speziell

Sie sind eigentlich gelernte Krankenschwester. Wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, sich mit PL Cakedesign selbstständig zu machen?
Ich saß mit meinem Mann eines Tages in einem Cafe in Meißen. Dort lag ein kleiner Katalog  von deren wunderschönen Motivtorten aus. Das hat mich direkt angesprochen und zu Hause habe ich im Internet geforscht, Youtube Videos angesehen und Material gekauft bzw. hergestellt, um das selbst zu probieren. Meine erste Torte war für meine Nichte zum Geburtstag Anfang 2012. So entwickelte sich ein Hobby, das zu dieser Zeit in Deutschland noch recht neu war. Ende 2013 meldete ich ein Nebengewerbe an und gab an den Wochenenden Kurse. Später beantragte ich eine Ausnahmegenehmigung, um auch Torten verkaufen zu dürfen, was auch noch drei Prüfungen forderte.

Krankenschwester blieb ich recht lange und arbeitete am Ende noch zwei Tage in der Woche mit Frau Rösler in der Allgemeinen Arztpraxis in Schmergow. Irgendwann wurden die Anfragen für Torten so viel, dass ich meine Tätigkeit in der Praxis aufgeben musste, und widmete mich dann ganz der Tortenkunst.

Sie haben bereits viele Auszeichnungen für Ihre köstlichen Tortenkunstwerke erhalten. Erzählen Sie uns davon? Wie sieht so ein Wettbewerb aus und welche „Torten-Trophäen“ stehen bereits in Ihrem Schrank?
In Hamburg gab es jedes Jahr Tortenmessen, wo es auch einen Bereich gab, wo jeder zu bestimmten Kategorien eine Torten unter strengen Vorgaben kreieren durfte. Ich sah die Torten auf meiner ersten Messe und dachte, das kann ich auch. Im nächsten Jahr hatte ich mich dann auch in zwei Kategorien angemeldet und gewann dann direkt mit der einen Torte Silber und der anderen Bronze. Wenn man einmal Blut geleckt hat… In späteren Wettbewerben gab es von lobender Anerkennung über Bronze, Silber, Gold und Best of Class alles, was man so erreichen kann. In dieser Zeit habe ich gelernt, penibel genau zu arbeiten, was sich natürlich jetzt auf meine Torten auswirkt. Alles wird so lange gebastelt, bis es meinen Ansprüchen genügt. Anfangs musste ich einiges drei- oder viermal neu basteln, ehe etwas gelang.

Ihr Repertoire reicht von Motivtorten, Naked Cakes, Drip Cakes und Cakepops bis hin zu Cupcakes und Hochzeitstorten und deckt die ganze süße Bandbreite ab. Welche Torten machen Sie besonders gerne, wie lange dauert die Herstellung einer Torte und welcher Auftrag stellte Sie vor Ihre bisher größte Herausforderung?
Besonders gerne mache ich Torten, die vom Thema her neu sind. Es gibt viele Wiederholungen wie z.B. die Einhorntorten oder Paw Patrol. Die macht man teilweise schon im Schlaf. Kommt aber jemand, dem ich etwas Besonderes designen soll, dann hüpft mein Herz. Zum Beispiel hatte ich mal ein echtes Herz nachgebaut aus Kuchen. Natürlich dauern solche Dinge auch schon in der Vorbereitung einiges an Zeit, aber es macht riesen Spaß.

Meine größte Herausforderung war eine Torte für einen Wettbewerb. Es war ein Tannenbaum, 40 cm hoch und jede einzelne Nadel habe ich auf Spaghetti geklebt (da in der Torte alles essbar sein musste), die dann in die geschnitzte Baumtorte gesteckt wurden. Zwischen den Zweigen habe ich aber noch eine Rodelbahn eingebaut mit Minifiguren, kleine Hasen, einen Maler mit Leinwand usw. Der Aufwand hatte sich aber gelohnt und es gab in der Bewertung Gold und Best of Class.

Angenommen ich benötige eine Hochzeitstorte und möchte gerne, dass Sie diese für mich backen. Wie sehen die nächsten Schritte jetzt aus?
Meist rufen die Brautpaare bei mir an und wir checken erst einmal, ob ich an diesem Datum noch etwas frei habe. Als nächstes bekommen sie einen Termin, wo sie dann vor Ort zu mir kommen, wo alles weitere besprochen wird. Das kann ca. ein bis zwei Stunden dauern. Meist haben die Paare schon Vorstellungen, und wenn nicht, dann kristallisiert es sich im Gespräch heraus, wie die Torte am Ende aussehen soll.

Einen einfachen Rührkuchen backen, können wahrscheinlich viele. Doch die Kunst des Tortenkreierens will erlernt sein. Worauf müssen Sie bei der Zusammenstellung der Teige, Cremes und Füllungen sowie bei der Dekoration besonders achten?
Weiche Cremes sind instabil, deshalb nehme ich bei mehrstöckigen Torten eher etwas festeres wie Buttercreme (die bei mir übrigens sehr lecker ist). Die oberste Etage darf dann alles drin haben, was der Kunde sich wünscht.

Bieten Sie eigentlich auch Kurse an?
Wenn es wieder erlaubt ist, dann biete ich auch Kurse an. Gern richte ich Kinderpartys aus. Das heißt, die Kinder kommen zum Geburtstag zu mir und backen dann Cupcakes und verzieren diese mit Creme und auch Fondant. Das ist immer ein ganz besonderes Highlight für sie.

Hand aufs Herz: Essen Sie selbst auch gerne Kuchen und Törtchen oder greifen Sie lieber zu etwas Herzhaftem?
Leider esse ich besonders meine eigenen Füllungen sehr gern, aber auch jeden Kuchen.

Was wir sonst noch wissen wollen …

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
1. Fingerschnips und Corona ist vorbei
2. Dass die Menschlichkeit und die Liebe zueinander und untereinander nicht ganz erkaltet
3. Dass der Betrieb meines Mannes (Dachdeckerei) und meiner bestehen bleibt.

Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Als gläubige Christin freue ich mich auf Jesus.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
900 Tage in Auschwitz von Mordechai Papirblatt

Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Dieser Autor Papirblatt ist mir ein absolutes Vorbild. Er durchlebte die Hölle und hat dennoch die Kraft durch seinen Glauben, durchzuhalten und um der Nachwelt von dem Erlebten zu berichten. Er hilft in der eigenen Not noch anderen Mitgefangenen und setzt immer wieder sein Leben aufs Spiel, wobei er oft sehr schlau handelt. Wenn mir draußen kalt ist, muss ich daran denken, was er an hatte auf dem Todesmarsch, der bei Eiseskälte stattfand. Dann komme ich mir so undankbar vor, weil ich trotz warmer Sachen noch meckere.

Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie?
„Faith Hope &Love“ mein Lieblingsfilm derzeit

Haben Sie ein verborgenes Talent?
Keine Ahnung, ob das ein Talent ist. Ich spiele (erst seit einigen Jahren) Querflöte.
Mein Talent liegt bei meinen Torten und ansonsten bin ich ein guter Organisator

Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Aber ja, alles was Fell mit Augen hat! Hunde aber lassen mein Herz besonders schmelzen.

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