Neuer Reitrundweg im Phöbener Wald

Werder(Havel),08.Juni 2022- In und um Werders Ortsteil Phöben liegen insgesamt drei große Reiterhöfe. Dabei handelt es sich um die Polo- und Reitanlage Phöben, die Reitanlage Pappelhof Phöben und das Gestüt Bonhomme im Ortsteil Kemnitz. Besonders gerne erkun- den einige Reiter mit ihren Pferden den Phöbener Wald und die bewaldete Umgebung der Höfe.

Leider kam es dabei in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten mit Joggern, Spaziergängern, Radfahrern und der Umwelt. Die Wege wurden mit der Zeit für diejenigen, die nicht zu Pferde unterwegs waren, durch den stark aufgelockert Sandboden zu unwegsam, da die Hufen den Boden immer mehr aufgewühlt haben. Um eine Lösung zu finden, wie alle den Wald, egal ob zu Fuß, mit Bike oder zu Ross weiterhin genießen können, haben sich der Ortsbeirat Phöben, die Reiterhöfe und die Stadt Werder (Havel) zusammengesetzt.

Bereits im Jahr 2019 starteten die ersten Maßnahmen zur Entwicklung eines Plans, zu dessen Ausarbeitung unter anderem auch das Fachwissen des Landesbetrieb Forst zu Rat gezogen wurde. Am 20. Mai dieses Jahres war es dann endlich so weit: Werders Bürgermeisterin Manuela Saß gab bei einer feierlichen Veranstaltung im Phöbener Wald den Startschuss für die Markierung des insgesamt neun Kilometer langen Reitrundwegs.

In einer kurzen Rede, die mit einer Schweigeminute für die vor kurzem verstorbene Eigentümerin des Gestüts Bonhomme, Rebecca Gutmann, eingeleitet wurde, stellte die Bürgermeisterin das Gesamtkonzept des Reitrundwegs vor.

„Ich freue mich, dass wir heute beginnen“, so Manuela Saß. Zunächst informierte sie über die neue Vereinbarung zum Tragen von Reitmarken. Diese Abmachung wurde gemeinsam mit den drei großen Reithöfen getroffen. Die Reitmarken sind eine Art Kennzeichen für Reiter und Pferfd und sollen es ermöglichen, Reiter bei Verstößen direkt ansprechen zu können.

Die Anfangsziffer auf der Marke zeigt zu welchem Gestüt der Reiter und sein Pferd gehören. Bei der Anfangsziffer eins, zwei oder drei handelt es sich um die Polo- und Reitanlage Phöben, bei der Ziffer vier um die Reitanlage Pappelhof Phöben und die Marken des Gestüts Bonhomme haben die Anfangsziffer fünf. Des Weiteren sollen Flyer in der Touristeninformation und den Reiterhöfen verteilt werden, die eine Karte des Reitrundwegs beinhalten. Diese Karte findet man auch unter www.werder-havel.de/reitweg. Phöbens Ortsvorsteher trat als nächstes vor das Rednerpult und erzählte von der Entstehung der neuen Lösung. Laut Carsten Mendling wurde die vorangegangene Regelung 2004 durch ein neues Waldgesetz gekippt. Nach 15 Jahren musste dann eine neue Lösung entworfen werden. „Wir waren uns einig, dass es eine Veränderung braucht“, so Mendling.

Sven Troschke ist der Geschäftsführer der Polo- und Reitanlage Phöben. Er hob positiv hervor, dass bei der neuen Regelung nicht nur auf Verbote gesetzt wurde. Des Weiteren betonte er, dass man keine Konflikte schüren möchte.

Der Leiter der Oberförsterei Potsdam Holger Hendke gab bei seiner Rede zu, dass das Problem im Phöbener Wald zunächst wegen Personalmangels bei der Försterei unterging, aber nach einer Neubesetzung der Stelle wieder in den Fokus rückte. Außerdem richtete er sich mit einem Appell an die Reiterhöfe: „Sensibilisieren sie Ihre Reiter!“, lautete seine Bitte.

Nachdem alle Beteiligten zu Wort gekommen waren, wurde feierlich das erste weiße Hufeisen an einen, der am Wegesrand stehenden, Bäume gesprüht. Wer diesen Wegweisern folgt, kann sich sicher sein, dass er sich auf dem Reitrundweg befindet. „Bei der benutzten Farbe handelt es sich um eine spezielle Forstfarbe“, erklärt Hendke weiter.

Das Interesse der Bevölkerung an dem Projekt sei sehr groß gewesen und so gab es an dem Tag der Veranstaltung viele positive Stimmen der Besucher. „Ich finde die Lösung so in Ordnung“, erzählt ein Phöbener und macht einen zufriedenen Eindruck.

Die Reiterin Laura Ossowski ist den Reitmarken gegenüber zwar nicht abgeneigt, betrachtet sie aber mit einer gewissen Skepsis. „So lange die Reitmarken kostenlos bleiben, geht das für mich in Ordnung“, so Laura. Zum aktuellen Zeitpunkt sollen die Reit- marken kostenlos von der Stadt an die Reiterhöfe weitergegeben werden.

Am 21. Mai wurden die letzten Wegweiser angesprüht und der Rundweg kann nun schon seit einigen Tagen von allen interes- sierten Reitern und Pferdefreunden genutzt werden. Wir wün- schen allen Waldbesuchern eine unbeschwerte Zeit. (wsw/wh)