Mein Werder (82): Frances Trambowsky

Frances Trambowsky betreibt in Werder (Havel) eine Hundeschule. Alle Fotos: wsw

Kurz & knackig

Name: Frances Trambowsky
Alter: Gerade so noch 38, am 23. August 1978 wurde ich als Letzte im Sternzeichen Löwe geboren.
Wohnort: Ferch, aber irgendwie auch Werder
Seit wann sind Sie in Werder zu Hause? Mhm, das ist nicht so einfach zu sagen. Seit 1988 denke ich. Da haben meine Eltern ein Wochenendgrundstück gesucht und sind im schönen Dörfchen Ferch fündig geworden. In den ganzen folgenden Jahren waren wir jedes Wochenende und im Urlaub hier und auch immer in Werder. Schon damals fanden wir es sooo schön. Ich weiß noch, dass wir immer so begeistert waren von dem Baumblütenfest. So etwas kannte ich aus Leipzig nicht. Es war immer ein besonderes Feeling. 2003 zog ich dann so richtig hier ein. Also nach Ferch. Aber irgendwie auch nach Werder. In meine Hundeschule. Beide Orte sind mein Zuhause.

Haben Sie Kinder oder möchten Sie gerne welche haben? Ich habe keine Kinder. Würde mir aber zwei wünschen. Am liebsten Junge und Mädchen.

Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)

Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Werder und die anliegenden Dörfer haben eine traumhafte Umgebung. Wasser, Wald, Wiesen. Ich liebe es, in der Natur zu sein. Am liebsten stundenlang spazieren gehen mit meinem Hund. Jedesmal schwärme ich davon, was es hier alles zu genießen gibt.

Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns, wo?
Mit dem Boot auf dem Wasser sein. Auf dem großen und kleinen Zernsee, auf der Wublitz oder auf der Havel Richtung Brandenburg fahren. Im Boot liegen, sich von den Wellen schaukeln lassen und am Himmel die Wolken beobachten … traumhaft 😊.

Rummel oder Muckergarten – wo ist Ihr Lieblingsort auf dem Baumblütenfest?
Ich glaube eher der ruhigere Teil, also der Muckergarten. Obwohl wir zugegeben meistens in der Baumblütenwoche Urlaub machen und nach Dänemark fahren. Dahin zu fahren, ist jedesmal wie nach Hause kommen. Ich liebe die unendliche Weite in Dänemark, das Meer, die Dünen. So so schön. Manchmal, wenn wir dort sind, kommt der Gedanke, dort zu leben und eine Hundeschule aufzumachen. Ein Traum halt 😉.

Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Ich betreibe die Hundeschule Werder seit 2004. Genau genommen seit dem 1. September. Seit 2010 zusammen mit Daniela Czeplak, meiner sehr sehr guten Freundin. In der Hundeschule bieten wir eigentlich fast alles an, um die Zwei- und Vierbeiner zu einem guten Team zu machen. Auch Einzeltrainingsstunden machen wir des öfteren. Bei uns gibt es auch das gute schwedische Magnusson Petfood … wovon wir absolute Fans sind. Tolles Zubehör und Leckerlies zum Trainieren. Wir statten manchmal ganze Teams aus, halt mit allem was man so braucht in der Hundeerziehung.

In jeder Stunde geben wir uns größte Mühe, Mensch und Hund mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Hundeerziehung mit Herz und Verstand 😊. Ich denke, das schätzen unsere Kunden sehr an uns, dass wir immer einen Tipp parat haben, wenn mal irgendwas nicht klappt in der Erziehung.

Den Rest unserer Arbeitszeit verbringen wir mit der stundenweisen Tagesbetreuung von Hunden sowie unserer Hundepension. Wir legen sehr viel Wert auf gute Sozialisation der Wauzis und möchten immer ein harmonisches Miteinander der Betreuungshunde. Was ehrlich gesagt, manchmal gar nicht so einfach ist.

Was würden Sie lieber machen?
Ich möchte nichts lieber machen. Das ist ein Traum, den ich immer hatte und ich darf ihn leben. Obwohl es manchmal sehr anstrengend ist und meist keine Zeit mehr für andere Dinge bleibt, ist es mein Traumberuf und den möchte ich nie nie wieder wechseln. Ich glaube, leider nicht viele Menschen bekommen so eine Chance.

Sie – ganz speziell

Hundetrainerin – wie sind Sie denn auf den Hund gekommen?
Eigentlich fing das schon an, da war ich vier Jahre alt. Meine Oma ging mit mir spazieren und ich blieb an jedem Gartenzaun stehen, wo Hunde waren. Und die kamen immer freudig zu mir gelaufen. Das Unheimliche daran war, dass viele dieser Hunde das sonst nicht taten, erzählte meine Oma. Und dann wuchs ich mit Hunden auf, mit ’nem Pfeffersalz-Mittelschnauzer mit dem wunderschönen Namen Kosmos und mit unserem kleinen Zwergpudelrüden. Schon da war ich festen Willens, dass ich eines Tages meinen eigenen Hund haben möchte, der richtig toll hören sollte. Der mein Begleiter in allen Situationen sein soll, mit dem ich ein Team bin.

Wo haben Sie Ihre Ausbildung gemacht?
Meine Ausbildung zum Hundetrainer begann, als ich damals als Co-Trainer in der Hundeschule angestellt wurde. Ich belegte einige Seminare beim BHV-Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater. Und nahm dann mit meiner Freundin Daniela Czeplak bei IHK Potsdam an der Weiterbildung des BHV zum Hundeerzieher und Verhaltensberater teil.

Der Rest ist Learning by Doing und Herzblut 😉 und meiner Meinung nach der Teil, bei dem wir am meisten und besten gelernt haben in den ganzen Jahren.

Wieviele Hunde füttern sie privat?
Privat habe ich meine Lara, ein Bretonischer Spaniel. Die kleine Hundedame ist jetzt 21 Monate alt. Aber wenn alles klappt, wird es im Herbst einen Familienhundezuwachs geben.

Und wie ist Lara zu Ihnen gekommen?
Als am 15.12.2015 meine über alles geliebte Thea über die Regenbogenbrücke ging, war ich sehr schnell auf der Suche nach einem Welpen. Und diesmal sollte es ein reinrassiger Bretonischer Spaniel sein. Zu der Rasse kam ich über Thea, sie war ein Bretonischer Spaniel Podenko Mix. Das Wesen des Bretonen hatte mein Herz erobert.

Lara habe ich aus zweiter Hand von einem jungen Mann aus Wuppertal. Der bekam sie von seinem Onkel geschenkt, der ihr Züchter war. Leider – oder auch zum Glück für mich, hatte er viel zu wenig Zeit für die Kleine und musste sie abgeben. Und dann holten wir die Kleine am 22.12.2015 in einem Ritt aus Wuppertal ab. Das heißt an einem Tag mal eben 1000 Kilometer. Sowas machen echt nur Hundeverrückte 😉.

Sie bieten verschiedene Kurse im Bereich der Hundeerziehung an. Welche sind das?
Von der Welpenstunde bis zum Hundeführerschein gibt es Einiges: Die Welpenspiel- und Lernstunde für die Kleinen ab der 8. Lebenswoche, die Spiel- und Sozialstunden ab ca. dem 6. Lebensmonat, den Familienbegleithund-Erziehungskurs auch ab ca. dem 6. Lebensmonat, die Spaßstunden ungefähr ab 5. Lebensmonat … darum Spaß, weil wir in diesen Stunden keine “strenge” Erziehung machen, sondern z. B. Tricks und Co. zeigen oder Agility machen. Dummyarbeit, fast meine Lieblingsdiziplin, Mantrailing und Fährtenarbeit. Wir machen Fortgeschrittenenkurse für die Grunderziehung auf Basis des BHV-Hundeführerscheines, geeignet für Mensch und Hund mit Erfahrung.

Ein relativ neuer Kurs ist das Rückruftraining. Hier werden viele Tipps gegeben, damit der Rückruf klappt, egal in welcher Situation. Eine gar nicht so einfache Übung, die gut aufgebaut und trainiert werden sollte. Ich finde mit der wichtigste Kurs. Im Rahmen des Rückruftrainings gehen wir auch auf das Antigiftködertraining ein. Demnächst startet wieder ein neuer Kurs. Die Zeiten stehen immer aktuell auf meiner Homepage www.Hundeschule-Werder.de. In nächster Zeit werden wir auch wieder die beliebten Sonntagsspaziergänge machen, die in der Stadt stattfinden oder an Wildgehegen vorbeiführen.

Für individuelles Training bei den verschiedensten Problemen, geben wir auch Einzeltrainingsstunden.

Kann man bei Ihnen auch den Hundeführerschein machen?
Ja, den kann man auch in der Hundeschule Werder machen. Seit 2004 gab es schon etliche Kurse. Auch dieses Jahr findet ein Kurs statt. Die Prüfung wird Mitte Oktober sein. Alle üben sehr fleißig, ist es doch die Königsdisziplin bei uns. Wir bieten den Hundeführerschein des BHV (Berufsverband für Hundetrainer und Verhaltensberater) an.

Können Sie drei Fehler nennen, die man bei einem Welpen unbedingt vermeiden sollte?

  1. Inkonsequenz
  2. fehlende Erregungskontrolle/Stresstoleranz
  3. Vermenschlichung/fehlendes Verständnis

Sie bieten auch eine Hundepension an?
Ja, unsere Hundepension ist in Ferch. In meinem kleinen Häuschen. Die meisten unserer Hundepensions und Tagesbetreuungsgäste sind aus der Hundeschule.

Bleibt da noch Zeit für andere Hobbys?
Nicht sehr viel. Wenns mal passt, steige ich auf mein Mountainbike und erkunde das Havelland.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten – welche wären das?
Gesundheit, Glück und Frieden wär‘ ein riesiger Wunsch.
Dann hätte ich gerne ein riesengroßes Haus mit einem riesengroßen Grundstück irgendwo mitten in der Natur.
Vielleicht auch mal alle meine Lieben schnappen und sechs Monate durch die Welt gondeln mit dem Auto.

Was wir sonst noch wissen wollen …

Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?

Johnny Depp und den Löwen Aslan aus Narnia.

Welche Fragen würden Sie ihm stellen?
Keine Ahnung, ich würde sie einfach nur mal sehen wollen und wüsste dann vor Aufregung wahrscheinlich eh‘ nicht, was ich fragen will oder wollte. Aslan würde ich am liebsten nur mal umarmen und seine Mähne durchwuscheln.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Leider keins.

Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Eigentlich nicht, nein. Keine genauen. Ich lebe eher nach meinem Vorbild, bzw. was das Leben mich gelehrt hat. Was für Menschen ich kennengelernt habe und kenne und was sie in meinem Leben bewegt haben.

Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie? Warum?
Am liebsten schaue ich Fluch der Karibik, Narnia oder den Goldenen Kompass. Warum auch immer, aber diese Filme fesseln mich förmlich. Im Goldenen Kompass sind es ehrlich gesagt die Dämonen. Jeder der da mitspielt, hat ein Tier als Dämon, das ihn sein Leben lang begleitet. Ihm beisteht, ihm hilft. Ich finde das so bezaubernd. Mich beruhigt immer, dass ich auch so einen kleinen Dämon an meiner Seite habe. Es ist nur leider nicht mehr derselbe … aber vielleicht doch, wer weiß. Ja, so eine Art von Film begeistert mich, ich kann mich da immer richtig reinbeamen. Und zugegeben, die Simpsons … der Humor in der Serie ist einfach klasse 😉.

Haben Sie ein verborgenes Talent?
Vielleicht Malen?! So ein bisschen künstlerisch aktiv sein.

Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Ich liebe eigentlich alles, was Fell hat. Am allerallerliebsten natürlichen Hunde. Am liebsten würde ich mir auch gern eine Katze zulegen, was aber leider nicht geht, wegen der Hundepension. Und meine Goldfische, die alle Namen haben und auch schon recht gut hören. Ein Traum wäre ja ein Löwe 😉