Mein Werder (91): Ingo Bernburg

Kurz & knackig

Name: Ingo Bernburg

Alter: 48 Jahre jung

Wohnort: natürlich Werder

Seit wann sind Sie in Werder zu Hause?
Seit 8 Jahren und 8 Monate (Tage und Stundenaufzählung wäre jetzt zu viel verlangt  -lach – )

Haben Sie Kinder oder möchten Sie gerne welche haben?  Habe einen Sohn, der ist 13 Jahre jung.

Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)

Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Wer hier wohnen darf und dann noch ein Fleckchen Erde hat, kann sich glücklich schätzen! Egal zu welcher Jahreszeit, es gibt immer einen Ort in Werder, an dem man entspannen kann!

Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns, wo?
Auf dem Weinberg bei Familie Lindicke, leider schafft man es zu selten, diesen Lieblingsort zu besuchen.

Rummel oder Muckergarten – wo ist Ihr Lieblingsort auf dem Baumblütenfest?
Natürlich im Muckergarten.

Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Ich arbeite seit vielen Jahren im Marketing/Vertrieb bei einer Firma, die mit anderer Leute „Geschäft“ ihr Geschäft macht …

Was würden Sie lieber machen?
Es ist alles gut, bin aber für vieles offen!

Sie – ganz speziell

Was sollte man wissen über Sie?
Ich war zu DDR-Zeiten im Jahr 1985 der erste und einzige Lehrling, der das Handwerk „Instrumentenschleifer“ erlernte! Hier ging es nicht um Musikinstrumente, wie man denken sollte, nein, hier wurde alles wieder scharf oder spitz gemacht, wenn es stumpf war, ganz früher hieß das Handwerk „Scherenschleifer“!

Warum sind Sie eigentlich Schiedsrichter geworden – haben Sie auch selbst mal aktiv Fußball gespielt?
Als ich sechs Jahre alt war, habe ich beim Caputher SV angefangen Fußball zu spielen, über zehn Jahre war ich aktiv. Früher gab es schon kaum Schiedsrichter, daher habe ich mich zur Unterstützung bei den Spielen immer als Linienrichter angeboten und somit die ersten Erfahrungen gesammelt. Irgendwann fragte mich jemand, ob ich nicht dabei auch noch ein bisschen Taschengeld verdienen möchte und so kam es dazu, dass ich den Schiedsrichterschein machte und das ist nun schon fast 20 Jahre her!

Wie lange dauert denn so eine Ausbildung?
Eine Ausbildung dauert sechs Tage, die sind meistens über 14 Tage verteilt, immer in den Zeiten nach 18 Uhr, hier muss dann auch eine schriftliche Prüfung abgelegt werden und auch ein Konditionstest erfolgreich absolviert werden. Wer hier Interesse hat, kann sich gerne bei den Fußballvereinen vor Ort erkundigen, es werden immer Schiedsrichter gebraucht!

Wie geht man mit den Beschimpfungen um – da hört man ja manchmal richtig unfeine Sachen, oder?
Ganz ehrlich: Viele Sachen hört nur der Zuschauer, der bei dem „unsportlichen Fan“ in der Nähe steht! Ich selbst höre es selten! Es war aber schon immer so, dass der Schiedsrichter immer schuld ist. Klar, es gibt immer Entscheidungen, die nicht allen gefallen, aber in den Klassen, in denen ich unterwegs bin, gibt es keinen Videobeweis oder eine Zeitlupe, da muss man in Sekunden entscheiden und da können auch mal Fehler gemacht werden!

Stimmt es, dass Schiedsrichter nicht im Heimatort pfeifen?
Ich drücke es mal so aus: Man kann sich nur über einen Verein aufstellen lassen und da ist es normal, dass man hier kein Spiel pfeift, wo die Mannschaft vom eigenen Verein spielt, egal ob auswärts oder auf heimischen Rasen. Hier geht es um das Unparteiische!

Wie lange kann man diesen Sport machen – Sie haben ja noch Zeit, aber was machen Sie danach?
Es gibt Schiedsrichter, die machen das, bis sie 70 Jahre alt sind, hier ist aber zu beachten, das es Altersstufen gibt, um in einer gewissen Klasse zu pfeifen. Ein Beispiel aus der 1. Bundesliga, in der letzten Saison, da haben uns aus „Altersgründen“ drei Schiedsrichter verlassen müssen mit 47 Jahre! Für die 1. Bundesliga eben zu alt!

Wie steht’s um den Schiedsrichternachwuchs? Gibt es ausreichend? Bilden Sie auch selbst aus?
Nachwuchs gibt es leider nicht genug. Es gibt zwar immer viele Anwärter, aber wenige bekommen das Hobby „Schiedsrichter“ und „selbst Fußball“ spielen, unter einen Hut! Naja, und wenn dann noch die Fans am Spielrand den jungen Schiedsrichter vollpöbeln, weil er ja „alles falsch macht“, dann entscheiden sich unsere jungen Schiedsrichter meistens gegen das Schiedsrichteramt!
Zu der Frage, ob ich selbst ausbilde, nein, das tue ich nicht. Ich übe jetzt im dritten Jahr einen sogenannten Beobachterposten aus, dieser beinhaltet, unsere neuen Schiedsrichter bei den ersten Spielen zu begleiten, ihn zu unterstützen und natürlich auch das selbst angeeignete Wissen weiterzugeben. Aber auch Schiedsrichter, die schon jahrelang dabei sind, werden von mir beobachtet und wenn nötig, Verbesserungsvorschläge gemacht.

Haben Sie noch andere Hobbys?
Mein Garten, der ist für mich der Ausgleich zur Arbeit.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten – welche wären das?
Hätte, hätte, Fahrradkette … die drei Wünsche behalte ich für mich!

Was wir sonst noch wissen wollen …

Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Momentan habe ich da keine Ansprüche, aber wenn ich jemanden Berühmtem treffen will, fahre ich ins Wachsfigurenkabinet nach Berlin.

Welche Fragen würden Sie ihm stellen?
Die antworten doch so oder so nicht 😄.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
„Kalte Havel“ von Tim Pieper.

Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Aus dem Alter bin ich raus, ein Vorbild zu haben, früher wollte ich mal so aussehen wie Paul Young, da war ich aber 14 Jahre jung.

Haben Sie einen Lieblingsfilm oder -serie? Warum?
Da gibt es viel! Lieblingsfilm: Die Blues Brothers, ist eben ein Kultfilm! Und bei den Serien: Die Simpsons, da habe ich alle Comics, auch das allererste aus den USA.

Haben Sie ein verborgenes Talent?
Bestimmt, aber noch nicht gefunden!

Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Wir haben einen Hund, der passt auf Haus und Hof auf.