Kurz & knackig
Name: Maxie Hoppe
Alter: 24 Jahre
Wohnort / Ortsteil: seit einem Jahr in Potsdam, 23 Jahr zuvor in Glindow
Haben Sie Kinder oder möchten Sie gerne welche haben? – Kinder habe ich nicht – der Wunsch ist da, aber das hat noch Zeit!
Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)
Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Wunderschöne Kleinstadt inmitten von grünen Wäldern und sauberen Seen.
Haben Sie einen Lieblingsort in Werder? Wo und warum?
Mein Lieblingsort befindet sich im heimischen Garten direkt am Glindower See, umgeben von einem Blumenmeer und tropischen Palmen.
Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Auf dem Marktplatz! Ganz klar. Dort trifft man sich eben als heimischer Baumblütengänger.
Sie – ganz speziell
Seit wann gehört der Glindower Karneval zu Ihrem Leben? Gibt es da vielleicht auch eine familiäre „Vorbelastung“?
Durch meine familiäre „Vorbelastung“ gehört der Verein eigentlich seit meiner Geburt zu meinem Leben.
Mein Papi und meine Mami sind schon jahrelang aktiv im Verein. Der Großteil unseres Freundeskreises ebenfalls. Daher wurde ich schon als Baby in den Karnevalstrubel integriert.
Meine Füße zappelten schon früh zum Takt der Musik. Die Faszination des Tanzes und die tollen Mädels in bunten, glitzernden Kostümen brachten meine Kinderaugen zum Strahlen. Mit fünf Jahren trainierte ich dann wöchentlich neben meinen Tanzhelden und musste nicht nur am Bühnenrand tanzen, sondern konnte auf der Bühne zeigen, was in mir steckt!
Neben dem Gardetanz in der Gruppe bekam ich zu besonderen Anlässen Training als Tanzmariechen oder als Tanzpaar zusammen mit Sissi Kretschmer. Durch einen lustigen Zufall von Trainerin Petra Kleine nannten uns alle „Missi und Saxie“. Das war eine großartige Zeit, in der unsere Lachmuskeln sehr strapaziert wurden!
2009 machte ich meinen Trainerschein. Ab dem Zeitpunkt begann ich, Tanzmariechen Sophia Piecha erstmals zu trainieren. 2012 wurde unser Solistenteam durch Miriam Pfeiffer erweitert.
In den letzten sechs Jahren konnte ich meinen kreativen Ideen in den karnevalistischen Schautänzen umsetzen. Neben Haupttrainerin Petra Kleine und Ilka Scholz war ich bei der Themenfindung, Musiksuche/schneiden, Requisiten und Kostümfindung die dritte Hand der Prinzengarde. Im vergangenen Jahr dann auch für unsere Juniorengarde, die Früchtchen.
Dann kam für uns die traurige Nachricht – Petra Kleine und Ilka Scholz hängen ihre Tanzstiefel an den Nagel! Nachdem wir den großen Schock überwunden hatten, beschlossen Julia Kleine und ich die Übernahme beider Gruppen.
Sie sind Trainerin und tanzen auch noch selbst? Wie klappt das?
Die Organisation steht dabei im Vordergrund. Vom Zeitaufwand war es jedoch nichts Neues. Um mehr Zeit zu haben und allen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen, entschied ich mich dazu, beim traditionellen Marschtanz keine feste Position zu tanzen. Beim Training der Früchtchen und meiner Solisten gab es keine Änderungen. Schwierig ist es eher, dass wir als Trainerteam beruflich in Schichten arbeiten. An dieser Stelle kann und möchte ich mich auch für die zahlreichen helfenden Hände bedanken, ohne deren Hilfe das alles nicht möglich gewesen wäre.
Wie kommt denn Ihre Familie mit einem so großen Zeitaufwand zurecht?
Neben meiner Familie gehört das Tanzen ja schon sehr lang zu meinem Leben. Meine Eltern sind es also schon jahrelang gewöhnt, dass zur Karnevalszeit mein Kinderzimmer nur noch aus Pailletten, Stoffen und Strasssteinen bestand. Jetzt in den eigenen vier Wänden war die Situation natürlich eine etwas andere. Aber durch das große Verständnis und die Mithilfe meines lieben Klemens doch machbar! Als Team wird sich halt ergänzt – im Herbst und Winter bekomm ich seine Unterstützung. Im Frühjahr und Sommer greife ich ihm dann unter die Arme, wenn er mit seiner Baseballmannschaft den „Porcupines Potsdam“ jedes Wochenende auf dem Platz steht und den anderen Mannschaften zeigt, wo die Keule hängt.
Wieviele Garden gibt es in Glindow?
Turniersportgarden haben wir insgesamt drei Stück!
Kirschblüten in der Altersgruppe Jugend (5-9 Jahre)
Früchtchen in der Altersgruppe Junioren (10-14 Jahre)
Prinzengarde in der Altersgruppe Aktive (ab 15 Jahre)
Neben unseren Garden stehen auch unsere aktuell zwei Tanzmariechen auf der Turnierbühne.
Der Glindower Carneval Club hat jedoch noch andere Gruppen, die das Programm bei den Veranstaltungen bunt füllen: die Peppergirls, die Goldene 7, das Alpenduo, die Kirschkernchen, Büttenredner, die Taktlosen 4 und noch viele mehr hinter den Kulissen.
Und welche Erfolge können Sie vorweisen? Gerade waren Sie ja bei den 20. Landesmeisterschaften sehr erfolgreich …
Am 21. Januar 2017 konnten wir uns der Konkurrenz aus ganz Berlin und Brandenburg bei der Landesmeisterschaft stellen und unsere Qualität unter Beweis stellen.
Stolz können wir verkünden:
2x Landesmeister – Kirschblüten und Früchtchen im Schautanz
1x Vizemeister – Prinzengarde im Schautanz
2x Trizemeister – Tanzmariechen Miriam Pfeiffer und Früchtchen Marsch
Mit dem Landesmeistertitel haben sich unsere Tanzmädchen für die Norddeutschen Meisterschaften im karnevalistischen Tanzsport in Hannover qualifiziert.
Seit nun schon 20 Jahren vertreten wir unseren Verein und Ort nicht nur im Land Brandenburg, sondern auch bei deutschlandweiten Turnieren. Seither können wir wahnsinnig stolz sein, über 17 Landesmeistertitel, 19 Vizemeistertitel, 17 Trizemeistertitel und diverse Treppchenplätzen auf Freundschaftsturnieren ertanzt zum haben.
Unser nächstes Turnier findet gleich nach unserem Veranstaltungsmarathon am 5. März 2017 statt. Bitte kräftig die Däumchen drücken, sodass sich die Prinzengarde mit dem diesjährigen Schautanz optimal platzieren kann.
Wie oft muss man denn dafür trainieren und wo?
Wie oft man dafür trainieren müsste ist eine sehr gute Frage.
Momentan trainieren alle Gruppe einmal die Woche für ca. 1 ½ Stunden. Durch das immer steigende Niveau der Tänzer und die Erweiterungen der Schwierigkeitsgrade entspricht der karnevalistische Tanzsport mittlerweile dem Leistungssport. Dafür fehlt es uns leider an Hallenkapazität und Equipment. Sobald größere Veranstaltungen anstehen, werden Sondertermine für das Tanztraining festgelegt. Wir versuchen in den paar Stunden, die uns bleiben, das bestmögliche aus allen Tänzern und auch unseren entstandenen Tänzen herauszukitzeln.
Zudem fahre ich in jedem Frühjahr mit den Tanzmariechen nach Stendal zum Tanzworkshop vom KTSC „Treuer Husar“ Heeren e.V.. Ein ganzes Wochenende voller Tanz, Akrobatik und Schauspiel. Ein super Start und Anfang für die kommende Saison!
Was war denn Ihr persönliches Highlight?
Uff, das ist schwierig. Es gibt unzählige tolle Erlebnisse. Fängt man an mit der ersten Landesmeisterschaft, bei der wir kleinen Indianerschlümpfe Landesmeister wurden bis hin zum letzten großen Event. Die jährlichen Trainingslager, bei denen man neben dem ernsten Tanzsport auch mal Zeit findet zum Quatschen und Lachen, unseren Veranstaltungen im Deutschen Haus oder den Ausflügen zur Grünen Woche oder der Baumblütenumzug.
Natürlich gab es neben den ganzen schönen Zeiten auch mal schlechtere oder gar traurige. Daran können wir nur wachsen und uns dadurch nicht einschüchtern lassen. Alles in allem aber arbeiten wir das ganze Jahr auf die Highlights hin und freuen uns auf den Applaus.
Gibt es auch Jungs oder Männer in den Garden?
Nein – reine Girlpower! Eine Anfrage würden wir aber auch nicht ablehnen. Man kann ja schließlich auch nur profitieren – welcher Junge kann schon seine Freizeit mit ca. 50 hübschen Mädels verbringen?
Brauchen Sie Nachwuchs?
Sehr sehr gerne! Wir suchen immer neue, junge Tanzbegeisterte!
Gerade unsere Jüngsten freuen sich auf neue Gesichter und suchen dringend Unterstützung.
Zudem sind wir auf der Suche nach einem besonderen jungen Mädchen mit einer hohen Gelenkigkeit, vielleicht auch schon Erfahrung mit akrobatischen Elementen und einer mitreißenden Ausstrahlung, um unsere beiden Tanzmariechen als Dritte zu unterstützen![/vc_cta]
Woher kommen die Kostüme?
Bei den Kostümen muss man zwischen den Tänzen unterscheiden!
Als Haupttanz steht der traditionelle Marschtanz. Jede einzelne Gruppe hat dort ein eigenes Kostümmodell bestehend aus Body, Weste und Rock. Dass unsere Mädels ein einheitliches Bild bilden, sind Perücken mit zwei Zöpfen und der Dreispitzhut ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Kostüme.
Bei Schautanz werden die Kostüme jährlich geändert. Wichtig beim Schautanz ist es, ein selbstgewähltes Thema zu „vertanzen“. Natürlich müssen die Kostüme dazu passen. Ideen dafür entstehen im Kopf, werden dann anhand von Skizzen und Stoffproben ausgebaut. Durch die steigende Tänzeranzahl jeder Gruppe in den vergangenen beiden Jahren stoßen wir aber mittlerweile an die Budgetgrenzen. In diesem Jahr entstanden all‘ unsere Kostüme in heimischen Wohnzimmern. Dank der Mithilfe ein paar Mütter von unseren Tänzern konnten so hohe Schneiderkosten minimiert werden.
Zudem sind wir natürlich auch immer erfreut über zusätzliche Gelder von Sponsoren.
Freuen Sie sich auf den Rosenmontag in Werder auf der Bismarckhöhe, wo ja alle vier Karnevalsvereine der Stadt erstmals gemeinsam auftreten werden?
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die Freude und Spannung wird immer größer. Auch tänzerisch wird fleißig zusammen geprobt. Zuviel kann man an dieser Stelle nicht verraten. Das Programm ist bunt bepackt mit den Highlights aus jedem Verein und bietet einen gelungen Abschluss der Saison für jeden Karnevalisten.
Was wir sonst noch wissen wollen . . .
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Ein Notizbuch. In der Nacht kommen die besten kreativen Ideen, die festgehalten werden müssen.
Ansonsten liegt da noch ein Bestseller von Sebastian Fitzek, den ich mir dann in den Sommermonaten mit mehr Zeit vornehme!
Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie? Warum?
Von der Schnulze, Komödie bis zum Actionfilm schau‘ ich eigentlich alles, wenn die Story interessant klingt.
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Direkt auf ein Tier kann ich mich gar nicht beschränken. Wenn sie lieb und süß sind, kann man sie doch nur mögen!