Mein Werder (92): Annett Förster

Kurz & knackig

Name: Annett Förster
Alter: 39
Wohnort: Kloster Lehnin
Seit wann sind Sie in mit Ihrem Geschäft in Werder zu Hause?
Den schönen Eckladen auf der Insel habe ich seit Juni 2016.
Haben Sie Kinder oder möchten Sie gerne welche haben?
Ich habe 3 Töchter: 17, 14 und 3 Jahre alt.

Über unsere Blütenstadt Werder (Havel)

Wie würden Sie Werder einem Fremden beschreiben?
Werder ist eine Symbiose aus Moderne und Romantik. Eben noch vorbei an Neubauten, schon über die Brücke auf die Insel, wo die Uhren noch langsamer ticken. Wo selbst ich an Entschleunigung denke und ein Gefühl von Urlaub bekomme. Aber es gibt so viele schöne Ecken in Werder. Eine schöne Kleinstadt umgeben von Wasser, ist sie eine kleine Perle mit dem Flair des Südens.

Haben Sie einen Lieblingsort in Werder – verraten Sie uns, wo?
Eindeutig die Insel, direkt am Wasser.

Rummel oder Muckergarten – wo ist Ihr Lieblingsort auf dem Baumblütenfest?
In den Plantagen unter Kirschbäumen, auf einer Decke, an den Herzensmann gelehnt, die Kinder um uns herum.

Was arbeiten/machen Sie so den lieben langen Tag?
Ich habe 2012 die Firma SauberKunst gegründet. Wir stellen Naturkosmetik und Seifen her. Ich arbeite im Moment an neuen Produkten, den Messen in 2018 und wenn ich zu Hause bin, findet man mich im Wald oder im Garten.

Was würden Sie lieber machen?
Ich liebe was ich tue und daher würde ich nichts lieber machen!

 

Sie – ganz speziell

Wenn Ihnen vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass Sie heute eine Manufaktur mit Hofladen in Groß Kreutz, ein Geschäft in Werder, ein Geschäft in Berlin und damit auch die Verantwortung für viele Mitarbeiter haben – was hätten Sie gesagt?
Ich hätte sicher gelacht und beteuert, wie gerne ich alleine arbeite. Irgendwann ging es aber nicht mehr, ich bin jetzt also verantwortlich für über 24 Angestellte und phasenweise ist das tatsächlich auch eine Herausforderung, aber da ich mich eher als Mentorin sehe, ist das doch in Summe ein schönes Arbeiten.

Wie kamen Sie auf die Idee, Seifen selbst herzustellen? Hat das mit Ihrem Beruf als Heilpraktikerin zu tun?
Ja! Ich habe meine Produkte so entwickelt, dass sie auch bei empfindlicher oder barrieregestörter Haut wohltuend sind. Hier hat sich meine Hautnah-Linie besonders bei den „Haut“-Patienten bewährt. Kein Duft, keine Konservierungsmittel, keine Emulgatoren, schlanke Inhaltstoffe, die der Haut gut tun.

Synthetische Konservierungsmittel, Farbstoffe, Düfte, Erdöl-Bestandteile und nicht zuletzt das oft kritisierte Palmöl – konventionelle Seifen enthalten oft problematische Inhaltsstoffe. Wie ist das bei Ihren Seifen?
Unsere Seifen sind frei von Palmöl, Erdöl-Bestandteilen und Schaumverstärkern. Wir haben unsere klassischen, naturrein bedufteten Seifen, unbeduftete Seifen für Duftallergiker und auch Seifen mit klassischen Kosmetikdüften. Auch bei den Farbstoffen bieten wir die Natur-Pur Serie an und färben generell viel mit natürlichen Farben. Darüber hinaus färben wir auch mit Kosmetikpigmenten, die sicherheitsbewertet und zertifiziert sind.

Bei Shampoos sieht es nicht viel besser aus: Silikone, Mineralölbestandteile und Mikroplastik – noch dazu in Plastikverpackungen – die Alternative heißt festes Shampoo, das es bei Ihnen gibt. Wie wäscht man sich denn damit die Haare? Ist die Umstellung schwierig?
Ja, unsere festen Shampoos kommen ganz ohne diese Inhaltsstoffe aus und bringen zudem auch noch hochwertige Pflege mit. Das Waschen damit ist ganz einfach: die Haare nass machen und entweder mit dem Shampoostück über die Haare gehen oder in den Händen aufschäumen. Auf Reisen besonders praktisch, weil klein und fest. Es kann nichts auslaufen und die Sicherheitskontrollen stören sich nicht daran.

Ihr Geschäft hat einen schönen Namen, noch viel schöner sind oftmals die Namen der Produkte. Wer denkt die sich denn aus?
Größtenteils ich selbst, aber gute Ideen kamen auch schon von Mitarbeitern und wenn uns gar nichts einfällt, dann machen wir eine Umfrage. Das ist zwar selten, jedoch sehr unterhaltsam.

Nachhaltig, bio, fair, vegan – sind das moderne Schlagwörter oder eine wichtige Lebensphilosophie?
Es ist zu einer Lebensphilosophie geworden, noch bevor SauberKunst überhaupt ein Thema war. Ich bin nun seit fast sieben Jahren vegan und achte auf meinen Fußabdruck hier auf dieser Erde. Man möchte doch der nachfolgenden Generation eine Welt hinterlassen, die lebenswert und schön ist. Wir von SauberKunst importieren fair gehandelte Rohstoffe, um den Menschen vor Ort besser Lebensbedingungen zu schaffen. Daher zahlen wir ca. 40 Prozent über dem Welthandelspreis.

Wie schaffen Sie es, Seife und Familie unter einen Hut zu bekommen?
Inzwischen immer besser, ich habe gelernt, dass man nicht immer alles alleine machen muss und dass mir mein Körper eine 60-80h/Woche ganz schön übel nimmt. Ich musste mich diesen Sommer von meiner Naturheilpraxis trennen, weil ich gemerkt habe, dass es eindeutig zu viel geworden ist. Das war ein sehr schwerer Entschluss, der sich aber jetzt vollkommen richtig anfühlt.

Auch ein unterhaltsamer Abend kann für Entspannung vom Alltag sorgen. Haben Sie schon ein Kleid für den 20er-Jahre-Ball auf der Bismarckhöhe am 28. Oktober?
Ich hatte schon genaue Vorstellungen, bis ich sah, dass wir da in den Herbstferien sind. Ich werde an dem Abend wohl am Kamin in Schweden verbringen und an euch denken, ABER noch bis 21.10. verlosen wir 2×2 VIP Karten für dieses rauschende Fest. Kommt in unseren Laden und füllt das Gewinnerkärtchen aus!

Was wir sonst noch wissen wollen …

Welche berühmte Person würden Sie gern einmal treffen?
Kapitän Paul Watson (Sea Shepherd)

Welche Fragen würden Sie ihm stellen?
Ich würde ihm sagen, wie sehr ich seinen Einsatz für die Meere und die Lebewesen darin schätze. Wir brauchen das Meer und er ist ein Mensch, der macht und nicht nur redet. Ich würde so gerne mal auf eines seiner Schiffe für die Rechte der Meeresbewohner eintreten, aber ich bin leider nicht hochseetauglich. *g*

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Nicht auf dem Nachttisch, aber auf dem Tischchen neben meinem Lieblingssessel liegen gerade „Und die Vögel werden singen“ von Aeham Ahmad und „Der Tod in Venedig“ von Thomas Mann. Ich lese eigentlich immer mehrere Bücher parallel und neben meinem Bett hätte ein Buch keine Chance … ich würde keine Seite schaffen!

Haben Sie Vorbilder? Welche und warum?
Keine speziellen Vorbilder, aber generell Menschen, die nicht beim Träumen bleiben, dabei aber ihre Werte nicht vergessen und einfach authentisch sind. Im Moment rücken immer mehr die Menschen in meinen Focus, die sich bewusst für Rechte einsetzen, egal ob für Menschen-oder Tierrechte. Hier wäre ich auch gerne noch aktiver, aber da fehlt oft die Zeit.

Haben Sie einen Lieblingsfilm oder –Serie? Warum?
„Gabel statt Skalpell“ – weil das 92 Minuten sind, die das Leben verlängern können!

Haben Sie ein verborgenes Talent?
Ja, ich singe, das wissen nicht viele. In Halle gibt es jedes Jahr das Happy Birthday Händel Festival und da singe ich (Sopran) mit 450 anderen begeisterten Sängern aus aller Welt das Messias Oratorium. Singen ist für mich sowas, wie für andere Schokolade. Es macht glücklich, entsprechend viel wird bei uns gesungen!

Lieben Sie Tiere? Wenn ja, Katze oder Hund?
Ja, gerne beides! Wir haben einen Hund zu Hause und wenn es nach mir ginge, hätten wir auch noch eine Katze. Generell bin ich sehr tierlieb und unterscheide nicht zwischen Tieren, die man streichelt und solchen, die man isst.