Kurz & knackig
Name: Alena Suber
Alter: 30
Wohnort: Werder (Havel)
Wie lange leben Sie schon in Werder?
Mit einer Auszeit von acht Jahren seit 2001.
Haben Sie Kinder?
Eine Tochter und die zweite ist unterwegs.
Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)
Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Ich lebe wieder in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Werder (Havel) bedeutet für mich Heimat und genau dieses Gefühl gibt dieser Ort so vielen Menschen. Es fühlt sich so klein und verbunden an bei einem Spaziergang über die Insel und bietet gleichzeitig so viel Platz für Großes. Eine Stadt, in der vielleicht nicht alles – aber vieles möglich ist!
Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Ich bin hauptberuflich Fotografin und bald zusätzlich als Traurednerin unterwegs.
Was würden Sie lieber machen?
Ich bin schon viele berufliche Wege in meinem jungen Leben gegangen und probiere auch jetzt oft neue Wege aus, aber seit 2016 führen alle Umwege immer wieder zur Fotografie. Ein großer Traum wäre es, irgendwann ein Brautmodengeschäft in Werder (Havel) zu eröffnen, da meine Vorliebe für die Hochzeitsbranche und alles, was damit zu tun hat, bedingungslos ist. Wie schön, wenn fast jeder Arbeitstag mit dem Lächeln und der Aufregung einer Braut endet.
Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns wo?
Die Gasse neben dem Friedhof der Heilig-Geist-Kirche. Ein Weg, der zu jeder Jahreszeit hell ist und ab Mitte des Jahres spaziert man durch einen großen Baumtunnel zum Herzen der Insel.
Wo muss ein Gast unserer Stadt unbedingt gewesen sein?
Einmal bitte italienisches Eis auf der Insel genießen.
Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
In all den Jahren mag ich es noch immer, den Hohen Weg hinunter bis zum Marktplatz auf der Insel zu schlendern, um dort zu verweilen.
Und welchen Obstwein bevorzugen Sie?
Ausschließlich hell 🙂 und am liebsten Birne oder Quitte. Meine Mama brachte mir früh eine Regel bei: Zu jedem Becher Wein ein Becher Wasser. So trinke ich den Obstwein gerne als Schorle und diese Regel verringert zumindest die Kopfschmerzen am nächsten Tag.
Sie – ganz speziell
Auf Ihrer Homepage findet man das Sprichwort: „Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre.“ Wie interpretieren Sie diesen Leitspruch für sich und Ihre Arbeit?
Heutzutage können Handykameras schon viele Momente des Alltags festhalten. Doch empfinde ich es so, dass ich als Fotografin einen anderen Blickwinkel wähle, Momente anders wahrnehme und das Betrachten der Situation vollkommen anders ist. Es ist einfach, den Auslöser zu drücken, aber eine Kunst, es mit dem richtigen Auge zu machen. Meine Vorliebe steht in kleinen Details und Momenten, die nicht für jedermann sichtbar sind.
Gibt es eine besonders lustige, emotionale und/oder verrückte Anekdote, an die Sie sich immer wieder gerne zurückerinnern?
Auf einer Hochzeit haben Kinder in Überraschungstüten Stempel gefunden. Noch vor den Gruppenbildern hatten alle Kinder blaue Arme von den Stempeln und die Braut musste flüchten, damit nicht auch ihr Kleid Stempel abbekommt. Außerdem bin ich einmal an einem heißen Tag auf einer Hochzeit spontan einfach mit meiner Hose in den See gegangen. Weiter und weiter, bis ich bis zum Schritt nass war. Erst zum Abendessen war meine Hose wieder trocken. Bei vielen Trauungen läuft bei mir selbst hinter der Kamera eine Träne die Wange herunter.
Warum hat es Ihnen besonders die Hochzeitsfotografie angetan?
Schon im Abitur habe ich eine absolute Leidenschaft für das Thema Heiraten und große Feste entwickelt. Selbst 11 Jahre später faszinieren mich Hochzeiten einfach in jedem Bereich. Ich verbinde nicht nur die Fotografie damit, sondern stehe meinen Brautpaaren oft auch als kleine Weddingplannerin zur Seite. Die Freude an diesem Tag ist einfach so spürbar und sie steckt an. Eine Freundin sagte mal: „Alena, dich ziehen die Glücksmomente von anderen Menschen an!“. Außerdem freue ich mich jedes Mal auf ein Stück Hochzeitstorte ohne Schokolade.
Sie sind auch als Familienfotografin aktiv. Worauf muss man als Fotografin achten, wenn man besondere Familienmomente festhalten möchte?
Kinder sollen wegrennen dürfen und sich frei fühlen. Natürlich ist das Kaminfoto für Oma, wo alle in die Kamera schauen, wichtig, doch viel wichtiger ist, dass wir versuchen Spaß zu entwickeln und hinterherzurennen. Meine Hauptaufgabe bei Shootings besteht meistens darin, die Eltern zu animieren sich von starr zu locker zu bewegen. Schnappt euch eure Liebsten und bewegt euch, gebt den Kindern Zeit warm zu werden und nehmt es so wie es kommt. Egal welches Gefühl wir beim Shooting haben, irgendwann kommen immer DIE 5 Minuten, in denen die schönsten Momente festgehalten werden.
Privat sind Sie seit vielen Jahren im Glindower Carnevals Club aktiv. Erzählen Sie uns etwas darüber?
Ich habe schon als Kind in Werder (Havel) angefangen, in unterschiedlichen Tanzgruppen zu tanzen. Nach dem Abitur bin ich dann über Freundinnen zur Prinzengarde des Glindower Carneval Clubs gekommen. Es schlich sich erst ganz unbemerkt, aber dann sehr deutlich eine Verbundenheit und Leidenschaft ein. Besonders mit Blick auf den weiteren Familienzuwachs habe ich gespürt, dass ich diesen Teil meines Lebens nicht aufgeben möchte. Es ist mein Ausgleich zur Selbstständigkeit und Familie und somit sitze ich aktuell zwar mit Babybauch am Rand, doch versuche umso mehr nun im ganzen Verein noch aktiver zu werden. Irgendwann möchte ich bei den Veranstaltungen als Omi stehen und darüber philosophieren, dass ich auch einmal als Tanzmädchen auf dieser Bühne stand. Heimlicher Wunsch natürlich: Tanzmami zu werden.
Sie haben als junge Mutter den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Was waren Ihre größten Ängste und Sorgen und wie meistern Sie den Spagat aus Familienleben und selbstständiger Fotografin?
Vier Monate nach Beginn der Selbstständigkeit hielt ich den positiven Test in den Händen. Ein Wunschkind, aber gleichzeitig auch Überforderung der Situation. Die ganz großen Ziele für die Selbstständigkeit mussten neu gefasst werden. Relativ schnell stand fest, dass es keine typische Elternzeit wird. Dafür habe ich mich aber ganz alleine entschieden, weil ich mir gleichzeitig nicht vorstellen konnte meiner Leidenschaft, für die ich all die Jahre davor so hart gearbeitet habe, nicht mehr auszuüben. Der Spagat zwischen Familienleben und Selbstständigkeit, die sehr viel am Wochenende stattfindet, geht nur in Verbindung mit einem hervorragenden Ehemann, seinem Verständnis und ein Großelternnetzwerk in Werder. Familienwochenenden sind bei uns rar und nach zwei Saisonen als junge Familie wurde deutlich, dass sich was ändern muss. Jetzt wächst unsere Familie das zweite Mal und auch die Prioritäten verschieben sich. Ich glaube als junge Mutter in der Selbstständigkeit ist es am wichtigsten, ehrlich zu sich selbst zu sein und zu akzeptieren, dass der Spagat mit 30 und zwei kleinen Kindern schmerzhaft wird und man ohne helfende Hände nicht wieder hochkommt. Bedeutet neue Pläne schmieden und zu üben wieder gelenkiger zu werden für den Spagat 🙂
Was wir sonst noch wissen wollen …
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
Ich würde mir wünschen, dass diese Welt lernt, Ressourcen und Mittel besser zu investieren. Ich kann die Höhe des Gehaltes eines Fußballspielers nicht verstehen, wenn Menschen auf dieser Welt in Armut leben. So viel mehr Gesundheit für all die Menschen, nichts ist so unplanbar wie Gesundheit. Außerdem würde ich mir mehr finanzielle Freiheit wünschen, damit die Familie noch weiterwachsen könnte. Vom Herzen her würden wir wahrscheinlich 3-4 Kinder bekommen. Die Vernunft und der weitere Wunsch, die Welt zu erkunden, bändigen den Traum von einer Großfamilie.
Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Da fällt mir niemand bestimmtes ein. Ich würde allerdings gerne noch auf Konzerte von erfolgreichen Musikern wie Elton John gehen. Auch wenn ich die Musik nicht ständig höre, haben Menschen wie Elton John es geschafft, Musikgeschichte zu schreiben. Die Beatles, Queen und ABBA würden da auch ganz oben auf meiner Liste stehen. Man merkt, mein Papa und die Musik aus seinem Büro-Zuhause haben mich etwas geprägt.
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Viele, wovon ich kaum eins schaffe zu lesen: Mamaratgeber, Selbstständigkeit als Mutter, eine Romanze und der zweite Teil der Harry Potter Reihe.
Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Nicht genau eine Person, aber erfolgreiche Unternehmerinnen in Verbindung mit Familienleben wecken in mir Bewunderung. Ich selbst bin stolz darauf, dass ich in unserem Familienmanagement auch immer noch eine Frau bin, die berufliche Ziele hat und an diesen arbeitet. Ich bezeichne mich immer als vielleicht nicht die klassische Mama, denn für viele ist es unvorstellbar ihr dreu Monate altes Baby acht Stunden bei Papa zu lassen, um zu arbeiten oder nach 10 Monaten jedes Wochenende weg zu sein. Für mich hat Mamaliebe nichts mit Anwesenheit zu tun und durch meine Selbstständigkeit kann ich teilweise auch unter der Woche unserer Tochter viele Dinge ermöglichen, die sonst nicht gehen. Welche berufstätige Mama oder welcher berufstätige Papa kann um 14 Uhr beim Schwimmkurs sein? Es ist ein Geben und Nehmen und meine Vorbilder sind einfach genau diese Frauen, die es schaffen, eine Mama und sie selbst zu sein.
Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie?
Ich bin ein kleiner Serienjunkie – schwierig sich festzulegen. Ich denke die Harry Potter Filme sind weit vorne und bei Serien schaue ich gerne alles, was mein Herz berührt und Drama besitzt.
Haben Sie ein verborgenes Talent?
Ich rede viel und gerne auch zu viel. Trotzdem wohl eine meiner Stärken: liebevolle Worte.
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
In den meisten Fällen habe ich vor Tieren Respekt. Eher so der Schildkröten-Fan.