
Werder (Havel), 28. Januar 2021 – Manchmal genügt es schon, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und über den eigenen Tellerrand zu schauen, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. So wie das Ende Januar mehrere Werderaner Familien mit einer Apfelpflück-Aktion zugunsten der Tafel in Werder und Potsdam gemacht haben.

Zufällig ist Katja Beeck, die Initiatorin der Aktion, auf eine Apfelplantage zwischen Phöben und Schmergow aufmerksam geworden, deren Bäume noch voller Äpfel hingen. “Durch einen Artikel in der Zeitung habe ich dann zufällig die Gründe erfahren, warum die Bäume nicht abgeerntet waren und dass das Feld dem Obstbauern Manfred Seidel gehört”, verrät uns Katja Beeck am Telefon. “So konnte ich über den Werderschen Obst- und Gartenbauverein e.V. Kontakt mit Herrn Seidel aufnehmen und habe von ihm die Erlaubnis erhalten, die Äpfel für den guten Zweck pflücken zu dürfen.”
Gesagt – getan, zog sie bereits einen Tag später gemeinsam mit ihrer Familie los, um die Äpfel von den Bäumen zu holen. Die Körbe füllten sich schnell und so konnte das fleißige Trio vier volle Kisten an die Werderaner Tee- und Wärmestube übergeben. Doch das reichte der engagierten Familie noch nicht, schließlich hingen noch viele weitere knackig rote Äpfel an den Bäumen.
Kurzerhand mobilisierten sie eine kleine Sammelgruppe aus ihrem Werderaner Netzwerk, die tags darauf unter Einhaltung der Corona-Regeln pflückbereit auf der Plantage stand. “Es hat mich sehr gefreut, dass sich mehrere Familien mit Kindern spontan sofort bereit erklärt hatten, die Aktion zugunsten der Tafel zu unterstützen. Zur Potsdamer Tafel hatten wir bereits perönlich Kontakt und wussten von deren Leiterin Imke Eisenblätter, dass Obst dort gerade besonders benötigt wird.”
Derzeit versorgt die Potsdamer Tafel rund 1200 bedürftige Menschen wöchentlich mit Lebensmitteln und gerade in den Wintermonaten sind Obst und Gemüse oft Mangelware. “Umso mehr hat sich Frau Eisenblätter über die Äpfel gefreut”, sagt Katja Beeck. “Allen Engagierten war es außerdem wichtig, mit dieser Aktion einen kleinen Beitrag für bedürftige Menschen zu leisten und gerade in diesen bewegten Zeiten das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Möglich wurde diese Aktion nur durch die großzügige Unterstützung vom Obstbauern Manfred Seidel und das tatkräftige Anpacken vieler Hände. Allen vielen Dank dafür.”
Unsere schöne Stadt zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Werderaner füreinander da sind und mit anpacken, wenn es darauf ankommt. Sei es die Übernahme des Einkaufs für die ältere Nachbarin, eine Müllsammelaktion auf der Insel oder das Einsetzen von Blumenzwiebeln, um den Bewohnern eines Seniorenheimes eine Freude zu machen – sich für andere Menschen einzusetzen und etwas Gutes für die Gemeinschaft zu tun, macht die Welt nicht nur ein kleines bisschen besser, sondern auch ungemein glücklich. (wsw)