Kurz & knackig
Name: Thomas Hanisch
Alter: 40a (41) bald b
Wohnort: Werder, Kemnitzer Chaussee, in der „Raser“-Kurve
Seit wann sind Sie in Werder zu Hause?
Ich habe 1995 meine Frau an der Sportschule Potsdam kennen und lieben gelernt und bin 1999, nach unserer Hochzeit, nach Werder übergesiedelt.
Haben Sie Kinder oder möchten Sie gerne welche haben?
Ich habe zwei wundervolle Kinder, ein Mädchen (15) und einen Jungen (12). Beide sind hier geboren und fest mit unserer schönen Stadt verwurzelt. Beide gehen hier auf das Gymnasium und sind in Vereinen aktiv. Meine Tochter beim Kickboxen (man weiß ja nie in der heutigen Zeit) und mein Sohn ist Fußballer bei Eintracht Glindow. Das hatte sich so ergeben, weil dort gerade eine neue Minikicker-Mannschaft aufgebaut wurde und sein bester Kumpel auch dabei war. Damit war er dann von Anfang an dabei und spielt jetzt bereits erfolgreich in der D-Jugend. Gegen Victoria Werder gewinnen wir meistens (lach).
Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)
Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Vor den Toren Potsdams (nicht Berlin), romantisch von Obstplantagen und Wasser der Havel umschlossen, liegt im märkischen Brandenburg das zauberhafte Städtchen Werder (Havel). Politisch vom „roten“ Potsdam distanziert macht man hier einfach sein „eigenes Ding“ und findet hier nach getaner Arbeit Ruhe und Entspannung.
Über die Landesgrenzen hinaus für seine leckeren Obstweine und den wohlschmeckenden Ketschup bekannt, wird das idyllische Örtchen an den Wochenenden von Potsdamern und Berlinern überrannt. Mit der geplanten Blüten-Therme soll der touristische Ansturm aus der Innenstadt an den Stadtrand verlagert werden (Scherz).
Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
In der Woche: Ich arbeite seit 16 Jahren in Potsdam. Derzeit als Vertriebs-/Marketingleiter bei der „Tageszeitung der Landeshauptstadt“ – den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Hier kümmere ich mich darum, dass unsere Abonnenten zahlenmäßig zunehmen, die vielen Neubürger uns kennenlernen, wir werbetechnisch in der Stadt gut präsentiert sind und unsere PNN und „Potsdam am Sonntag“ den zuverlässigen Weg in die Briefkästen finden.
Am Wochenende genieße ich die Freizeit mit meiner Familie, kümmere mich um Haus und Garten, treibe Sport und freue mich auf schöne Stunden mit guten Freunden.
Was würden Sie lieber machen?
Mehr reisen, weniger arbeiten, das Leben noch mehr genießen. Vielleicht auch beruflich noch einmal ganz andere Wege einschlagen.
Haben Sie einen Lieblingsort in Werder? Wo und warum?
Neben meinem Haus und Garten – ganz klar der Plessower See. Hier finde ich beim Paddeln meinen inneren Frieden, kann abschalten, der Natur lauschen (Schwäne starten, Wildschweine und größere Fische schwimmen an einem vorbei). Einfach auch mal auf dem Steg sitzen (Kemnitzer Badestrand) und auf das glitzernde Wasser blicken.
Rummel oder Muckergarten? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Definitiv Muckergarten! Es gibt noch viele Geheimtipps, wo sich das Fest noch (fast) ungestört genießen lässt. In Attila’s (Weidemann) Garten fühlen wir uns immer sehr wohl und von da aus kommen wir auch noch gut zu Fuß nach Hause. Auf den Rummel geht es nur am Familientag mit den Kindern, wobei die uns eigentlich gar nicht mehr dabei haben wollen (seufz). Nur Geld sollen wir mitgeben …
Sie – ganz speziell
Mit dem Wasser sind Sie ja innig verbunden – wie kam es dazu?
Ja, ich fahre Renncanadier, ein Bootstyp im Kanurennsport. Im Canadier kniet man und paddelt mit einem Stechpaddel auf einer Seite.
Wie kam es dazu: Ich bin gebürtiger Cottbuser und probierte mich zuerst in der Leichtathletik aus. Das Sprinten lag mir ganz gut, aber irgendwann sprach mich der Trainer an, ob ich nicht Kugelstoßer oder Diskuswerfer werden möchte. Das wollte ich nicht – für den Sport „Fettfressen“ (Worte meiner Mama).
Ein Klassenkamerad hatte gerade angefangen, zum Kanurennsport-Verein am Spremberger Stausee zu gehen, da ging ich dann einfach mit und war fortan von dieser Sportart begeistert. Da war ich knapp 10 Jahre alt. Ich probierte monatelang, im Boot zu bleiben, rechts rein – links raus und gab einfach nicht auf. Irgendwann packte ich meine ersten 10 Paddelschläge, ohne reinzufallen, dann wurden die Strecken länger, ich erlernte den Steuerschlag und wurde immer schneller.
Mit den ersten Erfolgen als Kreismeister, Bezirksmeister und später auch DDR-Meister wuchs in mir das Leistungssportlerherz. Für mich gab es nur noch Canadierfahren, zum Schluss fünfmal pro Woche Training, am Wochenende Wettkämpfe.
Dann mit 14 Jahren, im Jahr 1989, erfolgte die lang ersehnte Delegation an den ASK Potsdam. Ich wollte unbedingt Weltmeister und Olympiasieger werden, leider blieb das ein Traum. Nur ein Jahr später, mit der politischen Wende, brach das gesamte System der Sportschule zusammen. Trainerentlassungen, fehlende Trainings- und Wettkampfmittel, talentierte Sportler konnten sich das Internat und die Verpflegung nicht mehr leisten und die Schule wurde plötzlich wichtiger als das Training. 1995, mit Ablegen des Abiturs, war dann Schluss für mich, aus der Traum. Heute ist das wieder ganz anders, das „Rad“ wurde wieder neu erfunden und es gibt wieder eine Sportschule nach altem „KJS“-Vorbild. Die Kanuten waren die erfolgreichsten deutschen Olympioniken 2016, viele aus Potsdam.
Auch heute noch sind Sie mit ihrem weißen Canadier auf dem Wasser unterwegs?
Ja, sobald die Wassertemperatur den Gefrierpunkt übersteigt und es nicht zu stürmisch ist, nutze ich fast jede freie Minute und bin auf dem Wasser. Meistens zusammen mit meinem besten Kumpel Jan, wir kennen uns seit der Sportschulzeit. Er fährt Kajak und ist damit leider auch schneller als ich unterwegs. Aber wir treiben uns gegenseitig an. Jede Woche Dienstag oder Donnerstag treffen sich am Kanu Club Potsdam ehemalige Weltmeister und Olympiasieger und dann fahren wir mit einem historischen Holzboot (C10 – Zehnercanadier) eine Runde um Hermannswerder, auch ein „Werder“. Der Älteste ist mit 75 Jahren Jürgen Eschert, erster Olympiasieger der DDR im Canadier 1964 in Tokyo.
Und ehrenamtlich sind Sie beim Kanu Club Potsdam tätig?
Ich helfe ehrenamtlich meinem „alten“ Club bei den Potsdamer Wasserspielen und zum Potsdamer Kanalsprint. Packe mit an bei Auf- und Abbau, steuere die Firmenboote. Zusätzlich „steuere“ ich ab und zu Mannschaftsboote bei Firmenevents (Teambuilding-Events) und kümmere mich ein wenig um den „Breitensport“-Sektor des Vereins. Da werden immer viele Erinnerungen wach und ich freue mich, dass es so viele junge Talente gibt. Leider findet die Sportart nicht die Anerkennung, die sie verdient. Auch das wollen wir mit unseren Veranstaltungen ändern. Steter Tropfen …
Überträgt sich die Liebe zum Wassersport auf Ihre Kinder?
Nein, leider überhaupt nicht. Man will ja nie so werden wie die eigenen Eltern. (lach)
Was wir sonst noch wissen wollen …
Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Johnny Depp, damit meine Tochter endlich aufhört zu schwärmen und sieht, dass er zu alt für sie ist.
Welche Fragen würden Sie Ihm stellen?
Bist Du wirklich so genial irre wie in Deinen Filmen gespielt?
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Hanka Rackwitz – „Ich ticke nicht richtig“
Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Sigmund Jähn – Scherz. Nein nicht wirklich, früher als Kind meine Sportleridole. Aber keiner sollte angehimmelt werden, weil er toll aussieht, viel Geld verdient oder das Glück hatte, entdeckt zu werden. Alles nur Menschen, die auch nur mit dem nackten Hintern auf der Brille sitzen. Ich glaube lieber an mich selbst und bin stolz auf meine Kinder und meine Frau.
Haben Sie einen Lieblingsfilm oder –Serie? Warum?
Lieblingsfilm nein, Serien ja, so einige. „The Walking Dead“, „Fear the Walking Dead“ – wie krank, aber es führt einen vor Augen, was wirklich wichtig ist und was wir mehr schätzen sollten, weil es „noch“ nicht so weit ist. „Dr. House“ – ein genialer irrer Typ, arrogant, erfolgreich, aber seelisch ganz arm und verletzlich. Und dann die Montagserien auf DMAX, ich liebe es auch, am Auto zu schrauben und träume von einem Oldtimer / Youngtimer aus den frühen 80er.
Haben Sie ein verborgenes Talent?
Handwerklich bin ich ganz begabt und versuche alles allein zu machen. Wenn es nicht klappt, rufe ich „Ecki“ an.
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Ja, eine Katze. Roxy ist jetzt sechs Jahre alt und hatte 2016, einen Tag vor Weihnachten, einen schweren Unfall. Sie hat Gott sei Dank überlebt und ist wieder wohlauf. Aber sie sieht vom Fell her noch etwas „zombimäßig“ aus, da sie für die OPs rasiert werden musste. Wir lieben sie trotzdem und die Kater stehen auch auf sie. Wir füttern zwei fremde (verfressene) Kater mit durch.