Mein Werder (80): Anne Rademacher

Kurz & knackig

Name: Anne Rademacher
Alter: 31
Wohnort: Werder
Seit wann sind Sie in Werder zu Hause? Seit Juni 2016
Haben Sie Kinder oder möchten Sie gerne welche haben? Ja, auf jeden Fall

Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)

Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Eine gemütliche Kleinstadt, die aber eine Menge durch die verschiedenen Veranstaltungen zu bieten hat. Vor allem ist es toll, egal in welche Richtung man läuft, man landet immer am Wasser.

Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns, wo?
Auf dem Reiterhof in Leest.

Rummel oder Muckergarten – wo ist Ihr Lieblingsort auf dem Baumblütenfest?
Auf der Insel vor der Bühne – Tanzen. ☺

Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Ich bin Abteilungsleiterin in der Personalabteilung, mit Pferden habe ich beruflich gar nichts zu tun.

Was würden Sie lieber machen?
Ich liebe meinen Job, da möchte ich gar nicht tauschen. Das Pendant bietet mir dazu die Arbeit mit den Pferden als toller Ausgleich.

Sie – ganz speziell

Wie und wann sind Sie denn auf’s Pferd gekommen?
Ehrlich gesagt, ziemlich spät. Ich habe erst mit 24 Jahren angefangen reiten zu lernen und bin gleich mal in meiner ersten Probestunde runtergefallen. Abgehalten hat mich das allerdings nicht. Als junges Mädchen haben mich Pferde überhaupt nicht interessiert.

Aktuell übernehmen Sie die Aufgaben der 1. Vorsitzenden des Reiterhofes Leest. Welche sind das?
Eigentlich bin ich seit etwas über zwei Jahren die 2. Vorsitzende des Reiterhofes, doch seit dem Rücktritt der 1. Vorsitzenden im Mai habe ich auch noch ihre Aufgaben übernommen. Ich kümmere mich um alle rechtlichen Themen sowie um die Organisation der internen Prozesse. Ich habe unsere Homepage neu aufgebaut und pflege diese. Des Weiteren bearbeite ich die ganzen Anfragen, die über unsere Homepage zum Thema Reitstunden und Einstellung der Privatpferde herein kommen. Weiterhin bin ich Ansprechpartnerin für die privaten Einsteller. Ach ja und ich organisiere noch den Reitunterricht und das tägliche trouble shooting, was so anfällt.

Der Reiterhof und der Verein haben eine lange Geschichte – erzählen Sie uns ein wenig davon?
Ein Teil des Geländes des heutigen Pferdesportvereins Töplitz e.V. gehörte in den 70er Jahren zu einem Fußballverein der BSG (Betriebssportgemeinschaft) Töplitz. Ende der 70er Jahre standen dann die ersten Pferde der Sektion Reiten in einem alten Holzstall. Später wurde das alte Gebäude an der Straße zu einem Stall um- und ausgebaut, so wie er zum Teil heute noch genutzt wird. Der neue Stall bot mehr Platz und war um einiges komfortabler für Pferd und Reiter.

Die Veränderungen während der Wende haben auch in unserem Verein ihre Spuren hinterlassen. In dieser unsicheren Zeit nahmen einige beherzte Pferdefreunde die Zügel in die Hand und gründeten am 30.07.1990 den Pferdesportverein Töplitz e.V., Reiterhof Leest.

Unser Verein heute ist gemeinnützig und ist daher auch immer auf Spenden und auf die freiwillige Arbeit der Mitglieder angewiesen. Wir legen in besonderem Maße Wert auf die Ausbildung unserer Jugendlichen und Kinder, die hier den richtigen Umgang mit dem Pferd lernen. Damit bieten wir ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die ein hohes Maß an Selbständigkeit und Verantwortung fordert und fördert.

Bei Ihnen können Pferde auch eingestellt werden? Wie läuft das denn ab?
Ja, genau, wir haben aktuell noch ein paar wenige Boxen frei. In der Regel melden sich die Interessenten über unsere Homepage. Sie bekommen dann von mir einen Termin und ich treffe mich mit allen persönlich auf unserem Hof und führe sie über unsere schöne Anlage. Dabei werden dann Themen geklärt, wie der Alltag sowie die Versorgung bei uns aussieht, was ist wenn das Pferd mal krank wird und ganz persönliche Belange die jedem Einsteller wichtig sind. Besonders sind alle immer erfreut wenn sie unseren Paddocktrail sehen. Der ist nicht üblich auf den Reitanlagen aber sehr gut, weil der dem natürlichem Bewegungsdrang der Pferde nachkommt. Sie sind auch immer fasziniert, wie groß das Gelände doch ist, da man das von der Straße gar nicht vermuten würde.

Um wieviel Pferde kümmern Sie sich derzeit im Verein? Und wie läuft die Pflege ab? Das ist ja eine Menge Arbeit – oder?
Wir haben gerade 17 Pferde bei uns. Das sind acht Vereinspferde und der Rest sind Privatpferde. Die Pferde haben einen geregelten Tagesablauf und alles ist von den frühen Morgenstunden bis in den Abend organisiert. Viel Arbeit ist besonders wenn ein Vereinspferd krank wird. Dann packen alle abwechseln mit an und wir versuchen unsern Schützling so schnell wie möglich wieder auf die Hufen zu bekommen. Letztes Jahr hat sich eins unserer Pferde eine Sehne zerrissen und musste in der Klinik operiert werden. Er wurde jeden Tag besucht und danach musste über Wochen der Verband täglich gewechselt, dann Monate lang die Wunde noch versorgt warden um ihn dann schließlich wieder anzutrainieren.  Neben dem Zeitaufwand, den man alleine gar nicht bewältigen kann, war das eine auch ziemliche hohe finanzielle Belastung für den Verein. Aber aufgeben gibt es bei uns nicht.

Bieten Sie auch Reitunterricht für Kinder oder Erwachsene an, die kein eigenes Pferd besitzen?
Ja, machen wir. Wir haben kleine Kinder z.B. beim Voltigieren auf unseremVereinspferd, da geht es ab sechs Jahren los bis hin zu den Erwachsenen, dessen Alter wir lieber nicht verraten. Wir sind eine bunte Truppe und haben für jeden etwas dabei.

Was kostet das denn?
Man muss bei uns Mitglied im Verein werden und zahlt dann einen Monatsbeitrag. Kinder und Jugendliche zahlen zwischen 35-55 € und Ü18 63 € im Monat. Man kann aber auch erstmal ein paar Probestunden nehmen um herauszufinden, ob das wirklich das richtige Hobby für einen oder die Kinder ist.

Und auch Reitbeteiligungen gibt es bei Ihnen – wie geht das?
Wir haben ein paar Einsteller, die es zeitlich nicht schaffen, ihr Pferd jeden Tag zu bewegen und da sind dann Reitbeteiligungen prima. Diese pflegen und reiten das Pferd dann an den Tagen, wo der Besitzer selber nicht kann und man lernt auch erstmal was es heißt, Verantwortung zu übernehmen, bevor man sich entschließt ein eigenes Pferd zu kaufen.

Ihr Verein ist auch sozial engagiert – erzählen Sie uns davon …
Wir fördern die Kinder- und Jugendarbeit bei uns sehr stark. Aber nicht nur mit unseren eigenen Kindern sondern auch die Kirche kommt jedes Jahr zu uns und wir organisieren mit ihnen zusammen einen schönen Tag auf den Reuterhof. Ansonsten sind wir mit unseren Pferden auch in den unterschiedlichen Ortsteilen von Werder unterwegs und unterstützten z.B. den jährlichen Insellauf in Töplitz sowie das Kitafest in Töplitz. Die Kinder freuen sich immer, wenn sie unsere Ponys sehen.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten – welche wären das?

  1. Dass wir einen Sponsor finden, der uns ab und zu mal unterstützt. Es gibt kleine Baustellen auf unserem Gelände, wo uns leider die finanziellen Mittel fehlen. Z.B. ist unser Scheunendach an ein paar Stellen undicht oder unsere Pappeln hätten dringend einen Beschnitt nötig.
  2. Unsere Pferde mögen immer gesund bleiben.
  3. Und als drittes? Hm … den verrate ich Euch nicht 😉

Was wir sonst noch wissen wollen …

Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Hugh Grant.

Welche Fragen würden Sie ihm stellen?
Ich hoffe, ich habe genügend Zeit mir dir Frage zu überlegen, wenn ich ihn treffe.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Sebastian Fitzek – „Passagier 23“.

Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie? Warum?
Ich habe „Revenge“ sehr gern gesehen. Es war mal eine Serie, bei der man nicht vorher erahnen konnte, was gleich passiert. Sowas langweilt mich eher.

Haben Sie ein verborgenes Talent?
Ich fotografiere sehr gerne und meine Familie und Freunde sagen, ich hätte Talent dafür. Zumindest bekommen sie jedes Jahr einen neuen Kalender. 😉

Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?

Äh … Pferd? Ich mag beide, bin mit Hund und Katze aufgewachsen.

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