Kurz & Knapp
Name: Manuela Lentzsch
Alter: 47 Jahre
Wohnort: Werder (Havel)
Wie lange leben Sie schon in Werder? 2,5 Jahre
Haben Sie Kinder? Ja zwei, Vivian und Pepe, sie sind schon erwachsen.
Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)
Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Mein Partner hat mich vor fünf Jahren mit dem Spruch: „Ich lebe dort, wo andere Urlaub machen“, neugierig auf Werder gemacht. Und er hatte recht. Werder ist wirklich wunderschön. Ich liebe es, am Morgen mit meinen Hunden um die Insel zu laufen. Durch das Wasser, die Boote und Möwen kommt bei mir täglich etwas Urlaubsstimmung auf. Das ist für mich Lebensqualität. Werder ist ein Erholungsort, in dem man alles wichtige zum Leben, wie Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten etc. findet. Die Stadt ist wunderbar grün und umgeben von vielen Gewässern. Die Altstadt selbst lädt zum Spazieren und Verweilen ein. Ein Besuch lohnt sich!
Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Als systemische und hundegestützte Coachin und Trainerin begleite ich Unternehmer, Führungskräfte und Teams bei ihren individuellen Herausforderungen und Veränderungsprozessen. Mein Büro habe ich im Sanddorn-Garten. Ich bin aber auch viel vor Ort bei meinen Klienten.
Was würden Sie lieber machen?
Nichts anderes. Ich darf Menschen individuell begleiten, entwickeln und zu mehr Lebensqualität sowohl beruflich wie privat verhelfen. Das ist für mich eine sinnvolle und bereichernde Arbeit.
Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns wo?
Auf der Insel gibt es einen Steg „Am Werder Schlafplatz“, an dem ich gern stehe und den Ausblick über das Wasser genieße.
Wo muss ein Gast unserer Stadt unbedingt gewesen sein?
Ein Gast sollte unbedingt auf der Insel ein Eis bei „Dolci e Gelati“ oder einen Flammkuchen im „Café Hagemeister“ essen. Nach Hause sollte er nicht ohne einen Obstwein vom „Hofladen Obsthof Lindicke“ und mit Sanddornspezialitäten vom Hofladen des „Sanddorn-Gartens“ fahren.
Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Ich sitze gern mit einem Glas Obstwein vom Obsthof Lindicke auf dem Heuballen im Garten am Hohen Weg mit Blick auf die blühenden Kirschbäume und die Havel. Bei Sonnenuntergang ist es dort besonders schön.
Und welchen Obstwein bevorzugen Sie?
Ich mag eher die süßen Obstweine, wie Erdbeere und milde Sauerkirsche. Diese sind sehr lecker.
Sie – ganz speziell
Unter dem Namen „Hund Herz Kopf“ sind Sie als Coach, Trainerin und Mentorin tätig – an wen genau richtet sich Ihr Angebot?
Mein Angebot richtet sich an Unternehmensinhaber, Führungskräfte und Teams, die ihr Unternehmen zukunftsorientiert aufstellen und ihre Mitarbeitenden fördern und entwickeln wollen. Unternehmern helfe ich bspw. dabei, eine für die Kunden und Mitarbeitenden sinnstiftende Unternehmensvision zu erarbeiten, Rollenklarheit im Unternehmen zu schaffen und die eigene Work-Life-Balance in den Griff zu bekommen. Führungskräfte unterstütze ich bspw. darin, einen authentischen, souveränen und erfolgreichen Führungsstil zu finden bzw. weiterzuentwickeln. Teams bestärke ich u.a. darin, bestehende Konflikte zu lösen, die Kommunikation untereinander zu verbessern, eine gesunde Fehlerkultur zu etablieren und die Zusammenarbeit bzw. Prozesse zu optimieren.
Immer an Ihrer Seite sind Ihre Golden Retriever Simba, Bailey und Nala. Welche Aufgabe übernehmen die drei tierischen Co-Trainer und können Sie uns dies vielleicht an einem Beispiel erläutern?
Stimmt, meine drei Goldschätze sind fast immer an meiner Seite. Ich biete neben klassischem Coaching auch hundegestütztes Coaching und Training als innovative Lernform an, dann sind sie natürlich mit dabei. Meine Hunde reflektieren meine Klienten und geben so intuitiv wertvolle Impulse für die persönliche Weiterentwicklung. Sie spüren genau, ob die innere Einstellung wirklich mit dem äußeren Verhalten übereinstimmt.
Hunde sind sehr feinfühlig. Sie decken damit unbewusste und intuitive Denk- und Verhaltensmuster auf, die selbst mir als menschlicher Coach verborgen bleiben können. Hunde erkennen Dynamiken in Beziehungen, welche in Teamcoachings genutzt werden. Hunde reflektieren dabei stets wertschätzend, spontan und ehrlich. So ist das Feedback für die Teilnehmenden leicht annehmbar. Meine Klienten können nicht nur ihre Kompetenzen stärken, sondern auch verloren gegangene Ressourcen und Fähigkeiten wiederfinden.
Hier ein Beispiel für Teamführung: Frau M., Vertriebsleiterin in einem mittleren Unternehmen, erhält von mir die Aufgabe mit meinen zwei tierischen Co-Trainern Bailey und Simba eine Strecke von A nach B zu laufen. Ziel ist es, gemeinsam am Projektziel bei Punkt B anzukommen. Die Führungskraft läuft mit beiden Hunden los und merkt sehr schnell, dass Simba motiviert mitläuft. Bailey hingegen scheint von Anfang an stark abgelenkt zu sein. Frau M. konzentriert sich daher auf Bailey, um diese weiter zum Mitgehen zu motivieren. Frau M. richtet ihren Fokus während der Übung so stark auf den einen Hund, dass sie gar nicht mitbekommt, dass sie den anderen Hund völlig aus den Augen verliert. Simba versucht sich sogar zwischen sie und Bailey zu schieben, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Frau M. nimmt diesen Versuch gar nicht wahr und ignoriert Simba weiter.
Bailey fängt in der Zwischenzeit ein Spiel mit einem herumliegenden Stock an und Frau M. nutzt diesen, um den Hund weiter Richtung Ziel zu führen. Als Simba daraufhin versucht an den Stock zu gelangen, um endlich beachtet zu werden, sagt Frau M.: „Aus“. Simba lässt den Stock sofort fallen, bellt die Führungskraft kurz an und geht seines Weges. Frau M. bleibt fokussiert auf Bailey gerichtet und kommt am Ziel, durch das Ziehen am Stock, an. Der zu Beginn motivierte Co-Trainer Simba ist in der Zwischenzeit allerdings ganz woanders und schnüffelt dort herum.
Auf die Frage, wie es Frau M. bei der Übung ergangen sei, antwortet sie: „Das war gar nicht so einfach, aber sie hätte es geschafft“. Erst durch die Reflektion wird ihr bewusst, dass sie das Ziel: mit beiden Hunden gemeinsam beim Projektziel (am Punkt B) anzukommen, nicht erreicht hat. Im Gegenteil, sie hat den motivierten Co-Trainer Simba aus den Augen verloren und ihre ganze Konzentration auf die unmotivierte Co-Trainerin Bailey gesetzt. Im Reflektionsgespräch stellte sich heraus, dass Frau M. ihre erfahrenen Mitarbeiter in ihrem Team „einfach laufen lässt“ und sich auf die neu zu entwickelnden Mitarbeiter konzentriert. Sie gesteht sich ein, auch die erfahrenen und motivierten Mitarbeiter zukünftig mehr wertzuschätzen und das Gesamtziel fokussierter im Auge zu behalten.
Sie bieten nicht nur Einzel-, sondern auch Team-Coaching an. Was kann man sich darunter genau vorstellen?
Im Einzelcoaching geht es exklusiv um die einzelne Führungskraft. Der Fokus liegt ausschließlich auf dieser und es werden persönliche (Arbeits-)Themen und Herausforderungen zielgerichtet besprochen und gelöst. Im Team-Coaching hingegen geht es um das Team als Ganzes, das Ziel ist es, dieses zu stärken und weitervoranzubringen. Die Themen sind hierbei so vielfältig, wie die einzelnen Teams selbst.
Gibt es auch mal Momente oder Situationen im Alltag, bei denen Sie als Profi ins Straucheln kommen?
Aber natürlich, auch für mich gilt lebenslanges Lernen. Doch es wird immer seltener, dass ich ins Straucheln gerate. Mein Vorteil ist es, dass ich durch diverse Ausbildungen viele Instrumente und Methoden kennenlernen durfte, mich oft selbst reflektieren und an mir arbeiten konnte. So werde ich immer besser, mit mir selbst, in meiner Beziehung und in der Kommunikation mit anderen. Ich weiß, wer ich bin, was ich mag und was nicht, kenne meine Werte, lebe und arbeite nach diesen und führe so ein erfülltes Leben. Mein Motto: Das Leben ist zu kurz für ein mittelmäßiges Leben. Veränderungen, die wir uns wünschen, beginnen immer bei uns selbst, egal ob im Privatleben oder im Business.
Sie sind auch im Tierschutz sehr aktiv.
Ich war jahrelang als Pflegestelle für Tierschutzhunde tätig und habe selbst zuletzt einen Tierschutzverein für Golden Retriever, die in Deutschland in Not geraten sind, geleitet. Heute nutze ich mein Netzwerk und helfe dieser Rasse nach wie vor, wenn ich kann.
Was wir sonst noch wissen wollen …
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
Ich wünsche mir Frieden auf der Welt, Respekt sowie Verantwortungsübernahme für alle Lebewesen und ein nachhaltiges Leben in der Natur.
Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Wenn ich ehrlich bin, gar keine. Nur weil jemand berühmt ist, wird er für mich nicht interessant. Die meisten berühmten Persönlichkeiten spielen Rollen und haben Fassade bzw. Schutzschichten, so wie die meisten Menschen von uns auch. Mich interessieren authentische, bodenständige Persönlichkeiten, Helden von nebenan, die i.d.R. keiner kennt.
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Im Moment gar keins, da ich an meinem eigenen Buch zu meinem Herzensthema „Hundegestütztes Coaching und Training“ und deren Wirksamkeit sowie Qualitätsstandards schreibe.
Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Ich habe viele Vorbilder, Menschen aus Begegnungen, die mich fasziniert und begeistert haben. Oft waren es Menschen, die reich an Erfahrungen sind, persönliche Geschichten erzählt und an etwas geglaubt haben. Von diesen kann man so viel lernen. Ich durfte viel auch von meinen Hunden lernen, daher sind auch diese Vorbilder für mich.
Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie?
Ich gebe es zu, ich war ein Fan von Sex and the City, sowohl von der Serie als von den Filmen.
Haben Sie ein verborgenes Talent?
Ich glaube Empathie, sie kommt dank meiner Berufung immer mehr zum Vorschein. Zumindest wird mir dies oft reflektiert, dass ich ein sehr emphatischer Mensch sei.
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Sorry an alle Katzenmenschen, bei mir sind es ganz klar die Hunde. Sie sind uns Menschen so ähnlich. Sie haben ihre komplette Kommunikation im Laufe der Zeit ans uns Menschen – wie kein anderes Wesen – angepasst, was für eine Leistung. Sie schenken uns so viel und fördern unsere Gesundheit. Dafür haben sie meinen größten Respekt.