
Name: Tom Klement
Alter: 57
Wohnort: Kesselgrundstr. 1-5 nähe Bahnhof Werder
Als Vollblutsachse aufgewachsen zwischen Dresdner Plattenbauten und Radebeuler Weinbergen. Danach Armee und Beruf. Berufswunsch: Schauspieler – abgelehnt – falsche politische Einstellung – Danach gelernter Anlagemonteur und Gastronom. 1984 Ausreiseantrag und Umzug ins damalige Ost-Berlin, weg aus dem landschaftlich schönen aber politisch verhärtetem “Tal der Ahnungslosen”. Was macht man als Sachse in dieser riesigen, anonymen Stadt in der man keinen kennt, in der du dir allein und verloren vorkommst? Ganz klar, man verliebt sich. Da ist man wenigstens schon nicht mehr alleine. Wilde Zeiten in leerstehenden Altbauten im Prenzlauer Berg in denen man Unmengen von Rotweinflaschen leerte und nebenbei über das Leben philosofierte folgten der Frage: Von was kaufen wir uns morgen ein Brot? Eine Idee mußte her – Ich konnte reden und gestalten, sie konnte tanzen – eine Tanzgruppe die mit Auftritten ihr Geld verdient – brauchten wir bloß noch jemand der die Nummern einstudierte, um sie auf die Bühne zu bringen- Eine Choreographin mußte her – Ich lernte meine heutige Lebensgefährtin Nicole Schäfer kennen. Ihr kennt sie? Tanzschule Vizavi am Bahnhof? Alles klar?!
Haben Sie Kinder oder möchten Sie gerne welche haben?
Wir sind eine Patchworkfamilie mit 2 großen Söhnen – der Kleine macht gerade sein Abitur, der Große arbeitet als Fotograf und Bildbearbeiter in Berlin.
Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Wenn man auf der Inselbrücke steht, oder am Ufer auf einer der Bänke sitzt, wägt man sich zurückversetzt in eine Zeit, in der die Uhren noch nicht von Batterie betrieben wurden und man noch nicht von der Hektik der Großstädte und dem digitalen Tempo der Medien abhängig geworden ist. Werder ist einfach schön, umgeben von Wasser und den damit verbundenen Möglichkeiten. Aber auch für Landratten landschaftlich reizvoll durch die vielen Obstplantagen, Möglichkeiten der Selbstpflücke, Wege die sich quer durch die Wälder wunderbar zum Spazieren und Pilze sammeln eignen, und, und und.
Haben Sie einen Lieblingsort in Werder?
Ja – die Insel – da wo man sitzen und den Gedanken freien Lauf lassen kann. Ein Platz in Wassernähe reicht mir (mit einer Kugel Chilli-Schoko in der Hand). 🙂
Rummel oder Muckergarten ? Wo ist Ihr Lieblingsort auf der Baumblüte?
Hinter meinem Fotoapparat. Ich durfte die letzten Jahre für die Stadt Bilder vom Baumblütenball und verschiedenen Highlights dieser Festwoche machen und freu mich, wenn meine Fotos anschliessend dafür verwendet werden, um zu zeigen wie schön es ist, ein solches Event hier bei uns zu haben. Privat mag ich es, wenn ich Motive entdecke, die abseits der bekannten Klischeebilder liegen. Das ist dann nicht immer jedermanns Geschmack aber sie sind mein persönliches Highlight der Baumblütenwoche. Falls ich es dann doch mal schaffe den Fotoapparat aus der Hand zu legen, findet man mich in einem der vielen Obstgärten, wo man unter Bäumen sitzend, sich mit Freunden trifft, um ein, zwei, drei, Glas “Schwarze Johanna” zu trinken.
Sie – ganz speziell
Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Im Jahr 2000 habe ich angefangen meine Leidenschaft in meinen Beruf zu wandeln – Das Fotografieren. Seitdem treibt sie mich jeden Tag und läßt mich auch nicht los. Ich bin komplett befallen, von dem Wunsch nach “perfekten” Bildern – die einem ja trotzdem nie gelingen. Meine Familie, Freunde und Bekannte werden wahnsinnig mit mir, weil ich die Welt ständig im “goldenen Schnitt” sehe und meine Umgebung abtaste nach Motiven, statt sie zu geniessen. Ich habe meiner Arbeit dann auf Anraten auch einen Namen gegeben – Werderfoto. Ja, ich kann sagen, daß ich mit aller Leidenschaft Fotograf bin und – dafür bin ich sehr dankbar – davon auch leben kann. Wer mich sucht, der findet mich neuerdings in einem kleinen, charmanten Laden auf der Insel in der Kirchstr. 17, den ich mir mit den Damen von “Wir sind Werder” teile. Ich durfte die Webseite gestalten, das Layout des neuen Stadtmagazins entwickeln und trage jetzt mit einzelnen Fotografien von mir dazu bei, den Inhalt entsprechend zu illustrieren. Jüngstes Highlight für mich war hier das Portrait von Werner Große, dem ehemaligen Bürgermeister der Stadt Werder Havel und seinem treuen Vierbeiner. Darüber hinaus kann man mich hier ansprechen, um mit mir alle möglichen Arten von Aufträgen zu vereinbaren, die ich dann in meinem Studio in der Kesselgrundstr. 1-5 ausführe. Neben der klassischen Portrait, Baby, Kinder(garten), Familien & Hochzeitsfotografie bin ich mobil mit professionellem Equipment unterwegs. Gewerblich übernehme ich Architektur und Produktfotografien sowie Industrieaufträge jeglicher Art. Wer das Titelblatt der neusten Ausgabe des Stadtmagazins von “wirsindwerder” kennt sieht, daß auch Luftbildaufnahmen in mein Repertoire gehören. Und da Bilder ja immer auch ein Medium brauchen, dass sie transportiert, gestalte ich neben allen Arten von Druckerzeugnissen von der Visitenkarte über Flyer, Anzeigen und Broschüren auch komplette Webseiten für Privat und Gewerbe. Eigentlich sollte das an Arbeit reichen aber da der Tag ja 24 Stunden hat … gibt es da für mich noch eine 2. Lebensaufgabe …
Tanzen spielt in ihrem Alltag eine große Rolle! Erzählen sie uns warum?
Wie ich eingangs geschrieben hatte, habe ich seit jetzt mehr als 25 Jahren eine Lebensgefährtin – gebürtige Glindowerin übrigens – die sich seit Ihrem Choreografiestudium vor 30 Jahren dem Tanz und besonders dem Kindertanz verschrieben hat. Da wir beide selbstständig sind und über so gut wie keine gemeinsame Zeit verfügen, haben wir uns gedacht … gemeinsam eine Tanzschule zu betreiben wäre eine schöne Sache die unbedingt nach Werder gehört. Gesagt, getan. Seit 2013 gibt es jetzt die Tanzschule Vizavi am Bahnhof. Hier bieten wir pädagogisch und tänzerisch professionellen Unterricht für alle Arten von Kindertanz – Ballett – HipHop – Zumba – Paartanzen – Kurse in den Standardttänzen aber auch für junge Mammies “fitdankbaby” an. Viele Werderaner kennen uns und die über die Jahre unzähligen Tanzauftritte der Kinder mittlerweile und schätzen unser Angebot und die Art des Unterrichtes. Neben Serdar – “Everybodys Darling” – und seinen HipHop Kursen ist unsere neuste “Errungenschaft” eine tänzerisch bestens ausgebildete, junge Kanadierin die bilingual englisch/deutsch Ballett unterrichten wird. Achtung Werbung! – Es gibt einen Ballett-Workshop mit Ihr, der bei uns am 13.05 stattfinden wird. Infos unter: www.vizavi.de – Werbung Ende! Wer Lust hat, sich tänzerisch zu entfalten oder mit seinem Nachwuchs bei uns vorbeischauen, findet mich in der Anmeldung. Hier empfange, berate und “verarzte” ich unsere Kunden und widme mich den administrativen Dingen, die außer dem Tanzen noch notwendig sind, um eine Tanzschule zu betreiben.
Was wir sonst noch wissen wollen . . .
Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Auch wenn es komisch klingt – Angela Merkel
Welche Fragen würden Sie ihr stellen?
Ob ich sie wortlos aber fotografisch bei Tag und Nacht über einen unbestimmten Zeitraum begleiten und von den Bildern ein Buch ohne Worte machen darf.
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Das gerade erschienene neue Buch von Carlos Luiz Zafron – Das Labyrinth der Lichter
Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Nein, Personenkult mag ich in keiner Weise. Ich mag Menschen die machen, was auf die Beine stellen, Ideen haben und meinetwegen auch unbequem und quergeistig aber dabei bodenständig sind.
Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie? Warum?
Louis de Funes Filme – seine Komik und der Charme der 60-er und “Snatch – Schweine und Diamanten” ich mag Filme von Guy Ritchie sie sind voll das Leben.
Haben Sie ein verborgenes Talent?
Keine Ahnung – ich hoffe nicht – sonst hätte ich das Gefühl, in meinem Leben etwas verpaßt zu haben.
Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Ja, unentschieden. Meine mir wahrscheinlich bis in den Tod folgende Labradorhündin Lola genauso wie die beiden Mietzekatzen Heiko & Zora – Ich liebe diese kleinen, arroganten, selbstgefälligen, nicht zu beeinflussenden, über alles erhabenen Diven, die mir trotzdem als Zeichen Ihrer Liebe erlegte Mäuse als Trophäe vor die Tür legen. (oder ist es nur Angeberei?) 🙂