Werder (Havel), 27. März 2017 – Schon wieder oder immer noch Zeckenzeit? Sicherlich hatten die Hundebesitzer in den vergangenen kalten Monaten etwas Ruhe vor den kleinen Plagebiestern, doch spätestens jetzt mit der Sonne kehrt die Sorge zurück. Und mit ihr die Frage: Was tun gegen Zecken? In unserem Ratgeber Nr. 4 sind wir schon einmal ausführlich auf die Zecken- und Flohprophylaxe eingegangen. Nachzulesen ist das hier. Immer wieder taucht jedoch die Frage auf, wie wirksam Kokosöl gegen Zecken ist. Wir gaben diese Frage an Dr. Inga Vetrella-Paare weiter.
Die Fachtierärztin für Klein- und Heimtiere mit Praxissitz in den Havelauen, steht dem Kokosöl eher skeptisch gegenüber: „Kokosöl zählt zu den pflanzlichen Repellentien wie auch Bergamottenöl, Eisenkraut, Knoblauch, Thymianöl, Zitrone und so weiter. Diese pflanzlichen Repellentien – also die abhaltenden Wirkstoffe – haben nur eine kurze Wirkungsdauer und keine ausreichend starke Wirkung um die damit behandelten Tiere zuverlässig vor Ektoparasiten zu schützen“.

Da die Zecken nicht nur lästig, sondern auch richtig gefährlich für die Tiere werden können, mahnt sie: „Vor allem Zecken übertragen häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheiten, sodass die Verwendung dieser wenig wirksamen Mittel als einziger Schutz fahrlässig ist“. Außerdem gibt Dr. Vetrella-Paare zu bedenken, dass „die Bezeichnung „pflanzlich“ nicht mit „ungiftig“ gleichzusetzen ist. Zum Beispiel wird immer noch Knoblauch als natürliches Antiparasitikum verkauft. Jedoch ist es giftig für Hunde, Katzen und Heimtiere und kann ernsthafte Probleme hervorrufen“.
Ihre klare Empfehlung lautet: „Es gibt zurzeit verschiedene Präparate, die das Risiko, sich mit einer durch Zecken übertragbaren Krankheit zu infizieren, drastisch reduzieren: Kautabletten, Spot-on und Halsbänder. Aber auch diese Mittel sind nicht ohne Nebenwirkungen. Aus diesem Grund ist die Empfehlung, sich an einen Tierarzt zu wenden um eine individuelle Lösung gegen diese Plage zu finden“.
Schäumendes Vergnügen?
Eine weitere Frage, die uns für die Tierärztin erreichte, lautete, wie oft ein Hund eigentlich gebadet werden darf. Und was für Menschen ein großes Vergnügen ist, kann sich, wie Dr. Vetrella-Paare weiß, überaus ungünstig auf die Haut der Vierbeiner auswirken. „Ein gesunder Hund sollte nicht mehr als 2-3 Mal pro Jahr mit speziellem Hundeshampoo gewaschen werden, da ansonsten die Haut austrocknet“.
Arthrose oder Arthritis?
Entzündungen in den Gelenken: Wie äußert sich eigentlich eine Arthritis beim Hund? Kann man vorbeugen? Was kann man als Tierbesitzer tun? Was macht der Tierarzt?
„Innerhalb der Erkrankungen der Gelenke wird zwischen einer entzündlichen Gelenkveränderungen, die als Arthritis bezeichnet wird, und der nicht-entzündlichen Veränderung, der so genannten Arthrose, unterschieden. In beiden Fällen ist das erste Symptom die Lahmheit. Die Empfehlung ist auch hier, das Tier zeitnah einem Tierarzt vorzustellen, da die Ursache sehr verschieden sein kann (infektiös, degenerativ, autoimmun, tumorös …). Umso früher der Patient behandelt behandelt wird, desto besser ist die Prognose“. empfiehlt Vetrella-Paare.
Ihre Erfahrung: „Die Behandlung hängt von der Erkrankung ab. Es ist aber generell so, dass übermäßiges Gewicht zu vermeiden ist, da die Gelenke vermehrt beansprucht werden. Zudem ist es förderlich, wenn der Hund durch regelmäßigen Auslauf eine starke Muskulatur besitzt“.
Katzenjammer
Katzenhalter kennen das Problem bestimmt auch: Warum miauen manche Katzen oder Kater immerzu und langanhaltend? Was kann man tun? Ist das krankhaft? Viele Katzen sind besonders mitteilungsbedürftig, wenn sie nicht kastriert und paarungsbereit sind.
„Manche Katzen sind einfach an sich sehr gesprächig, zum Beispiel sind Siam-Katzen dafür bekannt“, stellt die Tierärztin fest, dass es sich nicht immer um ein Anzeichen für eine Erkrankung handeln muss. Aber: „Ob es sich dabei um einen Versuch handelt, uns mitzuteilen, dass es ihnen schlecht geht, kann man nur durch eine Untersuchung feststellen“.
4. Infoabend in der Tierarztpraxis
Am 29. März ab 18.15 Uhr findet in den Räumen der Tierarztpraxis der inzwischen 4. Informationsabend statt: Die Tiermedizinische Fachangestellte (und natürlich unsere Blütenkönigin) Cindy Linke hat sich neben der Behandlungs- und OP-Assistenz auch der Ernährungsberatung verschrieben und bildet sich ständig fort. Sie hält am Mittwoch einen Vortrag über die Fütterung mit Fertigfuttermitteln, zur optimalen Zusammensetzung der Futtersorten in den verschiedenen Lebensphasen und der Ernährung bei bestimmten Erkrankungen.
„Bei dem Vortrag geht es um die verschiedenen Anforderungen an Fertigfuttermittel und die teilweise doch sehr unterschiedlichen Bedürfnisse an sie. Zudem gehen wir auch auf die Deklaration auf den Verpackungen an und wie man ein hochwertiges Futter erkennen kann“, so die Information zu der beliebten Reihe in der Praxis in den Havelauen.
Eine Anmeldung, telefonisch unter 03327 – 7274702, per Mail info@tierarzt-havelauen.de oder über Facebook, ist angeraten, da die Teilnehmerzahl aufgrund des Platzangebotes in der Praxis begrenzt ist.
Wie immer gibt es einen Aperitif und natürlich nehmen sich die Tierärzte und die Mitarbeiterinnen Zeit für alle anfallenden Fragen.