Kurz & knackig
Name: Dorothea Slodowy
Alter: 69
Wohnort/Ortsteil: Werder/Insel
Seit wann sind Sie in Werder zu Hause? – 2008
Haben Sie Kinder? – 1 Sohn
Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)
Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Eine wunderschöne Kleinstadt mit einer Insel und viel Wasser, nicht weit entfernt von kulturellen Highlights, die man bequem per Bus und Bahn schnell erreichen kann.
Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Im Muckergarten und in den Obstplantagen.
Was arbeiten/ machen Sie den lieben langen Tag?
Ich arbeite in meiner Privatpraxis als Heilpraktikerin für Psychotherapie, Trauma-, Musik- und Körpertherapie, mal mehr mal weniger, je nach Nachfrage. Meine Schwerpunkte sind: Traumabearbeitung, Ängste, Depressionen, Schmerzen, Stress, Tinnitus, Beziehungsprobleme und als Gesundheitscoach zu den Themen: Stressreduzierung, Ernährung, Bewegung und Raucherentwöhnung …
Sonntags biete ich einen 90-minütigen Inselwalk an mit Atemübungen, Elementen aus dem Tai-Chi, Qi-Gong und Fitnessübungen. Außerdem bin ich selbst aktives Mitglied im Ruderverein, in einer Kreistanzgruppe und ehrenamtlich engagiert im Seniorenbeirat und im Netzwerk „Neue Nachbarn in Werder“.
Was würden Sie lieber machen?
Ich bin sehr zufrieden mit meinen beruflichen, sportlichen und ehrenamtlichen Aktivitäten.
Sie – ganz speziell
Sie sind seit kurzem SeniorTrainerin im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Erzählen Sie uns, was es damit auf sich hat?
Ich habe im vergangenen Jahr eine Ausbildung zur Seniortrainerin gemacht, gefördert vom Landkreis Potsdam-Mittelmark mit dem Auftrag, ein ehrenamtliches Projekt zu initiieren. Mein Projekt heißt „Impulse für ein herzgesundes Leben“. Ein Präventionsprojekt mit Vorträgen und kostenfreier 1-stündiger Beratung zur Herzgesundheit unter dem Motto „Gesünder-Älter-Werden“ in Potsdam-Mittelmark. Ergänzend zur ärztlichen Behandlung möchte ich Menschen unterstützen, die Risikofaktoren, die zu dem großen Komplex der Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, zu vermeiden oder zu minimieren. Dazu zählen Übergewicht, Bewegungsmangel, übermäßiger Stress und Rauchen.
Sie halten Vorträge zum Thema „herzgesund Leben“, welchen Tipp können Sie jedem mit auf den Weg geben?
Ich möchte Menschen ermutigen und unterstützen, die ein Risiko oder schon eine bestehende Herzerkrankung haben, durch eine Veränderung ihres Lebensstils gesünder und länger zu leben. Gerade beim Thema Übergewicht können langfristig durch eine kluge Ernährungsumstellung, kombiniert mit mehr Bewegung, große Erfolge erzielt werden. Als kleiner Tipp vorneweg: Trinken Sie vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser, dann ist der Magen schon vorgefüllt und das Sättigungsgefühl tritt eher ein. Da wir meistens zu wenig trinken, wird der Wasserhaushalt dadurch besser ausgeglichen.
Wo werden Ihre Vorträge stattfinden? Gibt es schon Termine?
Angefragt und angedacht sind Vorträge bei der AWO, dem Treffpunkt, zum Gesundheitstag bei der Stadtverwaltung Werder und dem Seniorenheim „Zernseehof“. Am 28. Juni 2017 findet um 15 Uhr ein Vortrag im AWO Treff Brandenburgerstraße statt. Andere Termine sind noch nicht benannt.
Auch individuelle Beratungstermine sind möglich? Wie sind die genauen Parameter?
Bei einem telefonischen Vorgespräch wird abgeklärt, zu welchen Problemfeldern der Anrufer Rat sucht. Je nach Problemlage bekommt er einen Fragebogen, beispielsweise zur Stressbelastung oder Rauchverhalten, oder er soll ein Ernährungsprotokoll der letzten Tage erstellen. So kann ich mir im Vorfeld schon Gedanken machen, wo der Schwerpunkt der Beratung liegen soll und entsprechende Empfehlungen und Informationen geben.


Was wir sonst noch wissen wollen …
Welche berühmte Person würden Sie gerne einmal treffen und welche Fragen würden Sie ihr stellen?
Ich hätte gerne Viktor Frankl getroffen, der leider schon 1997 verstorben ist. Er war Neurologe und Psychiater und hat als KZ- Häftling überlebt und seine gesamte Familie im Nationalsozialismus verloren. Mich würde es interessieren, wie er es unter extremen Bedingungen geschafft hat, seine furchtbaren Leiderfahrungen in Geduld und Tapferkeit zu ertragen. Sein späteres Leben hat er der Suche nach dem Sinn des Lebens gewidmet, viele Bücher dazu veröffentlich und eine eigene Therapierichtung (Logotherapie und Existenzanalyse) entwickelt.
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachtisch?
„Kriegserbe in der Seele“ – Was Kindern und Enkeln der Kriegsgeneration wirklich hilft, von Udo Baer und Gabriele Frick-Baer.
Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Oliver Sacks, ein amerikanischer Neurologe und Schriftsteller, der 2015 verstorben ist. Er hat über neurologische Krankheiten geforscht wie z.B. Parkinson, Autismus und Verletzungen des Gehirns. Darüber hat er viele Bücher veröffentlicht, die allgemein verständlich sind und die veranschaulichen, wie Menschen mit diesen Erkrankungen leben. Besonderes eines seiner letzten Bücher „Der einarmige Pianist“ über Musik und Gehirn hat mich sehr beeindruckt.
Haben Sie einen Lieblingsfilm und warum?
“Manchester by the Sea”
Dieser Film hat mir gefallen, weil er eine Mischung aus Humor und Tragik zeigt. Eine Familie wird durch einen Todesfall gezwungen, sich erneut mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Trotz der Schweigsamkeit des Hauptdarstellers und der Sparsamkeit der Fakten konnten die psychischen Hintergründe wie ein Puzzle zusammengesetzt werden. Tolle schauspielerische Leistungen!
Haben Sie ein verborgenes Talent?
Ich liebe es, Theater zu spielen und bin dabei, diese Fähigkeiten wieder zu aktivieren.
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Ich mag Hunde, wir hatten bis 2009 einen Hund, der leider gestorben ist.